Hürth – „Das war so nicht geplant“, sagte Gudrun Baer aus Hürth mit einem Lachen. Ihre Einkaufstaschen habe sie nämlich im Auto gelassen, als sie sich den Winterzauber auf dem Gertrudenhof angesehen habe. Dass es so viele schöne Accessoires und Geschenkideen auf diesem hyggelig, also heimelig, geschmückten Außengelände zu entdecken gibt, hatte Baer zunächst nicht gedacht. Beladen wie der Weihnachtsmann persönlich reihte sie sich am Wochenende mit gebührendem Abstand in die Schlange vor der Kasse ein. „Ich bin begeistert“, schwärmte die Hürtherin.
Und nicht nur Baer ließ sich von der weihnachtlichen Atmosphäre auf dem Erlebnisbauernhof regelrecht verzaubern. „Es lohnt sich immer, hier zum Gertrudenhof zu kommen“, wussten auch die beiden Teenager Laura und Leonie aus Köln zu berichten. Damit erzählten sie auch Stephanie Kirst nichts Neues. Mit ihrer Tochter Sonja Bartenbach und ihren beiden Enkelkindern Benedikt und Jonathan war die Seniorin eigens aus Koblenz angereist. „Und wir waren sicherlich nicht zum letzten Mal in diesem Jahr hier“, schwärmten sie. Immerhin sei dieser besondere „Budenzauber“ für sie aktuell die einzige Möglichkeit, um diese spezielle Stimmung in der Vorweihnachtszeit aufzusaugen.
Tatsächlich scheinen sich Hofchef Peter Zens und sein Team in diesem Corona-Advent mit der Dekoration ihres Winterzaubers selber übertroffen zu haben. Wenn er die Geruchs- und Geschmackssinne wegen der Corona-Krise auf dem Hofgelände nicht verwöhnen darf, dann wollte Zens die Sehsinne doppelt und dreifach feiern. Entsprechend hat er mehr als 200 Scheinwerfer und weit mehr als 1000 Lichterketten auf dem Gelände installiert. In den Abendstunden verwandeln sie zurzeit den auf rund 1000 Quadratmeter erweiterten Hofladen und das angrenzende separate rund 3500 Quadratmeter große Außengelände in ein wahres Weihnachtswundermärchenland, wo geschmückte Tannenbäume und im Lichterglanz leuchtende Bäume und Holzbuden zu sehen sind.
Der Zugang zum rund 1000 Quadratmeter großen Hofladen im Innenhof und der neuen Weihnachtsscheune über den regulären Eingang ist kostenlos. Öffnungszeiten: montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr, sonntags und feiertags von 11 bis 16 Uhr. Täglich geöffnet mit eigenem Eingang ist auch der XXL-Floristik-Weihnachtszauber rund um die große Weihnachtspyramide. Auf etwa 3500 Quadratmetern gibt es eine riesengroße Auswahl an weihnachtlichen Dekorationsartikeln und XXL-Weihnachtsbaumkugeln, aber auch Tannengrün, Geschenkartikel, Lebkuchen, Weihnachtsfloristik und Bio-Weihnachtsbäume. Für den Weihnachtszauber gibt es limitierte Einlass-Tickets, die nur online auf der Homepage des Gertrudenhofs gebucht werden können. Die Tickets kosten von Montag bis Freitag zwei, am Wochenende 4,50 Euro.
Online mit Videokonferenz und Liveschaltung in den weihnachtlichen Tierstall, sozusagen der lebendigen Krippe mit Lama, Alpaka, Schafen und Co, kann man auf dem Hürther Gertrudenhof von Peter Zens jetzt auch digitale Weihnachtsfeiern buchen. (mkl)
Die Besucherinnen und Besucher begegnen dort nicht nur dem Weihnachtsmann und einigen Rentieren, sondern auch zauberhaften Wesen aus Sagen und Märchen. In urigen Holzbuden sind weihnachtliche Dekorationen ausgestellt, die die Besucher auch dort aussuchen und mit zur Kasse nehmen können.
„Normalerweise würde es hier jetzt auch nach Glühwein, frisch gebackenen Waffeln und deftigen Mahlzeiten duften, die in unserer Gastronomie aus den Köstlichkeiten aus eigenem Anbau zubereitet wurden“, berichtete Zens. Doch Speisen und Getränke dürfe er wegen der Pandemie nicht ausgeben. Dafür seien jedoch alle winterlichen Spezialitäten aus eigenem Anbau wie Rosen- und Blumenkohl, aber auch Kürbisse und Grünkohl im Hofladen für die Zubereitung in der eigenen Küche zu haben. In Flaschen abgefüllt kann sogar der beliebte Winzerglühwein und Holunder-Punsch mit nach Hause genommen werden.
Gesperrt für die Besucher sind allerdings die Spielplätze und der Gnadenhof. „Aber wir sind froh, dass wir wenigstens den Hofladen und die Floristik geöffnet haben dürfen“, betonte Zens. Erleichtert ist er auch darüber, dass er aufgrund der Corona-Krise noch keine Kündigungen aussprechen musste. „Unsere Gastroleitung und unsere Eventmanagerin unterstützen zurzeit unser Floristik-Team“, berichtete Zens.
Und wo sonst die Kinder in der offenen Scheune im Stroh toben durften, steht jetzt neben Regalen voller potenzieller Weihnachtsgeschenke ein großer geschmückter Weihnachtsbaum. Darunter sticht ein purpurroter großer Lehnstuhl ins Auge. „Das ist der Stuhl vom Nikolaus“, sagte Zens. Doch wegen der Pandemie werde der Heilige Mann in diesem Jahr den Gertrudenhof nicht besuchen. Einige Jungen und Mädchen nutzten die Gelegenheit und setzten sich direkt probeweise auf diesen besonderen Nikolausstuhl.