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A-cappellaBergneustadts Bofrost-Buben bringen Waldbröler Publikum auf Höchsttemperatur

Lesezeit 2 Minuten
Szene aus einem Konzert

Einer echten Katrin huldigten die Voice Boys auf der Waldbröler Bühne mit dem gleichnamigen Fööss-Klassiker.

Zum ersten Mal überhaupt traten die Bergneustädter Voice Boys in Waldbröl auf.

Das Gute liegt so nah: „Es wurde höchste Zeit, dass die Jungs mal hier nach Waldbröl kommen, denn sie waren in den rund 30 Jahren ihres Bestehens noch nie hier in der Aula“, sagte Leo Wehling. Der Vorstandssprecher von „Wir für Waldbröl“ freute sich im Hollenberg-Gymnasium ein heimisches Ensemble begrüßen zu können. Die Bergneustädter „Voice Boys“ unterhielten die rund 300 Gäste aufs Beste mit A-cappella-Comedy.

Bläck-Fööss-Vorlage wurde in Waldbröl ins Fitnessstudio verlegt

Ihr erstes Stück, „Wasser vun Kölle“ von den Bläck Fööss, starteten die zehn Sänger unter Leitung von Ralf Zimmermann im Publikum, bevor sie auf die Bühne kletterten. Mit „Drink doch ene met“ und einem Kölsch-Potpourri blieb es zunächst bei der Musik aus der Domstadt. Dazu gab es mehrere Stücke von Eddi Hüneke von den „Wise Guys“.

Bereits in der ersten Halbzeit zeigte der Cover-Chor auch komödiantisches Talent, als er gestenreich untermalt Howard Carpendales „Ti amo“ zu „Thermomix“ und „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens zu „Kriech da nicht rein“ umdichtete. Grandios war der Auftritt der Sänger nach der Pause – In T-Shirts mit Waschbrettbauch und enormen Muskeln traten die Sänger für ihren Song „Muckibud“ auf die Bühne, den sie nach der Bläck-Fööss-Vorlage „Kaffeebud“ umgetextet hatten: „Un dann stonn se in der Muckibud und haun sich Steroide in den Kopp.“

Bergneustädter Boys leisteten sogar Sexualaufklärung

Riesenapplaus gab es für „Andrea“, die nach einem Tagebucheintrag von Sänger Thorsten entstanden sein soll, in dem er von seiner großen Liebe und ihrem Ende bei einem Ikea-Einkauf erzählt: „Am Eingang waren wir noch zusammen, durch den Ausgang sind wir getrennt gegangen.“ Um die Tücken der Liebe ging es auch, als sich Chorleiter Ralf Zimmermann im Arztkittel präsentierte und der Chor zur Melodie von „Wann wird's mal wieder richtig Sommer“ Sexualaufklärung im Stil des Bravo-Jugendmagazins betrieb.

Anschließend gab es bei „Rezept für Mann und Frau“ jede Menge Tipps für eine gelingende Ehe: „Ihr müsst ganz einfach nur so sein, wie Ihr gar nicht seid.“ Für „Katrin“ von den Bläck Fööss rief der Chor eine gleichnamige Zuschauerin auf die Bühne und huldigte der jungen Dame hingebungsvoll.

Zum Ende des Konzerts ein Köbes-Underground-Klassiker: Die Sänger erschienen in langhaarigen Perücken und erklärten, dass sie vom „Bofrost-Mann“ abstammen. Ans Publikum gewandt fragte Zimmermann: „Brüder und Schwestern, wie wär's mit einem Treffen – vielleicht an Eisheiligen?“ Die Waldbröler kommen bestimmt.