Auf dem Dümpel – Tausende Besucher bestaunten am Sonntag auf dem Bergneustädter Dümpel Flugzeuge und deren Piloten, die über der Startbahn ihr fliegerisches Können demonstrierten. Denn nach zwei Jahren Pause hat der Luftsportclub Dümpel (LSC) am Wochenende sein traditionelles Flugplatzfest gefeiert – allerdings nicht wie geplant: Wegen starker Regenfälle konnte das lange vorbereitete Programm zum Auftakt am Samstag nicht wie geplant umgesetzt werden. Zu tief hingen die Wolken über dem rund 450 Meter hoch gelegenen Rollfeld. Heftige Schauer und Nebel verhinderten den Flugbetrieb.
Dennoch kamen einige Hundert Gäste auf ihre Kosten. In den Hangars waren Segelflugzeuge ausgestellt und Großmodelle, etwa Starfighter, Concorde oder eine Blériot XI, mit der einst der Luftfahrtpionier Louis Blériot als erster Mensch den Ärmelkanal in einem Flugzeug überquerte. Zudem gab es ein riesiges Büfett – die rund 120 Vereinsmitglieder hatten rund 200 selbstgemachte Kuchen und Torten aufgefahren. Darüber hinaus gab es Waffeln und Pizza aus dem Steinofen. Schwitzend, mit leicht angesengten Haaren, aber schmunzelnd bekundete Frank Patt vom LSC, der sich als Bäcker betätigte: „Das ist die beste Pizza im Oberbergischen.“
Himmelsgefühle am Simulator
In einer der Hallen stand auch ein Segelflugsimulator, in dem die Besucherinnen und Besucher das Gefühl im Cockpit realitätsnah auskosten konnten. Die achtjährige Bergneustädterin Rugile Ivanauskaite hielt begeistert den Steuerknüppel in der Hand und lenkte den Flieger über die Hänge am Dümpel. Zuletzt gab es aber doch eine Bruchlandung. Kein Problem für die junge Dame: „Das versuche ich gleich noch mal.“ Ihr drei Jahre älterer Bruder Domynikas schaffte dagegen die perfekte Landung: „Ich habe schon einmal im Simulator gesessen.“
Boris Gorski, Vize-Vorsitzender des LSC, schilderte, dass das Fest in diesem Jahr wegen der Corona-Unsicherheiten im vergangenen Herbst und aufgrund der Planungsdauer von etwa neun Monaten von Juni auf September verlegt worden sei – trotz der damit einhergehenden Unsicherheit in Sachen Wetter. Er bekundete am Sonntag, sich am Vorabend beim Wettergott beschwert zu haben – mit Erfolg. So zogen große weiße Wolken malerisch über den blauen Himmel und boten eine hervorragende Kulisse – etwa für Gisbert Leimkühler aus Melle, Mitglied der deutschen Nationalmannschaft.
Highlight war der Schauflug der Bundeswehr
Mit seiner Swift S1, das bedeutet Mauersegler, zauberte er ab einer Schlepphöhe von 1200 Metern zauberhafte, rosafarbene Spuren in die Luft. Spuren am Himmel hinterließ auch Vereinsmitglied Bastian Koppen, der seine Laufbahn vor 27 Jahren als Segelflieger begonnen hat. Nun zeigte er atemberaubenden Motorkunstflug mit seiner Pitts S2B. Der Segelfluglehrer und Motorflugeinweiser erklärte, dass die dunklen Streifen dadurch entstehen, dass flüssiges Paraffin in das letzte Stück des Auspuffs eingespritzt wird.
Ein Highlight war auch der Schauflug der Bundeswehr, die mit zwei in Bückeburg stationierte Hubschraubern vom Typ EC 135 gekommen war. Während der eine das ganze Leistungsspektrum der Maschine mit zwei Triebwerken und jeweils 600 PS über dem angrenzenden Maisfeld demonstrierte, stand der andere zu Anschauungszwecken auf dem Boden. Viele der Schaulustigen nutzten die Möglichkeit für ein Selfie vor dem geöffneten Cockpit.
Begeisterten Applaus erhielt das Team Niebergall – Vater Ralf und Sohn Nico – für ihren spektakulären Kunstflug, als sie am späten Nachmittag mit ihren beiden Siai Marchetti SF-260 im Formationsflug über den Platz donnerten.