Bergisch Gladbach – Schön handlich ist er ja, dieser Korfball. Fangen und werfen lässt sich das Spielgerät prima, nur haben die Spielerinnen und Spieler der anderen Mannschaft was dagegen. Und der Weg zum Korb ist noch so weit. Taktik beim Laufen und beim Werfen macht den Korfball-Champ aus.
Mannschaften in einer ersten Liga sind in Bergisch Gladbach ja seit jeher dünn gesät. Natürlich, es gibt die Badminton-Asse vom TV Refrath und die Basketballerinnen der Rheinland Lions mit ihrer Gladbacher Vergangenheit. Aber heimische Spieler oder Spielerinnen tummeln sich eher nicht in deren ersten Mannschaften. International wird eingekauft im Badminton und beim Frauenbasketball. Korfball setzt hingegen auf heimische Spieler.
Korfball? Korbball?
Ist Korfball etwa eine Randsportart? Manche werden das jetzt so sehen. Ist nicht olympisch, also keine Diskussion. Dabei ist beim Korfball vieles ganz anders und unterhaltsam. Da geben die Jungen und Mädchen aus Bergisch Gladbach den Ton an in der Bundesrepublik, und mit dem TuS Schildgen (Vize-Meister 2020) und mit der SG Pegasus Rommerscheid (Meisterschaftsdritter 2020, zahlreiche Meistertitel) sind gleich zwei Teams in der Bundesliga weit vorne.
Mit Unterbau natürlich, ohne Nachwuchs läuft auch beim Korfball nichts. Korfball? Muss es nicht Korbball heißen? Nein, muss es nicht. Das Wort stammt aus dem Holländischen und deutet auf die Herkunft der Mannschaftssportart. Auf dem Dorfplatz in Schildgen trumpften daher die Korfballer (und nicht die Korbballer) groß auf.
3,50 Meter hoch und mitten auf dem Feld
50 kleine und große Korfballwerfer hatten beim TuS Schildgen jede Menge Spaß, sich in der Sportart zu betätigen. Ihr kleines Aktionsprogramm war überhaupt eine der ersten Veranstaltungen im Stadtteil in der Corona-Zeit. Unter freiem Himmel ging es korfball-mäßig hoch her, die jüngeren Gäste machten ihre ersten Erfahrungen bei einem kleinen Turnier, und mit Jan Heming half sogar ein richtiger Nationalspieler mit.
Die größeren Jugendlichen übten sich beim Auswerfen, dem Zielwerfen in den Korb. Für die ganz kleinen hing der Korb ausnahmsweise etwas tiefer als erlaubt. Der ähnelt entfernt einem Basketballkorb, er hat aber kein Brett und keine Reusen. Er steht mitten im Feld und hängt mit 3,50 Metern auch höher, na sowas.
Von Sportjugend NRW gefördert
Die Schildgener TuS-Familie um den Korfball-Verantwortlichen Julius Peckhaus betreute ihre großen und kleinen Besucher bestens und klärte auf, dass Korfball die einzige Teamsportart weit und breit ist, bei der beide Geschlechter gemeinsam auf dem Feld stehen: Frauen verteidigen gegen Frauen, Männer gegen Männer.
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Acht Sportler gehören zu einer Mannschaft, vier weibliche und vier männliche. „Extra-Zeit für Bewegung“ lautete die Überschrift des Förderprogramms, das beim Schildgener Korfballnachmittag mithalf; auch die Sportjugend NRW förderte das Werfen. Mit Dr. Amar Anand von der Hausarztpraxis am Flachsberg stand sogar ein Mediziner und TuS-Mitglied spontan für eine Coronaschutzimpfung für die Erwachsenen bereit. Einige Schildgener nutzten das Angebot, Korfball und Impfen zu verbinden.