Frechen – Er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für den Denkmalschutz und die Historie seiner Heimatstadt. Viel Lob für seine jahrzehntelange Arbeit erhielt der Frechener Historiker und Heimatforscher Egon Heeg auf einem Empfang des Landrats im Frechener Schützenhaus. Frank Rock hatte hierhin eingeladen, um dem 80-jährigen ehemaligen Lehrer im Auftrag des Bundespräsidenten das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ zu verleihen.
Frechener Heimatgeschichte erforscht
In seiner Laudatio ging Rock auf die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit ein, ohne die unsere Gesellschaft in vielen Bereichen nicht existieren würde. Im Falle von Egon Heeg geht es um den Erhalt der Heimatgeschichte, der lokalen Kultur und ihrer Bauten. In diesem Zusammenhang zitierte der Landrat den Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker mit den Worten „Was den Menschen auszeichnet, ist nicht, dass er Geschichte hat, sondern dass er etwas von seiner Geschichte begreift.“
Egon Heeg hat sich schon früh neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Konrektor an einer Sonderschule für Lernbehinderte der heimatlichen Geschichte zugewandt und lokal und regional geforscht. Nach seiner Entdeckung zweier römischer Wasserleitungen in Bachem und deren Kartographierung im Jahre 1979 wurde er auf Wunsch des Leiters des Rheinischen Landesmuseums in Bonn ehrenamtlicher Mitarbeiter der Behörde für die Stadt Frechen.
Vor 40 Jahren, im Januar 1982, wurde Egon Heeg zum ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege der Stadt Frechen bestellt. Eine Aufgabe, die er bis heute dank mehrfacher Wiederwahl sorgfältig wahrnimmt.
Fundiertes Fachwissen
Aufgrund seines umfangreichen und fundierten Fachwissens ist Egon Heeg ein allseits geschätzter Ratgeber und gefragter Experte. Mit großer Akribie und Beharrlichkeit setzt er sich seit mehreren Jahrzehnten insbesondere für den Erhalt historischer Kulturgüter mit regionalem Bezug ein.
Mit seinen vielseitigen Forschungen macht er die Geschichte der Region erlebbar. Er arbeitete die Geschichte der Ton- und Steinzeugindustrie und der damit eng verbundenen keramischen Kunst auf. Auch hatte er einen maßgeblichen Anteil daran, dass denkmal-schutzwürdige Gebäude und vergessene Bodendenkmale, wie die inzwischen berühmten Töpferöfen vor dem Abriss bewahrt wurden und erhalten bleiben.
Schicksal der jüdischen Bürger in Frechen
Seit 1999 engagiert sich Heeg zudem als Sachkundiger Bürger im Stadtrat. Ein weiterer wichtiger Punkt in seinen Forschungen aber ist die Geschichte und das Schicksal der jüdischen Bürger in Frechen während der Zeit des Nationalsozialismus.
Heegs Arbeiten und Publikationen wurden nicht nur vielfach beachtet, er erhielt auch viel öffentliches Lob dafür: Von seiner Heimatstadt wurde er in Anerkennung seiner Verdienste 1992 mit der Ehrennadel und 2005 mit dem Ehrenring der Stadt Frechen ausgezeichnet.
Geschichte der Braunkohle
Für seine regionalen Forschungen zur Frühgeschichte des Braunkohlebergbaus erhielt er bereits 1984 den damaligen Albert-Steeger-Preis. Und in Anerkennung seines langjährigen ehrenamtlichen Engagements und seiner wissenschaftlichen Werke verlieh ihm der Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Jahr 2002 den Rheinlandtaler.
Neben dem Landrat würdigten auch Bürgermeisterin Susanne Stupp, Thomas Okos (CDU), Hans Günter Eilenberger (SPD), Eva Fielitz (FDP) und Markus Gotzens (Perspektive für Frechen) den Geehrten. Nicht unerwähnt blieb dabei die Tatsache, dass manche Vorschläge von Heeg in Sachen Denkmalschutz bei den Verwaltungen nicht immer auf positiven Widerhall stoßen. Heeg lässt sich davon nicht entmutigen oder bremsen.
Markus Gotzens bezeichnete ihn in diesem Zusammenhang als „Don Quichotte des Denkmals“, eine Benennung, der Egon Heeg auch in seiner Dankesrede voll entsprach.