Date mit MinisterOberbergische Pflegedienstleiterin Marina Siskova traf Jens Spahn
Nümbrecht/Berlin – Von einem beeindruckenden Treffen mit dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin in „unglaublich entspannter Atmosphäre“ berichtet Marina Siskova. Die Pflegedienstleitung der Nümbrechter Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik war eine von zehn Gästen, die sich mit Spahn in einem kleinen Restaurant trafen, um darüber zu reden, wie der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden kann.
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Minister Spahn hinterließ bei der 56-Jährigen einen sehr guten Eindruck. „Er hat sich wirklich für alle unsere Vorschläge interessiert, aber auch für die Schwierigkeiten im Berufsalltag. Er hat gesagt, dass er auch die kennen muss“, sagte Siskova gestern. Zudem bat er ausdrücklich um Kritik an Dingen, die nicht gut sind.
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Viereinhalb Stunden
Zwei Stunden dauerte das Gespräch der zehn Männer und Frauen aus der Praxis, die aus ganz Deutschland kamen, mit Spahn. Danach ging der Gedankenaustausch noch mit Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, dem Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, weiter. „Der kommt selber aus der Pflege und wusste ganz genau, von was wir sprechen“, sagt Marina Siskova. Am Ende waren es viereinhalb Stunden geworden – ein lohnenswerter Abend für alle Beteiligten, ist Marina Siskova sicher.
Die drei Ideen:
Drei Vorschläge hatte Marina Siskova nach Berlin geschickt:
Vereinbarte Stand-by-Dienste zum verbesserten Ausfallmanagement: Fällt Pflegepersonal aus, ist vorab geklärt, wer einspringt. Dabei wird die Zeit der Bereitschaft entlohnt, egal, ob man wirklich einspringen muss oder nicht. Vor allem wissen alle: Wer frei hat, hat wirklich frei.
Verlegung des Arbeitsplatzes für eine Woche auf ein Flusskreuzfahrtschiff – ein Vorschlag aus der Kölner Zentrale: Um den Alltag des Pflegepersonals ein bisschen zu verbessern, kann die Arbeit ab und zu für eine Woche auf ein Flusskreuzfahrtschiff für Pflegebedürftige zu verlegen.
Aktive Einbeziehung der Pflegenden in die Dienstplangestaltung: Wunschpläne, die dem Pflegepersonal ein Mitspracherecht einräumt: Wer macht Früh-, wer Spätschicht? Vorlieben werden schon beim Einstellungsgespräch abgefragt. Siskova sagt: „Dadurch haben wir den Krankenstand reduziert.“ (sül)
Die Einladung ging zurück auf einen bundesweiten Aufruf des Gesundheitsministeriums. Gesucht wurden Ideen aus der Praxis, die den Pflegeberuf attraktiver machen können. 6000 Antworten gingen ein, eine davon war von Marina Siskova, die gleich drei Vorschläge eingereicht hatte. Und die kamen in Berlin so gut an, dass sich Spahn sie persönlich einmal genauer erklären lassen wollte.
Gegenbesuch in Nümbrecht
„Wir setzen regelmäßig neue Maßnahmen um, um den Arbeitsalltag unserer Mitarbeiter immer weiter zu optimieren“, erklärt Siskova. Eingereicht wurden drei konkrete Ideen aus der Praxis der Dr. Becker-Rhein-Sieg-Klinik.
Natürlich waren die Ideen der anderen Gäste auch für Marina Siskova interessant. Und ihre Ideen müssen besonders bei Staatssekretär Andreas Westerfellhaus auf Interesse gestoßen sein. Er will nach Nümbrecht kommen, um den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und mit Marina Siskova und Verwaltungsdirektor Dr. Tim Kleiber zu sprechen.