Nun gelang dem 45-jährigen Familienvater im Wahlkreis Horrem-Mitte-(Nord-) die Sensation.
Als erster Grüner holte er in Kerpen mit 29,46 Prozent ein Direktmandat für den Stadtrat.
Wie die Wahl in Kerpen sonst ausgefallen ist.
Kerpen – Eigentlich wollte Gero Donner nach der Kommunalwahl etwas kürzertreten: Der Grünen-Politiker aus Horrem, der schon seit ein paar Jahren im Kreistag und im Stadtrat sitzt, hatte sich diesmal auf die Kreistagswahl konzentriert und wollte gar nicht mehr in den Stadtrat. So hatte er für dort nur einen nachrangigen Reserveplatz inne. Doch nun gelang dem 45-jährigen Familienvater im Wahlkreis Horrem-Mitte-(Nord-) die Sensation.
Als erster Grüner holte er in Kerpen mit 29,46 Prozent ein Direktmandat für den Stadtrat. Da Donner auch bei der Kreistagswahl ein sehr gutes Ergebnis hatte, muss er nun weiter in beiden Gremien ran: „Das ist ein Riesenvertrauensvorschuss der Bürger für mich“, freute sich Donner, der hauptberuflich Feuerwehrmann ist. Seinen Erfolg führe er darauf zurück, schon seit Jahren in Horrem politisch aktiv und bei den Bürgern als Ansprechpartner bekannt zu sein.
Das i-Tüpfelchen aufs gute Abschneiden
Für den alten und wahrscheinlich auch neuen Grünen-Fraktionschef Peter Abels ist die Wahl Donners das i-Tüpfelchen auf das gute Abschneiden der Grünen, die in Kerpen insgesamt 17,8 Prozent holten. „Mit einem Direktmandat haben wir nicht gerechnet“, sagte Abels. Dementsprechend selbstbewusst gehe man nun als Grüne in die Verhandlungen mit anderen Fraktionen über mögliche Bündnisse im Rat. Diese müssten auf jeden Fall „eine grüne Handschrift“ tragen. Ob es eine Wahlempfehlung der Grünen für einen der beiden Bürgermeisterkandidaten in der Stichwahl geben wird, ist laut Abels noch offen. „Das entscheiden wir basisdemokratisch auf einer Mitgliederversammlung.“
Die Erfolge des grünen Gero Donner in Horrem-Mitte-(Nord-) Ost ist besonders für seinen Gegenkandidaten Heiner Funke bitter. Der bisherige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, der auch Vorsitzender des CDU Ortsverbandes Horrem-Neubottenbroich ist, sitzt nun nicht mehr im Rat. Funke war entsprechend enttäuscht: „An meinem Engagement kann es nicht gelegen haben“, sagte er. Möglicherweise habe ein neuer Zuschnitt seines Wahlkreises eine Rolle gespielt: Immerhin: Christdemokrat Heiner Funke kann sich damit trösten , dass er zumindest in den Kreistag gewählt wurde.
CDU konnte nicht punkten
Nicht nur in Horrem-Mitte-(Nord-)Ost, auch in Sindorf konnte die ansonsten in allen Stadtteilen haushoch überlegene CDU nicht punkten: In Sindorf holte sie nur einen von fünf Wahlkreisen, hier war Frank Ehrlich für die CDU erfolgreich: Der Rest ging an die SPD, wobei dort Branko Appelmann mit 46,46 Prozent in Sindorf-Nordwest den Spitzenwert für die SPD erzielte. Das Wahlergebnis von SPD-Bürgermeisterkandidat Andreas Lipp im Wahlkreis Sindorf-Nord ist mit 45,63 Prozent ebenfalls gut.
Auch CDU-Fraktionsvorsitzender und Stadtverbandsvorsitzender Klaus Ripp kann mit seinem persönlichen Ergebnis zufrieden sein: In seinem Wahlbezirk Blatzheim holte Ripp selbst 68,35 Prozent, ähnlich gut schnitt Manheims Ortsvorsteherin Lonie Lambertz im Wahlkreis Manhein/Buir-Nordost/Bergerhausen mit 62,89 Prozent ab. Nimmt man Manheim als Stimmbezirk allein, holte sie sogar 75,95 Prozent.