Bergisch Gladbach – Auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Konrad-Adenauer-Platz werden die Lichter angezündet – aber in reduzierter Form, um dem Gebot des Energiesparens zu folgen.
Das traditionelle Torportal und der Glockenturm werden nicht aufgestellt. „Wir machen trotz allem das Beste daraus“, sagt Markus Stümper, der zusammen mit seiner Familie den Markt für die Interessengemeinschaft Stadtmitte ausrichtet.
Bergisch Gladbach: Beleuchtungszeiten werden verkürzt
„Trotz Abstrichen haben wir, denke ich, einen guten Weg gefunden“, sagt Markus Stümper, „es geht doch auch darum, den Menschen wenigstens ein bisschen Freude zu schenken.“ Um Energie zu sparen, wird der Lichterglanz eingeschränkt. „Die Beleuchtungszeiten werden verkürzt auf 16 bis 20 Uhr“, kündigt Stümper an. Sonst brannten die Lichter – bereits in den vergangenen Jahren auf sparsame LED umgerüstet – schon ab 11 Uhr.
„So lange es hell ist, können wir auf die Lichter verzichten, weil die Dächer der Holzbuden aus lichtdurchlässigem Polyester sind“, berichtet Stümper. Das traditionelle Torportal mit dem schon von weitem zu erkennenden leuchtenden Schriftzug „Weihnachtsmarkt Bergisch Gladbach“ wird aber diesmal fehlen. Ebenso wie ein weiteres Highlight: Der zehn Meter große Glockenturm, geschmückt mit tausenden Lämpchen und weihnachtlichen Motiven, wird auch nicht aufgestellt. Die Heizpilze werden ganz aus dem Verkehr gezogen, berichtet Stümper.
Bergisch Gladbach: Erster Weihnachtsmarkt seit 2019
Er behält sich aber vor, auf der Bühne gegebenfalls Heizöfchen aufzustellen, damit Saiteninstrumente vor dem Spielen aufgewärmt werden. „Die Hauptsache ist doch, dass der Markt überhaupt stattfinden kann“, meint Stümper. 2020 musste er corona-bedingt ganz abgesagt werden. 2021 gab es viele Auflagen. Und dieses Jahr kommt die Energiekrise dazu.
IG Stadtmitte
Weihnachtsbeleuchtung auf der Geschäftsstraße
Die Interessengemeinschaft Bergisch Gladbach Stadtmitte hat auf ihrer Jahreshauptversammlung entschieden, die Weihnachtsbeleuchtung in der Geschäftsstraße auf fünf Stunden von 16 bis 21 Uhr zu verkürzen. „So sorgen wir wenigstens für ein bisschen Stimmung“, sagt IG-Vorsitzender Mark Peters. Sonst leuchteten die Girlanden mit Kugel und Stern durchgängig von 7 bis 22 Uhr. „Es war die einhellige Meinung, dass wir es in der Energiekrise nicht so laufen lassen können wie sonst“, betont Peters. Die Reduktion bringe eine Energieersparnis von 63 Prozent. Außerdem empfiehlt die IG Stadtmitte allen Geschäftsleuten an der Hauptstraße, auf weitere Außenbeleuchtung zu verzichten. (ub)
Dies spiegle sich in der Anzahl der Buden wider. „Es sind leider sehr schwierige Zeiten“, sagt Stümper. Sonst waren immer 60 Buden aufgebaut. Diesmal werden es sechs weniger sein: „Viele Händler haben aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben.“
Bergisch Gladbach: Organisatoren gehen wirtschaftliches Risiko ein
Stümpers Familie als Organisator geht das wirtschaftliche Risiko aber trotzdem ein: „Wir wollen etwas bewegen und geben alles.“ Wie hoch die Energiekosten steigen, sei ja noch gar nicht klar: „Die Stromabrechnung kommt ja dann erst im neuen Jahr.“
Deshalb verkürzt Stümper auch etwas die Dauer. Diesmal macht der Weihnachtsmarkt erst nach Totensonntag auf, am Montag 21. November. Die Öffnungszeiten sind wie immer: wochentags und sonntags 11 bis 16 Uhr, samstags bis 20 Uhr.
Unterhaltung in gewohnter Form
Das musikalische Unterhaltungsprogramm soll im gewohnten Umfang stattfinden: mit vielen Kinderchören und heimischen Sängern. Und dann gibt es doch noch eine gute Nachricht: Stümper wird wieder in das Nikolauskostüm schlüpfen, um am 6. Dezember mit seiner Kutsche durch die Fußgängerzone zu fahren und Weckmänner an Kinder zu verteilen – eine Herzensangelegenheit für den dreifachen Familienvater. Im vergangenen Jahr sei dies wegen der Pandemie nicht zu verantworten gewesen.
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Seit 39 Jahren organisiert Familie Stümper den Gladbacher Weihnachtsmarkt. „Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass nächstes Jahr zum 40. Jubiläum alles wieder normal ist.“