Alternative AntriebeWas die Millionen-Förderung für Wupsi und RVK in Rhein-Berg heißt
Rhein-Berg – Die engagierten Anstrengungen um die Verkehrswende in Rhein-Bergs ÖPNV bringen auch Probleme mit sich: Platzprobleme. Die großen Fahrzeughallen des gemeinsamen Betriebshofs der Verkehrsunternehmen Wupsi und Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) sind längst überfüllt, und auf dem Außengelände stehen die Busse nachts dicht an dicht.
Insbesondere wegen der Taktverdichtungen auf den Buslinien im Rheinisch-Bergischen Kreis sind in den zurückliegenden Jahren zahlreiche neue Fahrzeuge in Dienst gestellt worden – und jetzt kommen mit den batteriebetriebenen Elektrobussen und wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenhybridbussen neben neuer Lade- und Tankinfrastruktur auch noch ganz neue Anforderungen an Fahrzeughalle und Werkstatt hinzu.
Rhein-Berg: Hallen des Betriebshofs müssen höher sein
Denn: Sowohl E-Busse als auch Wasserstoffbusse sind höher als herkömmliche Dieselbusse. Die einen haben die Batterie im Dach verbaut, die anderen den Wasserstofftank. „Außerdem müssen die Hallen höher sein, weil man auch von oben an die Busse herankommen muss“, sagt Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski.
Die RVK plant mit dem Grünen Mobilhof samt Wasserstoffgewinnungs- und Tankanlage am Technologiepark bei Moitzfeld bereits ganz konkret einen Umzug in einen eigenen Betriebshof. Und auch die Wupsi schaut sich nach einer Alternative zum bisherigen gemeinsamen Betriebshof an der Hermann-Löns-Straße um. „Gegebenenfalls brauchen wir auch ein neues Grundstück in Bergisch Gladbach“, so Wupsi-Geschäftsführer Kretkowski diese Woche.
Wupsi setzt auf mobile Lösungen
Aus diesem Grund setzt das Verkehrsunternehmen bei der Umrüstung seiner Busflotte auf alternative Antriebe derzeit auch auf mobile Lösungen, was die Lade- beziehungsweise Tankinfrastruktur angeht. Für die ersten zehn Wasserstoff-Busse, die die Wupsi wie berichtet voraussichtlich 2024 in ihre Busflotte einreihen wird, soll in Leverkusen-Manfort ein eigener Standort mit Tankstelle und Elektrolyseur errichtet werden, mit dessen Hilfe aus Strom Wasserstoff produziert wird. Der Clou: Die komplette Anlage ist fest in Containern montiert und lässt sich bei einem eventuellen Umzug des Betriebshofs mitnehmen, wie Matteo Cristofaro, Leiter der Technik bei der Wupsi, erläutert.
Ähnliches gilt für die gerade auf dem Betriebshof in Bergisch Gladbach installierten vier Ladesäulen, an denen die seit April auf der Linie 222 zwischen Gladbach und Leverkusen verkehrenden Elektrobusse über Nacht geladen werden. Auch sie könnten bei einem Umzug abgebaut und an anderem Ort wieder installiert werden.
Vier Ladesäulen werden nicht mehr ausreichen
Schon bald unterdessen werden die vier Ladesäulen nicht mehr ausreichen. Denn wie bei der Fördermittelbewilligung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr Anfang der Woche berichtet, sollen neben den zehn wasserstoffbetriebenen Bussen in zwei Jahren auch weitere 46 batteriebetriebene Elektrobusse in Dienst gestellt werden.
„Platz genug für weitere Ladesäulen ist hier ja noch“, sagt Wupsi-Chef Kretkowski mit Blick auf den Schotterstreifen auf der Rückseite des bisherigen Betriebshofs, an dem Wupsi-Werkstattleiter Achim Schmitz gerade einen der ersten zehn Elektrobusse in eine der vier Ladebuchten bugsiert.
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Für weitere Ladesäulen müsse unterdessen auch die Kapazität der Stromversorgung an beiden Betriebshöfen der Wupsi noch weiter erhöht werden, so Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel. Schon für die ersten der neuen Elektrobus-Ladestationen sei die Kapazität erhöht worden, sagt Kretkowski und deutet auf die neu errichteten Umspannstationen an der Zufahrt zum Betriebshofgelände und neben den Ladestationen. Für die Verkehrswende im ÖPNV bedarf’s einiges mehr als „nur“ alternativer Busantriebe.