Frechen – Die Erlaubnis kam erst vor wenigen Tagen, doch jetzt ist es offiziell. Der Hubschrauberlandeplatz am St.-Katharinen-Hospital in Frechen kann in Betrieb genommen werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf, Abteilung Luftfahrtbehörde, hat jetzt dem Krankenhaus die Erlaubnis zugeschickt. Am 22. Juli erfolgte die letzte Abnahme. Für Jakob Schall, Verwaltungsdirektor des St.-Katharinen-Hospitals, endet nun eine Baumaßnahme, die sich über mehrere Jahre hingezogen hat.
St.-Katharinen-Hospital: Besondere Zertifizierung
Zum Hintergrund: Das St.-Katharinen-Hospital ist vor mehreren Jahren nach den Kriterien der deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie als Regionales Traumazentrum zertifiziert worden. An die Zertifizierung gebunden ist die Vorhaltung eines Hubschrauberlandeplatzes. Früher reichte eine befestigte Fläche mit entsprechender Markierung aus. Doch die Standards änderten sich. Verschiedenen Lösungen kamen in Frage.
Das Feld gegenüber der Notaufnahme war eine Variante, schied aber aus, weil der vorgeschriebene Anflugwinkel durch vorhandene Hochspannungsleitungen nicht passte. Zudem hätte man immer einen Rettungswagen benötigt, der den Patienten über die andere Seite der Krankenhausstraße hätte bringen müssen.
Schließlich entschieden sich die Verantwortlichen für ein aufwendiges Stelzenmodell über der Notaufnahme mit entsprechendem Bettenaufzug. Für den Patienten die beste Variante – für das Krankenhaus aber auch die teuerste.Etwas über drei Millionen Euro kostete die Konstruktion samt Aufzug und Ausstattung. 45 Meter ist die Plattform hoch und hat einen Umfang von 90 Meter.
Über eine Brücke wird der Patient auf der Trage zum Aufzug geschoben. Nach der Landung vergehen so nur wenige Minuten, bis der Patient direkt in der Notaufnahme ist. Entsprechende Signallampen, darunter acht indirekte Flugfeldstrahler und Markierungen ermöglichen dem Piloten beste Orientierung für Landungen und Starts bei Tag und bei Nacht.
50 Hubschrauber-Anflüge pro Jahr
Von etwa 50 Anflügen pro Jahr geht das Krankenhaus derzeit aus. Der Landeplatz verfügt über die neuesten Sicherheitsstandards. Ein breites Fangnetz umgibt die eigentliche Plattform.
Elektronisch werden die Lampen und Leuchten gesteuert, mehrere Löschkanonen sind am Rande der Plattform montiert. Sollte am Hubschrauber oder an der Plattform ein Brand ausbrechen, vergehen maximal 15 Sekunden, bis Löschwasser aus den beiden Düsen sprüht.
In 20 Sekunden in die Notaufnahme
Der Aufzug fährt knapp 20 Sekunden von der Plattform bis in die Notaufnahme. Vom Ausgang sind es nur wenige Schritte bis zum Behandlungsraum in der Notaufnahme.
Nach mehrjähriger Planungs- und Bauphase hat Frechen nun einen der modernsten Hubschrauberlandeplätze im Land.