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Spatenstich für ParkhausAb Anfang 2026 soll es 314 neue Parkplätze in Frechen geben

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild ist der Entwurf für das neue Parkhaus in der Innenstadt zu sehen.

Der Spatenstich für das neue Parkhaus Frechen ist für den 13. Januar geplant.

Der Neubau des Parkhauses hat sich verzögert, im Januar soll er starten. Die Perspektive für Frechen fordert die Abstimmung mit dem Rückbau der Fahrradzone.

Eigentlich sollte nach dem ursprünglichen Plan im ersten Quartal 2025 das neue Parkhaus Josefstraße bereits fertiggestellt sein, nun ist erst einmal für den 13. Januar der erste Spatenstich terminiert. Die Inbetriebnahme prognostiziert die Stadt für das erste Quartal 2026.

Der Abbruch des alten Parkhauses kostete rund 250.000 Euro

Die Verzögerung hat mehrere Gründe: Zum einen wurden nach dem rund 250.000 Euro teuren Abbruch des alten, maroden Parkhauses Anfang des Jahres an zwei Stellen Reste einer alten Tonröhrenfabrik gefunden, die von Denkmalschützern untersucht wurden.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hatte daraufhin nach wochenlanger Prüfung entschieden, dass die entdeckten Reste der alten Fabrik „Lövenich & Hendrickx“ historisch nicht so bedeutsam sind, dass sie der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden müssten. Das Bodendenkmal wurde aber am Fundort erhalten und dokumentiert.

Auf dem Bild sind alte Steinmauern einer Tonröhrenfabrik zu sehen.

Bei den Abbrucharbeiten des Parkhauses an der Josefstraße wurden Reste einer alten Tonröhrenfabrik gefunden.

Zum anderen konnte die Verwaltung die Ausschreibung für den Bau des rund 7,6 Millionen Euro Gebäudes in Systembauweise später als geplant veröffentlichen. Die Unterlagen für die Erstellung wurden durch die Verwaltung, Architekten und planende Ingenieurbüros vorab erarbeitet, die Planungskosten wurden mit rund 250.000 Euro beziffert.

Auf dem Bild ist eine große, abgesperrte Brachfläche zu sehen.

Das Gelände für das neue Parkhaus in Frechen ist zur Zeit abgesperrt.

Die EU-weite öffentliche Ausschreibung und das Vergabeverfahren sind abgeschlossen: Die Deutsche Industrie und Parkhaus GmbH (dip) hat den Zuschlag erhalten. Vergabekriterien waren neben dem Preis, die Qualifikation der Projektleiter, die Nachhaltigkeit und das Logistikkonzept.

Das bundesweit tätige Unternehmen mit Sitz in Windhagen, Rheinland-Pfalz, ist seit mehr als 45 Jahren mit der Planung und dem Bau schlüsselfertiger Parkhäuser am Markt. Referenzbeispiele sind unter anderem das Parkhaus am Flughafen Hannover, an der Uniklinik Freiburg im Breisgau oder ein Objekt in Köln-Urbach.

Frechen: Die Fassade soll an die Töpfertradition erinnern

„Auf vier Ebenen entstehen 314 Stellplätze für Autos, davon neun breitere Stellplätze für Mobilitätseingeschränkte oder Personen mit Kleinkind“, teilt die Firma mit. Das Parkhaus habe komfortable Vollgeschossrampen, zudem ein extensiv begrüntes Dach, das für eine PV-Anlage des örtlichen Versorgers vorbereitet sei. Zudem seien von der Fußgängerzone aus direkt anfahrbare Stellplätze für 48 Fahrräder und acht Scooter vorgesehen. Die Parkplätze sind kostenfrei.

Die Fassade des Parkhauses soll die Tradition des Töpferhandwerks in Frechen aufnehmen: Es erhält an allen Seiten eine vorgehängte Fassade aus keramischen Ziegeln, die in ein Edelstahl-Seilsystem eingespannt werden, erläutert das Unternehmen.

Perspektive für Frechen plädiert für eine Abstimmung mit dem Rückbau der Fahrradzone

Der Start der Bauarbeiten könnte sich mit dem Rück- und Umbau des gescheiterten Verkehrsversuchs der Fahrradzone in der Innenstadt überschneiden, befürchtet die Fraktion Perspektive für Frechen. Sie hat die Verwaltung gebeten, diese Arbeiten miteinander abzustimmen. „Wir halten es für dringend erforderlich, dass zunächst der Rückbau der Fahrradzone erfolgen muss, bevor die Bauaktivitäten am Parkhaus anlaufen“, teilt der Fraktionsvorsitzende Dieter Zander mit.

Probleme für die Verkehrssicherheit?

Bei einer parallelen Umsetzung der beiden Maßnahmen seien mit Blick auf die wieder zu ändernde Verkehrsführung sowie den erhöhten Baustellenverkehr Problemen für die Verkehrssicherheit zu befürchten, so der Politiker.

Zudem plädiert die Perspektive für Frechen für eine frühzeitige, öffentlichkeitswirksame und umfängliche Information der Bevölkerung, da sich die Verkehrsteilnehmer wieder sukzessive an die modifizierten Regelungen gewöhnen müssten. Hierbei sei Prävention zur Vermeidung von gefährlichen Verkehrssituationen gefragt.

Die Verwaltung teilt auf Anfrage dieser Zeitung mit, dass der Rück- und Umbau der Fahrradzone in einer Maßnahme erfolgen und voraussichtlich in der ersten Januarwoche abgeschlossen sein soll. Wegen der erforderlichen Markierungsarbeiten hänge das auch von der Witterung ab, so die Stadt.