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Azubi-Social-DayMüllsammeln in Gummersbach soll auch den Gemeinsinn stärken

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In die Natur statt ins Büro: Die jungen Auszubildenden von Aggerverband, Aggerenergie und der Firma Bühler rückten aus, um an der Aggertalsperre in Gummersbach die Hinterlassenschaften der Besucherinnen und Besucher einzusammeln. Unser Foto zeigt die Gruppe auf der Sperrmauer.

In die Natur statt ins Büro: Die jungen Auszubildenden von Aggerverband, Aggerenergie und der Firma Bühler rückten aus, um an der Aggertalsperre in Gummersbach die Hinterlassenschaften der Besucherinnen und Besucher einzusammeln.

27 Unternehmen und fast 300 junge Leute haben sich am Donnerstag am Aktionstag der Industrie- und Handelskammer zu Köln in Oberberg beteiligt.

Es ist neblig und herbstlich kalt. Vor dem Betriebshof der Aggertalsperre stehen rund 30 junge Leute, in warme Kleidung verpackt und mit Handschuhen und Greifzangen ausgestattet. Eigentlich sind es angehende Industriekaufleute oder Bauzeichner. Heute sammeln sie Müll. Anlass gibt der Azubi-Social-Day der IHK.

Robin Pätz ist beim Aggerverband für die Personalentwicklung zuständig und schätzt den Social-Day: „Wir machen regelmäßig mit, bislang waren es vor allem Baumpflanzaktionen.“ Diesmal gelte jedoch das Motto: „Wir räumen auf!“. Die Talsperre diene eben nicht nur der Wasserspeicherung, sondern auch der Naherholung, erläutert Pätz. „Viele Leute lassen leider ihren Müll zurück. Wir merken, dass es in den vergangenen Jahren mehr geworden ist.“

Der Gummersbacher Aggerverband trägt auch Sorge dafür, dass das Gelände rund um die Talsperre sauber ist

Als Betreiber sei der Aggerverband dafür zuständig, dass kein Unrat die Umgebung der Talsperre verschmutzt. Am Morgen hatten die Azubis zunächst eine Führung durch den Betriebshof. Jetzt durchkämmen sie bis zum frühen Nachmittag das Gelände. Es ist eine Gemeinschaftsaktion dreier Unternehmen. Neben dem Aggerverband sind die Aggerenergie und die Firma Bühler aus Reichshof dabei.

Deborah Dentley ist Bauzeichnerin im dritten Lehrjahr beim Aggerverband. Die 35-Jährige ärgert sich, wenn die Leute am Ufer ihren Müll zurücklassen. „Außerdem ist es wichtig, dass wir uns als Azubis auch sozial engagieren.“ Von der Aggerenergie kommt Alia Schröder, die dort im zweiten Lehrjahr zur Industriekauffrau ausgebildet wird. „Wir zeigen mit dieser Aktion, dass wir uns als Unternehmen sozial einbringen, wenn wir zusammen etwas für die Umwelt machen“, sagt die 21-Jährige.

An der Aggertalsperre in Oberberg ist die Motivation trotz Kälte riesengroß

Schon zum zweiten Mal dabei ist Marga Paterno, die bei Bühler ebenfalls Industriekauffrau lernt. „Nachhaltigkeit ist bei uns im Unternehmen insgesamt ein wichtiges Thema. Im Vorjahr haben wir gemeinsam Bäume gepflanzt. Das ergänzt sich jetzt gut mit dem, was wir heute machen. Die Motivation ist wirklich groß – trotz des kalten Wetters“, sagt die 19-Jährige.

Für die fleißigen Aufräumerinnen und Aufräumer gibt es nach getaner Arbeit eine Belohnung. „Wir werden den Grill anwerfen und noch ein bisschen zusammensitzen und über den Tag sprechen“, verspricht Organisator Robin Pätz. Der IHK-Azubi-Social-Day ist eine jährlich stattfindende Aktion, bei dem auch im Oberbergischen Kreis in vielen Kommunen fast 300 Azubis in ganz unterschiedlichen Bereichen im Einsatz sind.

An der Gemeinschaftsgrundschule Marienberghausen in Nümbrecht werden etwa Hochbeete aufgebaut, befüllt und bepflanzt, ebenso im Waldorfkindergarten Linde in Waldbröl. Dort sind in der Ortschaft Schnörringen auch die Azubis von GC-heat rund um die Schülersternwarte unterwegs, sie erledigen Grünarbeiten und brechen eine alte Hütte ab. In Wipperfürth helfen Lehrlinge bei der Neugestaltung des Außenbereichs der Kita Don Bosco, während andere Auszubildende im Oberwiehler Awo-Familienzentrum Eleonore Astfalck Sitzgelegenheiten aus Paletten bauen. Insgesamt sind 27 Firmen mit ihren Auszubildenden im Einsatz. Die Lehrlinge der Emil Müller GmbH Metallwerk aus Reichshof-Hespert haben in der Emma-Schulze-Kita in Heidberg eine Kugelbahn gebaut.