Bergheim-Zieverich – Der Haltepunkt Zieverich der Erftbahn bleibt auch für die S-Bahn da, wo er ist: an der Lechenicher Straße. Das hatte die Stadtverwaltung schon vor Wochen festgelegt. Die Deutsche Bahn hat mit Billigung des Kreisausschusses beim Rhein-Erft-Kreis jetzt zudem beschlossen, dass auch die Bahnübergänge an den gewohnten Stellen erhalten bleiben.
Ein von der Bahn beauftragtes Gutachten komme zu dem Schluss, dass der bisherige Standort an der Lechenicher Straße „klar und deutlich als Vorzugsvariante empfohlen wird“, teilt das Unternehmen mit. Damit sei die Vorplanung für die Umgestaltung der Regionalbahn (RB) 38 zur S-Bahn, die Anfang des nächsten Jahrzehnts vollendet sein soll, abgeschlossen.
S-Bahnen in Bergheim würden alle 20 Minuten fahren
Ziel des Gutachtens war es, die Auswirkungen eines dichteren S-Bahn-Taktes auf den Stadtverkehr in Bergheim zu ermitteln und die Lage des Haltepunkts Zieverich zu untersuchen. Ergebnis ist, dass der Haltepunkt an der angestammten Stelle am besten platziert ist und auch die Bahnübergänge nicht umgebaut werden müssen.
Durch den 20-Minuten-Takt der S-Bahn – die RB 38 fährt etwa halbstündlich – müssen die Schranken allein in Bergheim an der Köln-Aachener-Straße, an der Lechenicher Straße und am Chaunyring häufiger schließen. Dadurch änderten sich die Schließzeiten insgesamt jedoch „nur geringfügig“, befanden die Gutachter.
Fußgängerbrücke in Bergheim seit Jahren auf der Agenda
„Damit haben wir einen echten Schub für die Planung bekommen“, sagte Christof Melahn, Projektleiter der DB Netz. „Die Auswirkungen der häufigeren Schließzeiten auf den Straßenverkehr sind laut einem Gutachten überschaubar und ich freue mich, dass der Planungsprozess dadurch weiter voranschreiten kann,“ sagt Landrat Frank Rock, der sich mit der jüngsten Entwicklung zufrieden zeigt.
Bürgermeister Volker Mießeler will jetzt die Planung einer Fußgängerbrücke neben der Bahnbrücke über die Erft wiederbeleben. Die Brücke, die die Stadtplaner schon seit Jahren auf der Agenda haben, soll den Haltepunkt mit dem Kreishaus und der Schulmeile an Gutenbergstraße und Chaunyring verbinden.
Grüne Bergheim kritisieren Entscheidung
Die Planungen zur S-Bahn würden „idealerweise in Kombination mit einer neuen Fußgängerbrücke über die Erft umgesetzt. Diese Option prüfen wir“, kommentierte Mießeler die „gute Nachricht“ über den Abschluss der Vorplanung.
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„Durch die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung haben wir zahlreiche wertvolle Eingaben zum Ausbauprojekt erhalten, von denen viele in der Planung berücksichtigt werden können“, sagte Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Streckenbetreibers Nahverkehr Rheinland (NVR). Gegenstimmen kamen von den Grünen. Die wollten den Bahnhof ans Kreishaus oder wegen besserer Parkmöglichkeiten und Anbindung der Zukunftssiedlung Futura in Richtung Köln-Aachener-Straße verschoben wissen. „Unsere Vorschläge wurden nach unserer Kenntnis aber gar nicht geprüft“, kritisierte der Bergheimer Grünen-Fraktionsvorsitzende Peter Hirseler. „Dennoch ist es auch uns wichtig, dass das Projekt vorankommt.“