AboAbonnieren

Kampf gegen Riesen-BärenklauOverather wollen giftiges Kraut eindämmen

Lesezeit 2 Minuten
Herkules_Staude02

Der Saft in den Stängeln und Blättern der Herkules-Staude kann schlimme Verbrennungen verursachen. 

Overath – Majestätisch groß blüht der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt. Die Pflanze wächst an Gewässern, Wiesenrändern und Straßen. Manchmal in kleinen Gruppen, manchmal sind es ganze Wälder. Das Herkulex-Team Overath hat es sich schon seit längerer Zeit zur Aufgabe gemacht, gegen das zähe und giftige Unkraut anzugehen und hat nun eine neue Strategie entwickelt.

„Wir sind mit einer Spezial-Machete unterwegs, um die noch blühenden Pflanzen vor der Samenbildung unschädlich zu machen“ berichtet Marion Oettinger vom Herkulex Team Overath.

Overath: Notblüten sind unerwünscht

Dabei geht es nicht nur darum, die Blüte abzuschlagen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sich keine Notblüten bilden. Denn da zeigt sich der Überlebenskünstler: Blütenstände, die noch am abgeschlagenen Stiel hängen, ziehen daraus noch genügend Kraft, um Samen zu entwickeln.

An den Stielen müssen die Blätter entfernet werden, da aus den Blattachsen sich Notblüten bilden können, ähnlich wie bei Tomatenpflanzen. Die Herkules-Staude ist eben ein hartnäckiges Gewächs.

Overather kämpfen mit Macheten-Technik gegen das Kraut

In einem Workshop des Nabu hat das Team gelernt, wie man mit der „Macheten“- Technik die Herkulesstaude nachhaltig zerlegt. Diese Technik kann aber nur in der vierwöchigen Blühphase angewendet werden, da hier der Saftdruck der Pflanze ausgenutzt wird.

Die Pflanze möchte ihre Blüte in zwei bis drei Metern Höhe gut versorgen und produziert viel Saft, dieser sprudelt beim gezielten Abschlagen weiter und die Herkulesstaude blutet daraufhin aus. Diese Technik muss man aber, schildert das Team, vorsichtig anwenden, damit der Saft nicht auf die Haare, ins Gesicht oder auf die Kleidung spritzt.

Stauden treiben wieder aus

Die Erfahrungen mit dieser Technik zeigten leider, dass bei 80 Prozent der so bearbeiteten Herkulesstauden doch noch Notblüten gebildet wurden, die in einem weiteren Arbeitsgang entfernt werden mussten.

„Der Einsatz dieser Technik eignet sich nur für unwegsames Gelände und steinigen Untergründen“ ist das Fazit von Karl Schlamilch vom Herkulex Team, der in Vilkerath und Overath damit gearbeitet hat. Das Fazit des Teams: Die effektivste Methode ist nach wie vor das Ausgraben der Vegetationskegel.

Sammelstellen für Vegetationskegel

Die Gruppe verzichtet auf einen aufwendigen Abtransport der „geernteten“ Pflanzenteile, sondern legt auf den Arbeitswiesen Sammelstellen an, auf denen die Vegetationskegel und Blüten verrotten. Diese Sammelstellen werden regelmäßig nachkontrolliert, falls es dieser Überlebenskünstler schafft, wieder eine neue Herkulesstaude wachsen zu lassen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für weitere Informationen über die ehrenamtliche Arbeit der Gruppe oder bei Interesse an der ehrenamtlichen Mitarbeit im Herkulex-Team ist der Kontakt Marion Oettinger, 0160/54 68 119 oder per E-Mail.