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AdventIm Wiehler Weihnachtsmarkt war Musik drin

Lesezeit 3 Minuten
Blasmusiker mit Nikolausmützen.

Vor dem Wiehler Rathaus unterhielt der Bröltaler Musikverein die Gäste mit schmissigem Weihnachtspop.

Zum originellen Kunsthandwerk, das in Wiehl am zweiten Adventswochenende angeboten wurde, gehörte eine Schmuckschatulle mit Geheimfach.

Mit rund 80 Ständen, einem bunten Programm und zahlreichen Aktionen lockte am Wochenende der vom Wiehler Ring und dem Citymanagement der Stadt Wiehl veranstaltete Weihnachtsmarkt zahlreiche Gäste ins Stadtzentrum. Kunsthandwerk und Leckereien verwandelten den Rathausplatz und die Bahnhofstraße in eine kleine Weihnachtswelt. Ein Kinderkarussell, eine kleine Eisenbahn und Engel, die mit Mistelzweigen unterwegs waren, begeisterten die Kleinen.

Mit „All I Want For Christmas Is You“ eröffnete der Bröltaler Musikverein aus Ruppichteroth traditionell den Weihnachtsmarkt. „Wir machen das jetzt seit mehr als 20 Jahren“, erinnerte sich dessen Dirigent Ulrich Cramer, der auch selbst zur Trompete griff. Musikalisch ging es am Nachmittag mit dem Feuerwehrmusikzug weiter, der die Willkommensworte von Bürgermeister Ulrich Stücker umrahmte. Auf der Kirchtreppe lud Kantor Samuel Schmitt zum weihnachtlichen Mitsingen ein. Abends sorgte die Band „Ni&Co Christmas & More“ für festliche Stimmung am Rathaus.

Waldbröler Weinkorken

Zum zweiten Mal war die Waldbrölerin Ricarda Wehling mit ihren selbstgefertigten Deko-Artikeln auf dem Markt. Neben Betonfiguren sowie Kissen und Kerzen mit lustigen Sprüchen hatte sie auch Keksdosen und beschriftete Weinkorken im Programm. Besonders für letztere interessierte sich die Wiehlerin Daniela Meier. Außerdem hatten ihr es aber Schutzengel angetan, die mit guten Wünschen bedruckt sind: „Ich mache gerade meinen Weihnachtseinkauf und dabei möchte ich den örtlichen Handel unterstützen.“

Kunsthandwerk en masse, Schmuck und Honig gab es im evangelischen Gemeindehaus, vor dessen Eingang sich der CVJM Wiehl mit Waffeln und Kaffee postiert hatte. Der Reichshofer Herbert Liebich bot dort kunstvolle Holzarbeiten ein, die allesamt nicht nur dekorativen, sondern auch einen praktischen Nutzen hatten. So präsentierte er Schmuckschatullen, die durch ihr Geheimfach auch ein wenig Sicherheit gegen Diebstahl boten, und attraktive Smartphone-Ständer.

Metaller aus dem Reichshof

„Ich bin eigentlich Metaller“, erklärte der 85-Jährige. Nach seiner Ausbildung als Werkzeugmacher habe er als Konstrukteur im Sondermaschinenbau gearbeitet. Das erkläre die Perfektion und die raffinierten Mechanismen, mit denen seine Werkstücke ausgestattet sind. Auf das Material Holz sei er gekommen, nachdem er sein Haus gebaut habe und am Ende kein Geld mehr für Möbel übrig war: „Meine Eltern hatten noch alte Bauernmöbel auf dem Speicher, und die habe ich dann aufgearbeitet.“

Im Verlauf der Restaurierung habe er seine Liebe für das für ihn bis dahin ungewohnten Werkstoff entdeckt: „Das ist seitdem meine Leidenschaft.“ Bei der Ermittlung des Preises seiner überraschend günstigen Produkte rechne er sich die Arbeitsstunden nicht an – denn die würden die Kunden kaum bezahlen: „Ich habe einfach Freude an dieser Arbeit.“

Wieder auf der Bahnhofstraße begegneten die Marktbesucher dem Stand der Kölnerin Petra Sattler, die ihre Wurzeln in Reichshof hat. Sie bot warmen Apfelsaftpunsch an, der in ihrer mobilen Saftpresse hergestellt wurde: „Ich mache das jetzt im fünften Jahr. Diesmal hat es hier in der Region nur wenig Obst gegeben, aber ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder zu Kunden mit vielen Äpfeln fahren und ihnen den Saft vor Ort pressen kann.“

Neben dem Shopping auf dem Weihnachtsmarkt hatten auch die Wiehler Geschäfte am Sonntagnachmittag geöffnet. Zudem war der „Bergische Löwe“ auf den Schienen der Wiehltalbahn unterwegs und brachte Gäste von Dieringhausen aus zum Weihnachtsmarkt und wieder zurück.