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Bürgermeister-KandidatLeichlinger CDU startet die Winter-Offensive

Lesezeit 4 Minuten
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CDU-Kreisvorsitzender Uwe Pakendorf gratulierte dem Leichlinger Bürgermeister-Kandidaten Maurice Winter (links) mit einem Blumenstrauß und einer Flasche deutschem Whiskey.

  1. Als erste Leichlinger Partei hat die CDU ihr Team für die Kommunalwahl benannt.
  2. Welche 16 Christdemokraten am 13. September in den Wahlbezirken antreten.
  3. Vier amtierende Ratsmitglieder werden auf jeden Fall ausscheiden.

Leichlingen – Draußen strahlte die Sonne zwar wie im Frühling. Drinnen herrschte aber eindeutig Winter-Stimmung: Unangefochten und mit breiter Rückendeckung von fast 90 Prozent der Stimmen seiner Parteifreunde wurde Maurice Winter am Samstag im Ratssaal zum Spitzenkandidaten der CDU für die Kommunalwahl gewählt. Der Vorsitzende des Stadtverbandes will Leichlingens Bürgermeister werden und fordert am 13. September den amtierenden Verwaltungschef Frank Steffes (SPD) heraus.

Die CDU ist die erste Partei in der Stadt, die ihr Kandidatenteam für die Wahl aufgestellt hat. Und das geschah in großer Eintracht. Nicht nur Winter genoss große Rückendeckung und war ruckzuck gekürt. Allen Vorschlagslisten des Vorstands (bis auf eine Position auf der Reserveliste) folgte die Versammlung im Lauf des Vormittags einträchtig und ohne eine einzige kritische Nachfrage in der Aussprache.

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Der Leichlinger CDU-Vorsitzende Maurice Winter tritt bei der Kommunalwahl gegen Bürgermeister Frank Steffes (SPD) an.

Maurice Winter bekam in geheimer Abstimmung 50 von 57 Stimmen, fünf stimmten gegen den 32-jährigen Bankkaufmann, der in Witzhelden wohnt (zwei Enthaltungen). Dass während der Mitgliederversammlung vor dem Rathaus das Karnevalszelt aufgebaut wurde und deswegen Parkplatznot herrschte, ärgerte ihn nicht.

Leichlingen, e Jeföhl

Denn Winter, Mitbegründer der neuen Karnevalsgesellschaft Bergische Bande, ist ein überzeugter Jeck. Er zitierte in seiner 15-minütigen Antrittsrede die Höhner („Leichlingen, do bes e Jeföhl“) und befand: „Das Schöne am Karneval ist das Verbindende“.

NRW-Innenminister Herbert Reul aus Leichlingen (Mitte) setzte sich bei der Stadtverbandsversammlung wie ein einfaches Mitglied neben seine Parteifreunde.

Menschen zusammenzubringen, den Einsatz fürs Gemeinwohl zu fördern und seine „tolle“ Heimatstadt zu bewahren und entwickeln, ist sein Credo, mit dem er „engagierte Einzelhändler und überzeugte Landwirte“, Gesundheits- und Pferdesportbranche und die rund 150 „starken Vereine“ umarmte.

NRW-Innenminister Herbert Reul nahm sich die Zeit, in seinem Ortsverband mit abzustimmen und setzte sich bescheiden und ohne eine Ansprache zu den einfachen Mitgliedern. Er war der prominenteste Teilnehmer. Ein für Winter noch wichtigerer aber war der Leichlinger FDP-Vorsitzende Lothar Esser. Denn die Liberalen verzichten wie berichtet auf einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten und rufen zur Unterstützung für den CDU-Mann auf.

16 CDU-Direktkandidaten

In den 16 Wahlbezirken in Leichlingen und Witzhelden bewerben sich bei der Kommunalwahl am 13. September folgende Christdemokraten um den Direkteinzug in den neuen Stadtrat:

1  Kevin Knoll

2  Jürgen Ziegler

3  Marc Oliver Drechsel

4  Eta Strauss

5  Patrick Imcke

6  Anita Richter

7  Sabine Bendicks

8  Doris Weiske

9  Achim Willke

10  Janina Ganzer-Hensel

11  Helmut Wagner

12  Silvia Pallenberg

13  Jens Weber

14  Uwe Körber

15  Maurice Winter

16  Hans-Erich Vogel

Winter bedankte sich beim „lieben Lothar“, freut sich auf eine konstruktive Partnerschaft mit der FDP im künftigen Rat und lobte Esser für dessen klare Haltung nach dem Ministerpräsidenten-Debakel in Thüringen: „Eine Zusammenarbeit mit Linken und AfD kommt für uns unter keinen Umständen in Frage“, postulierte Winter auch für Leichlingen. CDU-Fraktionschef Helmut Wagner sprach später ein konkretes Koalitionsangebot in Richtung Esser aus: Ziel der Kommunalwahl müsse es sein, „mit der FDP und eventuell einem dritten Partner“ die Ratsmehrheit zu gewinnen.

Die CDU verfügt momentan im Rat über elf Mandate. Winter, Wagner, Silvia Pallenberg, Jens Weber und Doris Weiske führen die Reserveliste der CDU für den Rat an. Auf der stehen alle Wahlkreisbewerber auf den ersten 16 Plätzen (siehe „16 CDU-Direktkandidaten“). Ihre Altersspanne reicht von 23 bis 65 Jahren.

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Nur für einen verlief die Abstimmung negativ: Hans-Erich Vogel, der im Witzheldener Bezirk 16 kandidiert, verlor den für ihn vorgesehenen aussichtsreichen Rang 9 auf der Liste bei einer Kampfabstimmung mit 22 zu 28 gegen den 23-jährigen Patrick Imcke. Weil Vogels Bezirk traditionell von der SPD geholt wird, droht dem 65-jährigen Witzheldener Bürgerbusvereins-Vorsitzenden damit unfreiwillig das Ausscheiden aus dem Rat. Für den schlechteren Platz 13 mochte er nicht mehr kandidieren. Verärgert verließ er die Versammlung vorzeitig.

Vier der bisherigen CDU-Ratsmitglieder treten aus persönlichen Gründen nicht mehr an: Neben Achim Kötting und Bernd Siebertz sind das mit Andreas Heusner und Robert Hensel auch zwei amtierende Ausschuss-Vorsitzende.