In Engelskirchen ist die Gruppe Herkulex des Nabu im Einsatz gegen den invasiven Riesenbärenklau.
HerkulesstaudeDiese Pflanze will Engelskirchen unbedingt loswerden
Jeder kennt die Pflanzenart mit dem aufrechten Stängel und den in runden Dolden angeordneten Blütenständen. Die Blätter sind groß, gezackt und tief eingeschnitten. So harmlos wie der Riesenbärenklau scheinen mag, ist er ganz und gar nicht: Bei Kontakt mit dem Saft der Herkulesstaude kann es bei Mensch und Tier zu schmerzvollen Verbrennungen und allergischen Reaktionen kommen.
Grund sind die Giftstoffe Furocumarine. Diese können in schweren Fällen Fieber, Kreislaufprobleme oder Atemnot auslösen. Und genau diese gefährliche Pflanzenart möchte die Gemeinde Engelskirchen gemeinsam mit dem Naturschutzbund Nabu bekämpfen, deshalb wurde im vergangenen Jahr das sogenannte Herkulex-Team ins Leben gerufen.
Das Team nach Overather Vorbild, das sich selbst mit großem „X“ schreibt, besteht aus freiwilligen Helferinnen und Helfern. So trotzen auch die Ründerother Hans-Jürgen Keck, Manfred Bujok, Petra Rebecca Voll und Tom Becher, am Samstag dem ungemütlichen Wetter und bewaffneten sich mit Spitzhacken, Spaten und Mini-Pickeln, um dem Riesenbärenklau entlang der Flüsse und Bäche den Garaus zu machen.
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„Unser Ziel ist es, diese invasive Art mindestens zu dezimieren“, betonte Keck. Bei der Bekämpfung des Riesenbärenklaus ist es wichtig, dass die gesamte Wurzel entfernt und nicht nur oberflächlich gesenst wird. Denn nur so kann das Nachwachsen verhindert werden.
Eile ist geboten, denn im Frühjahr ist der gefährliche Saft noch nicht in einem hohen Maße in der Pflanze konzentriert. Zudem ist sie noch klein und zart und ihre Wurzeln sind noch nicht so ausgeprägt.
Neben der erheblichen Gefahr für Lebewesen, schade der Riesenbärenklau aber auch der Natur, erklärt Hans-Jürgen Keck: „Unsere größte Motivation, neben dem Schützen von Mensch und Tier, sind der Naturschutz und die Erhaltung der Biodiversität, denn die Herkulesstauden reduzieren auch die einheimischen Pflanzen und sorgen für ein biologisches Ungleichgewicht.“
Der Grund dafür ist, dass sich die Herkulesstaude vergleichsweise schnell verbreitet und mit nur einer blühenden Staude millionenfach Samen entsenden kann. Dadurch verdrängt er die restlichen Pflanzen und breitet sich rasant aus. Das ist auch in Oberberg bereits geschehen.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen am Aggerufer freut vor allem die Menschen, die sich viel am Wasser bewegen – Hundebesitzer zum Beispiel oder Angler. Hans-Jürgen Keck hat schon mal eine fangfrische Forelle als Dank für seine Arbeit geschenkt bekommen.
Oberberger suchen noch Helfer gegen die invasive Art
Wer selbst aktiv werden will gegen die invasive Art, kann sich beim Nabu in Engelskirchen melden – erreichbar per E-Mail.
Hier gibt es Informationen zum Umgang mit der Herkulesstaude
Weitere Informationen zum Umgang mit der Herkulesstaude gibt das Faltblatt „Die Herkulesstaude – gefährlich schön!“, erhältlich bei der Biologischen Station Oberberg und beim Aggerverband und als PDF zum Download.