- Eigentlich war Sibille Simons fest davon ausgegangen, auch in Zukunft als Ortsvorsteherin von Horrem arbeiten zu können.
- Doch nun kam es zum Paukenschlag: Die 71-Jährige wird durch einen jüngeren Kandidaten ersetzt.
- Simons ist enttäuscht. Ihr Nachfolger hat versöhnliche Worte parat.
Kerpen-Horrem – Sibille Simons (71 Jahre) ist tief getroffen. Die bisherige Ortsvorsteherin von Horrem, die auch für die CDU im Rat sitzt, hatte ihren Wahlkreis bei der jüngsten Kommunalwahl zwar wieder gewonnen. Doch Ortsvorsteherin wird sie nicht bleiben können. Der Ortsverband Horrem hat sich für einen jüngeren Kandidaten entschieden.
Es ist Andreas Schenk (31), der auch Vorsitzender der CDU Horrem und designierter Karnevalsprinz aus den Reihen der KG Flotte Horremer für die Session 2021/22 ist.
Simons ist genauso überrascht wie enttäuscht: „Ich bin mit bestem Gewissen in den Wahlkampf gegangen, dass ich auch weiterhin Ortsvorsteherin von Horrem bleiben werde. Ich habe sogar noch auf eigene Kosten für 400 Euro einen Extraflyer gemacht, in dem ich den Horremern versprochen habe, dass ich wieder Ortsvorsteherin werden will. Ich habe jetzt so ein schlechtes Gewissen.“
Sibille Simons wird „ohne jegliche Vorwarnung“ ersetzt
Im Wahlkampf habe sie auch außerhalb Horrems für die CDU geworben, nun sei sie „ohne jegliche Vorwarnung“ aus dem Rennen, so die 71-Jährige: „Die Leute sollen wissen, ich habe sie nicht wissentlich betrogen. Ich bin seit 31 Jahren dabei, zum dritten Mal im Stadtrat und hab mein Mandat immer direkt geholt, nie über die Liste.“
Die Entscheidung über die Besetzung des Horremer Ortsvorstehers hat die CDU Horrem gefällt. Vorsitzender Andreas Schenk, der nun auch Ortsvorsteher werden wird, weist Simons’ Vorwürfe zurück: „Wir haben vor der Wahl ganz klar gesagt, dass wir uns über Positionen und Posten erst unterhalten, wenn die Wahl gelaufen ist. Ich kann natürlich die Enttäuschung von Frau Simons verstehen, aber letzten Endes ist genau das gemacht worden.“
CDU Horrem: Versöhnliche Worte des Nachfolgers
Die CDU Horrem habe sich neu aufstellen wollen, sagt Schenk und verweist auch auf das klare Wahlergebnis zu seinen Gunsten: „Es gab acht Stimmen für mich, zwei für Frau Simons und zwei Enthaltungen.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Bei aller persönlichen Enttäuschung sichert Sibille Simons ihrem Nachfolger eine geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte zu: „Ich habe noch zwei Konten bei der Volksbank und der Kreissparkasse, die gebe ich weiter. Auf diesen Sparbüchern habe ich Geld aus Spenden gespart, um es zum Beispiel einmal für eine Weihnachtsbeleuchtung für Horrem auszugeben.“ Auch Schenk sandte versöhnliche Signale: „Sibille Simons hat hier erstklassige Arbeit geleistet.“