Bergheim – Im Konflikt um die fünfmonatige Vollsperrung der Autobahn 61 in Richtung Venlo hat es eine kleine Annäherung zwischen der Autobahn GmbH des Bundes und den betroffenen Kommunen gegeben.
Am Mittwoch hatten sich Vertreter der Autobahn GmbH und der Kommunen getroffen. Zuletzt hatte sich unter anderem Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler heftig über die Kommunikation seitens der Autobahn GmbH beklagt. Die Stadt Bergheim hatte erst am 10. Juni über eine Pressemitteilung von den Plänen erfahren. Außerdem hatten die Stadträte aus Bedburg, Bergheim, Erftstadt und Kerpen Resolutionen gegen die Pläne verabschiedet.
Rhein-Erft-Kreis: Teile könnten früher geöffnet werden
Wie Mießeler auf Anfrage erzählt, ist bei dem Treffen vereinbart worden, dass einzelne fertiggestellte Teile des 21-Kilometer-Stücks früher für den Regionalverkehr wieder freigegeben werden sollen als bisher geplant. Dadurch sollen die umliegenden Orte entlastet werden. Viele Menschen in den betroffenen Kommunen befürchten erhöhten Verkehr auf den umliegenden Straßen.
Außerdem, so Mießeler, werde man sich die Verkehrslage auf den Umleitungsstrecken wöchentlich anschauen und bewerten. „Die Autobahn GmbH hat außerdem zugestanden, dass es eine bessere Kommunikation hätte geben können“, teilt Mießeler mit.
E-Mail an Stadt Bergheim geriet in falschen Verteiler
Eine Sprecherin der Autobahn GmbH bestätigt, dass die E-Mail, über die die Stadt Bergheim hätte informiert werden sollen, in einen falschen Verteiler gelangt sei. Allerdings habe man den Rhein-Erft-Kreis frühzeitig informiert. Landrat Frank Rock hatte zuletzt gesagt, im April von der Sperrung erfahren zu haben und Anfang Mai bei der Autobahn GmbH angefragt zu haben, ob die Sperrung nicht vermeidbar sei.
Wie Kreissprecher Thomas Schweinsburg jetzt mitteilt, ist man davon ausgegangen, dass die Stadt Bergheim von der Autobahn GmbH informiert wurde. Der Kreis habe sich dazu nicht in der Verantwortung gesehen.
Rhein-Erft-Kreis: Bürger sollen besser informiert werden
Die Autobahn GmbH kündigt an, in Kürze die Bürgerinnen und Bürger über Mitteilungen und Anzeigen besser zu informieren. Ab Samstag, 2. Juli, bis spätestens 21 Uhr wird die Autobahn vollständig gesperrt sein, ab Montag beginnen dann die Sanierungsarbeiten.
Die Autobahn GmbH ist formal dem Bundesverkehrsministeriums (BMDV)unterstellt. Eine formelle Zustimmung für solche Baumaßnahmen braucht die Autobahn GmbH vom Ministerium aber nicht, teilt eine Sprecherin des BMDV mit.
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Die Belange des Regionalverkehrs seien so weit möglich berücksichtigt worden, so die Sprecherin weiter. Die Verbindung zwischen den Anschlussstellen Gymnich und Türnich soll trotz der Sperrung für die gesamte Bauzeit offen bleiben. Auch der Teil zwischen der Anschlussstelle Türnich und dem Kreuz Kerpen könne wieder genutzt werden, wenn er fertig ist. Und sobald ein Fahrstreifen fertig ist, soll auch die Auffahrt an der Anschlussstelle Bergheim-Süd wieder geöffnet werden. Bedarfsampeln sollen den Verkehr auf den Umleitungen regeln.