Ob in der Stadt oder auf einem malerischen Schloss: Die Weihnachtsmärkte im Rhein-Erft-Kreis sind einen Besuch wert.
Erster AdventSo schön sind die Weihnachtsmärkte im Rhein-Erft-Kreis
Trockene Kälte, kaum Wind, kein Regen und zeitweise sogar Sonnenschein: Bei diesem traumhaften Winterwetter schmecken Glühwein, Eierpunsch und Kakao doch am besten. Da wundert es nicht, dass Groß und Klein am ersten Adventswochenende zu Abertausenden warm eingepackt und gut gelaunt über die Weihnachtsmärkte an Rhein und Erft bummelten.
Einen Frühstart legten die Wesselinger hin, wo der dreitägige Luciamarkt schon am Freitagmittag seine Tore öffnete – und dies auf besonders putzige Weise: Am Anfang gehörte die Aktionsbühne vor dem Rathaus ganz dem Nachwuchs. Nacheinander stimmten muntere Gruppen aus acht städtischen Kindertagesstätten die Gäste auf dem Alfons-Müller-Platz tanzend und singend aufs Fest ein. Seinen besonderen Charme schöpfte der Luciamarkt aus der betont lokalen Note.
Hier dürfen nur Ausstellerinnen und Aussteller aus Wesseling ihre Stände aufbauen. Und davon gibt’s genug: Neben etwa 30 einheimischen Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern quartierten sich auch zahlreiche Vereine in den schön geschmückten Holzbuden ein, um den Gästen Leckereien zu kredenzen.
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So überboten sich fünf Karnevalsgesellschaften und die Vermins-Baseballer mit Glühwein, Popcorn, Erbsensuppe, Waffeln, Würstchen und mehr, während die Freiwillige Feuerwehr wieder mit ihren viel gerühmten Spießbratenbrötchen aufwartete. Dazu gab’s ein buntes musikalisches Rahmenprogramm, und Bürgermeister Ralph Mantzke verteilte mit dem Nikolaus fleißig Schoko-Weihnachtsmännern an die Kinder.
Über ein besonderes Geschenk durfte sich Sarah Schumacher freuen. Die erfolgreiche Nachwuchsleichtathletin vom TuS Wesseling wurde mit dem städtischen Sportförderpreis ausgezeichnet. Für Auswärtige nicht leicht zu finden, für Einheimische aber längst kein Geheimtipp mehr ist der kleine Waldweihnachtsmarkt der Erftstadt-Liblarer St.-Sebastianus-Bruderschaft.
Seit 13 Jahren schon verwandelt die Bruderschaft ihr verstecktes Gelände am Ortsrand am ersten Advent in ein idyllisches Weihnachtsdorf mit Kinderkarussell, Cafeteria und kunsthandwerklichen Ständen im und am Schützenhaus. Mit von der Partie waren neben mehreren Karnevalsgesellschaft diesmal auch Schülerinnen vom Ville-Gymnasium, die fleißig Crêpes und Waffeln brutzelten, um die Abi-Kasse zu füllen.
„Bei uns kann man sich mitten im Grünen unter alten Eichen wunderbar aufs Fest einstimmen. Als der Markt im Ortskern damals eingestellt wurde, haben wir die Sache übernommen. Denn Liblar ohne Weihnachtsmarkt, das geht doch nicht“, meint Vorstandsmitglied Beate Fritz.
Auf vergleichsweise kleiner Flamme kochte diesmal die Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK). Nachdem der Vorsitzende René Hövel aus familiären Gründen zurücktreten musste, hat Spielwarenhändler Horst-Daniel Ravenstein erst vor wenigen Tagen die AGK-Leitung übernommen. Das kunsthandwerkliche Angebot war überschaubar, dafür gab’s besonders leckeren Glühwein von Ahr- und Moselwinzern.
Hofweihnacht lockt Tausende Besucher
Großer Andrang und prima Stimmung herrschten am Freitag- und am Samstagabend bei Konzerten der Klüngelköpp und des Party Express Cologne sowie am verkaufsoffenen Sonntagnachmittag mit buntem Familienprogramm. Für die Zukunft hat sich die AGK vorgenommen, wieder mehr örtliche Vereine in den Markt einzubinden.
An schönen Weihnachtsmärkten gibt es im Kreis keinen Mangel, doch kaum einer hat soviel Flair und so viel überregionale Anziehungskraft wie der Hofweihnachtsmarkt auf Schloss Türnich. Er punktet einerseits mit einem sehr vielfältigen und qualitativ überdurchschnittlichen kunsthandwerklichen Angebot sowie mit vielerlei Leckereien oft in Bio-Qualität. Hinzu kommen ein reizvolles Rahmenprogramm mit Führungen über das historische Areal, Vorträgen und Musik in der romantischen Weihnachtsscheune.
Enorme Magnetwirkung, die an den Adventswochenenden alljährlich fast 20 000 Besucher nach Türnich lockt, hat neben den Ständen das Schlossgelände selbst. Diesmal war außer der normalerweise nicht zugänglichen ehemaligen Schlossküche, der Rentei, der Kapelle und mehreren landwirtschaftlichen Trakten erstmals auch ein kleines Foyer des festlich erleuchteten Herrenhauses für Aussteller und Besucher geöffnet.
Hochherrschaftlichen Glanz darf man hinter der schönen Fassade allerdings nicht erwarten. Tatsächlich ist das Herrenhaus im Inneren ein gigantischer Sanierungsfall. Der Türnicher Hofweihnachtsmarkt ist auch an den kommenden beiden Wochenenden geöffnet.