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Aktion SUSIISo will die Polizei Rhein-Erft die Internet-Nutzung sicherer machen

Lesezeit 2 Minuten

Aufklären wollen Frank Rock, Sebastian Fittig, Martina Rautenberg, Reiner Temburg und Marita Dias Moteiro.

Rhein-Erft-Kreis/Hürth – Für diese Straftaten gibt es meist keine Zeugen; Täter und Opfer begegnen sich in der Regel nie. Denn anders als Straßenkriminalität findet die sogenannte Cyberkriminalität nicht vor der Haustür statt, sondern im Internet. Mit dem Gemeinschaftsprojekt „SUSII“ („Smart und sicher im Internet“) wollen die Polizei und der Internet-Wirtschaftsverband Eco auf die Gefahren aufmerksam machen, die online drohen, aber auch zeigen, wie man entsprechend vorbeugt und was zu tun ist, wenn man Opfer von Cyberkriminellen geworden ist.

„Im Kampf gegen Cyberkriminelle helfen aus meiner Sicht nur zwei Dinge, nämlich Soforthilfe, wenn es gerade passiert ist, und Aufklärungsarbeit“, erklärte Landrat Frank Rock, der die Schirmherrschaft über SUSII übernommen hat, am Infostand auf dem Wochenmarkt vor dem Hürther Bürgerhaus.

Kreispolizei Rhein-Erft hat ein Online-Portal eingerichtet

Im Mittelpunkt der Aktion steht ein Online-Portal. Die Kriminalhauptkommissarinnen Martina Rautenberg, Marita Dias Moteiro und ihr Kollege Reiner Temburg von der Fachdienststelle für Kriminalprävention besuchen aber auch Schulen und Elternabende und stehen an Infoständen bereit, um aufzuklären. Auf der Internetseite der Kreispolizeibehörde kann auch ein Podcast für Jugendliche und für Erwachsene heruntergeladen werden, der sich mit Sicherheitsthemen im Netz wie Passwortsicherheit und Cybergrooming – der gezielten Kontaktaufnahme von erwachsenen Missbrauchstätern zu Minderjährigen – beschäftigt.

Opfer von Cyberkriminalität kann jeder werden, sagen die Experten. Oft reiche ein unbedachter Klick, um sich eine Schadsoftware wie einen Erpressertrojaner einzufangen, der dann die Festplatte verschlüsselt. Schwache Passwörter machen es Internetkriminellen leicht, und in Fakeshops wird man schnell um sein Geld betrogen. Die gute Nachricht: Viele dieser Gefahren lassen sich durch umsichtiges Handeln vermeiden.

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Der Kripo-Beamte Temburg will aber auch Opfer von Cyberkriminellen ermutigen, sich an die Polizei zu wenden. „Das ist wichtig, weil es ein großes Dunkelfeld gibt“, sagt der Experte. „Der Aufwand für eine Anzeige ist gering, die kann auch online erstattet werden. Gleichzeitig haben wir viele Ermittlungsmöglichkeiten.“ Auch Beleidigungen in sozialen Netzwerken müsse sich niemand gefallen lassen. Temburg: „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum.“ Aber auch die wirtschaftlichen Schäden Unternehmen durch Internet-Kriminelle können groß sein. Deshalb richte sich SUSII gerade auch an diese Zielgruppe, so Sebastian Fittig vom Internet-Verband Eco.