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Glosse zur ESC-Parodie der NRW-CDUDas Lied klang eher nach „Für zwei Groschen Musik“

Lesezeit 2 Minuten
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Gregor Golland (l.), Romina Plonsker und Frank Rock von der CDU

Das Handy neben dem Bett sorgt für Schlafstörungen. Das musste ich bitter erfahren, als ich den Fehler machte, die Whatsapp-Nachricht eines Kollegen zu später Stunde nicht zu ignorieren. Als ich sah, was er geschickt hatte, formte sich in meinem schläfrigen Hirn die bange Frage: „Wadde hadde dudde da?“

War es das „Lied für einen Freund“? Oder „Für alle“? Naja, es klang eher nach „Für zwei Groschen Musik“. Die nordrhein-westfälische Landtagsfraktion hat – wer auch immer sie dabei beraten hat – den ESC auf die Schippe genommen. Mit einer tanzenden Romina Plonsker und einem Gregor Golland (beide CDU-Landtagsabgeordnete und für den Rhein-Erft-Kreis zuständig), der optimistisch zwölf Punkte vergibt. Etwas zu parodieren, was längst selbst zur Parodie verkommen ist, ist, sagen wir mal: mutig.

„Dann möchte man keine singenden Politiker mehr sehen“

Gewiss, „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Muss es aber nicht. Richtig ist auch, „Wunder gibt es immer wieder“. Aber auch darauf kann man sich nicht verlassen. Ein Problem aber taucht absolut verlässlich auf: „Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne“. Und wenn man das getan hat, möchte man halt keine singenden Politiker mehr sehen.

Tatsache ist, die Liste der mehr oder weniger erfolgreichen Titel, mit denen sich Deutschland beim Schlager-, Chanson- oder Songwettbewerb beworben hat, bietet Boshaftes wie Tröstliches für eine Partei, die nicht aus Unterstützung aus Österreich hoffen darf. „Disappear“, beispielsweise, „You let me walk alone“, „No No Never“ oder am Ende gar „Frauen regier’n die Welt“. Aber auch „Dieser Traum darf niemals sterben“ und – natürlich – „Ein bisschen Frieden“.

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