Coburg – Acht Minuten vor Schluss sah es noch einmal so aus, als wenn der VfL Gummersbach doch noch um den doppelten Punktgewinn zittern müsste. Der bis dahin so sichere Jonas Stüber scheiterte beim Stand von 32:30 (53.) mit seinem Wurf am Coburger Torhüter Jan Kulhanek. Doch der anschließende Angriff der Coburger wurde von der VfL-Deckung geblockt.
In der Folge setzten sich die Gummersbacher erneut ab. Sie bauten die Führung bis auf 37:32 (58.) aus, ehe die Gastgeber noch verkürzten. Damit sah der Gummersbacher 37:35 (19:14)-Sieg in der leeren HUK Coburg-Arena am Ende knapper aus, als er war. Denn ab dem 2:1 durch Raul Santos (3.) hatten die Gäste immer geführt. Mit drei Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz geht der VfL als Tabellenführer der Zweiten Liga in die EM-Pause.
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Die Gummersbacher, die auf den erkrankten Abwehrchef Stepan Zeman verzichten mussten, fanden gut in die Partie und setzten die sichtlich verunsicherten Coburger früh unter Druck. Trotz einiger Fehlversuche führte der VfL kurz vor dem Ende der Halbzeit mit 19:12 (29.). Kurze Schwächephasen mit einigen Unkonzentriertheiten hatten die Gäste zwischenzeitlich zwar auf 9:10 (20.) herangebracht, doch davon ließen sich die Gäste nicht beeindrucken.
„Wir haben sehr gut losgelegt“, erklärte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, dass er mit der Leistung in der ersten Halbzeit sehr zufrieden gewesen sei, auch wenn sein Team oft leichtfertig mit dem Ball umgegangenen sei. Weniger zufrieden war der VfL-Trainer mit der zweiten Halbzeit. Erneut legte der VfL vor und führte mit 20:14 (31.), erlaubte sich in der Folge aber immer wieder Schwächephasen, die die Coburger heranbrachten. Beim 21:23 (38.) hatten die Hausherren erstmals wieder auf zwei Tore verkürzt. Der VfL setzte sich auf 26:21 (41.) ab, beim 27:29 (46.) war Coburg wieder dran. Vorangegangen waren jeweils Fehler der Gummersbacher Angreifer und die Abwehr arbeitete nicht mehr so konzentriert. Erneut legte Gummersbach vor, Coburg verkürzte noch zweimal. Mit einem Doppelschlag des überragenden Stüber setzte sich der VfL auf 36:32 (57.) ab. Tibor Ivanisevic hielt den Siebenmeter gegen Florian Billek und Szymon Dzialakiewicz traf zum 37:32 (58.). Alles Weitere war nur noch Ergebniskosmetik der Gastgeber.
21 Gegentore nach der Pause sind zu viel
Auch wenn die 21 Tore der Coburger nach der Pause eindeutig zu viel gewesen seien, freute sich Sigurdsson über den Sieg. 37 Tore in einem Auswärtsspiel zu werfen, sei auch nicht so einfach. Zumal es ein schwieriges Spiel gewesen sei: nach Weihnachten und mit den Gedanken vielleicht schon in den Ferien oder bei den Nationalmannschaften. Dazu kam, dass Julian Köster durch eine Erkältung angeschlagen ins Spiel gegangenen war und mit der Luft zu kämpfen hatte. Raul Santos, der seine Wadenverletzung überwunden hatte und ein gutes Spiel zeigte, zerrte sich bei einem Tempogegenstoß (34.) den Oberschenkel und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Ellidi Vidarsson musste mit einem Cut an der Augenbraue (17.) behandelt werden, konnte mit einem Stirnverband aber weiterspielen. Ole Pregler bekam einen Schlag ins Gesicht und blieb auf der Bank.
Sie alle haben nun Zeit zur Regeneration, ehe sie ab 2. Januar nach einem individuellen Plan wieder trainieren und am Mittwoch, 12. Januar, ins Mannschaftstraining einsteigen. Das nächste Pflichtspiel ist am Samstag, 5. Februar, 18 Uhr, in der Schwalbe-Arena das Pokal-Viertelfinale gegen Erlangen.
HSC Coburg: Kulhanek, Jochens, Apfel; Preller (4/2), Fuß (2), Toom (4), Billek (7/1), Mubenzem, Juskenas, Knauer (2), Schäffer (2), Dettenthaler, Kurch (4), Schröder (6), Bauer (4).
VfL Gummersbach: Ivanisevic, Nagy; Rikhardsson (7), Fanger, Vidarsson (2), Köster (2), Schroben (n.e.), Hermann (n.e.), Schneider (1), Herzig (4), Pregler (2), Dzialakiewicz (1), Santos (3), Kiesler, Stüber (8), Bozovic (7/4).