Glosse zur Corona-Quarantäne„Nie hab ich mich so sehr nach einem Spaziergang gesehnt“
- Redakteur Niklas Pinner musste in Corona-Quarantäne.
- Jetzt blickt er zurück auf die vergangenen zwei Wochen und eine merkwürdige Zeit. Eine Glosse.
Bergheim – Ich bin wahrlich kein Wanderfreund. Selten – ach was –, nie hab ich mich aber so sehr nach einem Spaziergang gesehnt wie in den vergangenen zwei Wochen. Es hatte nämlich auch mich erwischt. Weil ich Kontakt zu einem mit dem Coronavirus infizierten Menschen hatte, musste ich trotz eines negativen Testergebnisses als Kontakt ersten Grades in Quarantäne. Am heutigen Donnerstag darf ich wieder raus, endlich.
Und es wurde auch Zeit. Mit meinem Staubsaugerroboter gingen mir nach zwei Wochen die Gesprächsthemen aus. Mein Schlafrhythmus war trotz Homeoffice abenteuerlich, von meinem Kleidungsstil ganz zu schweigen.
Hunderttausende Menschen mussten während der Pandemie schon in Quarantäne, manche mit ihren Familien, manche ganz allein. Und es werden natürlich noch mehr. Die Zeit des „Ich kenne noch nicht mal jemanden mit Corona“ ist vorbei.
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Ich nehme einiges mit aus der Zeit. Whatsapp, Telefonieren, Skype, Zoom oder was auch immer: Nichts von alledem kann den direkten Kontakt ersetzen. Und wenn man sich das bewusst macht, sollte es die anständige Pflicht eines jeden sein, keine unnötigen Risiken einzugehen und die Gefahr für seine Mitmenschen möglichst gering zu halten. Denn es gibt Tausende Menschen, die nicht nur das Virus, sondern auch eine Quarantäne deutlich schlimmer treffen würde als mich.