Kontrollen auf der B265 bei ErftstadtPolizisten schlagen Hände über dem Kopf zusammen
Erftstadt-Lechenich – Erschrocken schaute der Fahrer eines Kleinlastwagens am Montagvormittag, als ihn die Polizei auf der Bundesstraße 265 aus dem Verkehr fischte. Nicht nur, dass sein Sprinter um mehr als 30 Prozent überladen war, die Bremsen des Anhängers funktionierten zudem nicht einwandfrei.
Der Fahrer hatte außerdem Schulden bei den Behörden. Weil er die ausstehende Rate direkt begleichen konnte, stellt ihm die Behörde den Transporter mit einem amtlichen Siegel weiterhin zur Nutzung zur Verfügung. Wie viele seiner Berufskollegen musste er aber mit der Polizei zur Dekra fahren, wo das Fahrzeug auf weitere Mängel untersucht wurde.
Polizei Rhein-Erft: Viele Kleinlaster nicht mehr verkehrstüchtig
Die Fahrzeuge waren zunächst auf den noch wegen der Flutschäden gesperrten Abschnitt der B 265 gelotst worden, um sie dort zu überprüfen zu können. An der Kontrollaktion beteiligt waren neben der Verkehrspolizei weitere Behörden, unter anderem der Zoll. Mehr als einmal schlugen die Kontrolleure die Hände über dem Kopf zusammen.
„Viele dieser Kleinlastwagen sind einfach nicht mehr verkehrstüchtig“, sagte Polizeihauptkommissar Bernd Mauel. Schon am Morgen habe man einen Sprinter entdeckt, dessen Motorhaube sich nicht habe schließen lassen. Bei einem anderen Fahrzeug sei den Beamten die Fahrertür fast entgegengefallen, weil sie nur noch lose in der Verankerung hing.
40 Fahrzeuge in Erftstadt kontrolliert
„Ein großes Problem ist auch die Ladungssicherung“, sagte Mauel. 2017 wurden jährlich 49 Verstöße bei der Ladungssicherung festgestellt. 2021 seien es bisher bereits 712 gewesen.
Etwa 40 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Dabei wurde ein Fahrer ohne Fahrerlaubnis entdeckt und zwei Fahrzeuge wegen erheblicher technischer Mängel sofort aus dem Verkehr gezogen. Sechs Fahrer erhielten eine Wiedervorführpflicht bei offiziellen Prüfern.
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23 Fahrer und Halter werden demnächst unter anderem wegen Verstößen gegen Gefahrgutvorschriften Post von der Bußgeldstelle erhalten. In einem Fall hat der Zoll die Ermittlungen wegen illegaler Beschäftigung aufgenommen und in zwei Fällen den Verdacht auf Scheinselbstständigkeit und Unterschreitung des Mindestlohns erhoben. Bei 20 weiteren Fahrern dauern die Ermittlungen des Zolls noch an.