Rhein-Erft-Kreis – Rund 350 Notrufe gehen täglich bei der Kreisleitstelle ein. In Spitzenzeiten – wie etwa bei dem Unwetter am vergangenen Wochenende – können es bis zu 700 pro Stunde sein. Die Kreisleitstelle ist für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis der erste Anlaufpunkt bei einem Hilfeersuchen und über die europaweite Notrufnummer 112 erreichbar.
Die Leitstelle koordiniert die Einsätze der Feuerwehren, des Rettungsdienstes, des Katastrophenschutzes, der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerkes. Sie gilt so als das „Nervenzentrum“ der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr für den gesamten Kreis.
Seit 15 Jahren wird die Kreisleitstelle durch die Kerpener Feuerwehr stellvertretend für den Kreis betrieben, der dafür einen finanziellen Ausgleich zahlt. Daneben werden auch die Krankenkassen bei Einsätzen zur Kasse gebeten. Nun unterzeichneten Landrat Frank Rock und Bürgermeister Dieter Spürck einen Vertrag über die Fortsetzung der „erfolgreichen Zusammenarbeit“, die noch mindestens zehn Jahre dauern soll.
Erweiterungsmöglichkeiten für Leitstelle in Kerpen
Kerpen sei geografisch gesehen unter den Kommunen im Kreis der Mittelpunkt, sagte Rock: Deshalb sei es sinnvoll, die Leitstelle hier zu belassen. 32 Mitarbeitende hat sie. Wenn nötig, könne sie durch Personal der Kerpener Feuerwehr aufgestockt werden, berichtete deren Leiter Andre Haupts. Spürck wies darauf hin, dass es für die Leitstelle noch Erweiterungsmöglichkeiten am Kerpener Standort gebe.
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Dass die Einrichtung auch finanzielle Vorteile bringe, erläuterte Kreisordnungsdezernent Martin Gawrisch. Würde jede Kommune für sich eine Leitstelle betreiben, wäre dies wesentlich personalintensiver: Die Leitstelle sorge so für Sicherheit im Kreis, „die auch bezahlbar“ sei. Die bislang größte Einsatzlage wurde beim Papstbesuch anlässlich des Weltjugendtages 2005 gemeistert. Großeinsätze gab es auch beim Sturm Kyrill oder bei Aktionen rund um den Hambacher Forst. Aber auch über die Kreisgrenzen hinweg war die Leitstelle aktiv, etwa beim Jahrhunderthochwasser in Magdeburg, bei dem die Einsätze dort mit koordiniert wurden.
Viel zu regeln gab es zeitweise auch in der Corona-Pandemie, als die Krankenhausbetten knapp wurden und Covid-Patienten auf die Hospitäler in der Umgebung verteilt werden mussten.