Wie Lutz Jansen in „Schloß Frens – Beiträge zur Kulturgeschichte eines Adelssitzes an der Erft“ schreibt, erfolgten die ersten Erwähnungen der Burg meist indirekt durch die Nennung des gleichnamigen Adelsgeschlechts. Zudem sei eine Rückverfolgung schwierig, da sich an der Inde, etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Düren, ebenfalls eine Burg Frenz befand. Wahrscheinlich seien deren Besitzer auch für die Gründung der Burg Frens im heutigen Quadrath-Ichendorf verantwortlich.
Bergheim: Erstnennung von Schloss Frens umstritten
Dementsprechend umstritten ist die erste Erwähnung des „castrum vrenze“. Henriette Meynen nennt in „Wasserburgen, Schlösser und Landsitze im Erftkreis“ das Jahr 1263, Jansen kommt jedoch zu dem Schluss, dass es sich dabei um den Adelssitz an der Inde gehandelt haben müsse. Wie der Bergheimer Museumsverein im Begleitbuch zu seiner Ausstellung „Burgen, Schlösser, Rittersleut – im Altkreis Bergheim“ ausführt, ist die Familie Frens wohl im 14. Jahrhundert ausgestorben.
Am 27. November 1347 wurde die Burg an ein älteres Kölner Patriziergeschlecht, die Familie Raitz, verkauft. Fast 400 Jahre hätten sich die Schlossherren in der Folge Raitz von Frentz genannt, schreibt der Bergheimer Museumsverein.
Bergheimer Schloss gehörte einst zu Kerpen
Die Familie Beissel von Gymnich gelangte durch Heirat der ältesten Tochter von Franz II. Raitz von Frentz mit Georg Anton Dominicus Freiherr Beissel von Gymnich am 14. Mai 1722 in den Besitz des Schlosses.Zwischen 1815 und 1976 gehörte das Schloss zu Kerpen-Horrem. Noch heute bilden die Wege rund um das Schloss eine häufig genutzte Verbindung zwischen Quadrath-Ichendorf und Horrem.
Von 1838 bis 1950 ließ Franz Hugo Beissel von Gymnich das Schloss umbauen. Zwischen 1891 und 1929 residierte auf Schloss Frens Otto Graf Beissel von Gymnich als Landrat des damaligen Kreises.
Schloss Frens: Heute im Besitz der Familie Abercron
In den Besitz der heutigen Eigentümer, der Familie Abercron, gelangte das Schloss Mitte des 20. Jahrhunderts. Wie Lutz Jansen ausführt, heirateten am 8. Dezember 1944 die älteste Tochter des vorübergehenden Schlossherren Franz-Karl, Olga Augusta Maria Mathilde, und Lupold Otto Magnus Freiherr von Abercron. Die Familie Abercrombie stamme aus der schottischen Grafschaft Aberdeen.
In den 70er-Jahren richtete Olga von Abercron auf Schloss Frens ein Gestüt ein, die umliegenden Wiesen dienten als Koppeln. Die Grundwasserabsenkung für den Tagebau Frechen verursachte seit 1953 statische Schäden, 1961 musste das Schloss wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Die Sicherung dauerte bis 1964.
Derzeit bewohnen Baron Gisbert Franz-Karl Ernst von Abercorn und seine Frau Irmgard das Herrenhaus von Schloss Frens. Bis zur Jahrtausendwende wurde das Schloss vom Rhein-Erft-Kreis immer wieder für Empfänge und Veranstaltungen genutzt. Harald Herzog (LVR) schreibt die Burg der niederländischen Renaissance-Baukunst zu. In der Vorburg, den hufeisenförmigen Gebäudeteilen, sind Wohnungen entstanden.