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Bauarbeiten am Zülpicher SchulcampusAllein die Sporthalle kostet 2,8 Millionen Euro

Lesezeit 4 Minuten

Zwischen der Realschule und der Königsberger Straße sollen drei Mehrfamilienhäuser entstehen.

  1. Die Arbeiten rund um den Zülpicher Schulcampus sollen noch in diesem Jahr beginnen.
  2. Große Investitionen wie Mehrfamilienhäuser und Sporthalle sind geplant. Dazu haben Anwohner auch Bedenken geäußert.
  3. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Bauprojekt.

Zülpich – Mehr als zehn Millionen Euro werden am Ende wohl in den Schulcampus, in eine neue Straße und in fünf Mehrfamilienhäuser in Zülpich fließen. Mit dem Bau soll es noch in diesem Jahr losgehen – mit den ersten Maßnahmen zum 2,8 Millionen Euro teuren Schulcampus-Projekt.

Was ist geplant?

Ein neues Schulgebäude, eine neue Sporthalle, ein neues Jugendzentrum – der Zülpicher Schulcampus wird in den kommenden Monaten und Jahren größer und gleichzeitig durch den geplanten Pausenbereich zwischen Hauptschule, Franken-Gymnasium und Karl-von-Lutzenberger-Realschule weiter zusammenwachsen.

Allein in die Sporthalle sollen 2,8 Millionen Euro fließen. Realisieren will sie die Stadt in Kooperation mit dem TuS Zülpich. Wie viel Geld das flexibel nutzbare Schulgebäude kosten wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Errichtet werden soll der Neubau im Bereich der Blayer Straße und des Keltenwegs.

Mit 1,9 Millionen Euro aus dem Topf „Zukunft Stadtgrün“ wird der Schulcampus als öffentliche Grünfläche gefördert. Die Maßnahme kostet knapp 2,8 Millionen Euro. Das neue, 300 000 Euro teure Jugendzentrum ist schon fast fertig.

Die Blayer Straße, die noch zwischen den Schulgebäuden verläuft, soll ab dem Forum zurückgebaut werden. Dafür soll eine neue Erschließungsstraße geschaffen werden.

Warum gibt es Diskussionen um die geplante Erschließungsstraße?

Die Anwohner des Keltenwegs, des Kettenwegs und der Königsberger Straße befürchten, dass der Verkehr in dem Areal durch die neuen Häuser deutlich zunimmt. Auch, weil die Parkplätze an den Sporthallen durch die geplante Einbahnstraßenregelung in der neuen Blayer Straße künftig nur noch über den Keltenweg zu erreichen sein werden.

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Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen hält dagegen: „Das Verkehrsgutachten, die Experten des Straßenverkehrsamtes und die Polizei prognostizieren keine nennenswerte Zunahme des Verkehrs.“ Die neue Straße sei für Abkürzungsfahrten zwischen Frankengraben und Bonner Straße uninteressant. „Der geschwindigkeitsreduzierende Ausbau der Erschließungsstraße und die geringe zulässige Höchstgeschwindigkeit macht die Straße langsam und damit unattraktiv“, so Hürtgen.

Warum ist die neue Blayer Straße überhaupt notwendig?

Vorrangig, um die geplante Mehrfamilienhaus-Bebauung (fünf Stadtvillen mit jeweils maximal fünf Wohnungen) zu erschließen. Zudem sollen über die Straße künftig etwa 50 öffentliche Stellplätze erreichbar sein, die als Kompensation für die im Bereich des Schulcampus entfallenden Parkplätze zwischen Franken-Gymnasium und Karl-von-Lutzenberger-Realschule entstehen. Gleiches gilt für Parkplätze im Bereich der Sporthallen.

Außerdem wird von den Verantwortlichen immer wieder argumentiert, dass die Feuerwehrleute im Falle eines Einsatzes über die geplante Straße wesentlich schneller an der Wache seien als über die bestehenden Strecken – trotz der geplanten Aufpflasterungen.

Was die Straße kosten wird, kann laut Bürgermeister Hürtgen erst nach erfolgter Feinplanung gesagt werden und ist letztlich vom Ausschreibungsergebnis abhängig. Kalkuliert wird seitens der Verwaltung mit etwa 730.000 Euro.

Hat sich die Verwaltung über die Bedenken einiger Anwohner hinweggesetzt?

Bürgermeister Ulf Hürtgen widerspricht hier energisch: „Es hat mehrere Gespräche mit den Bürgern gegeben. Wir haben die Frist zur Stellungnahme im Sinne der Nachbarn verlängert, damit für alle genügend Zeit blieb, ausführlich Einwendungen und Bedenken zu formulieren. Selbst Schreiben, die einen Tag vor der Sitzung im Rathaus eingegangen sind, wurden noch an alle Ausschussmitglieder verteilt und damit zum Gegenstand der Beratung gemacht.“ Wenn die Politik aber mit deutlicher Mehrheit und nach reiflicher Abwägung zu anderen Ergebnissen komme, sei das gelebte Demokratie. Es sei die Aufgabe von Politik und Verwaltung, Einzelinteressen mit den Interessen des Allgemeinwohls sorgfältig abzuwägen. Genau dies sei geschehen, sagt Hürtgen: „Wir haben den Bebauungsplan nicht plötzlich, sondern nach fast 35 Jahren geändert.“ Zudem sei man noch einen Schritt auf die Anwohner der Königsberger Straße zugegangen, indem der Mindestabstand zu den neuen Mehrfamilienhäusern von zunächst geplanten drei auf sechs Meter vergrößert worden sei.

Wie ist das Ergebnis des schalltechnischen Gutachtens?

Die Experten sehen laut Gutachten weder beim Spielbetrieb noch bei der geplanten Straße und dem Parkplatz die Gefahr, dass die Immissionswerte überschritten werden. Bürgermeister Hürtgen erklärt dazu: „Das Büro hat alle verfügbaren Daten zur Berechnung der künftigen Immissionssituation erhalten und auf dieser Grundlage das Gutachten erstellt. Es wurde berücksichtigt, dass sich der sonntägliche Spielbetrieb teilweise in der Ruhezeit befindet (eine Stunde), teilweise außerhalb der Ruhezeit (drei Stunden).“ Dennoch bleibe die Immission im Bereich des geplanten Neubaugebiets unter den erlaubten Höchstwerten.

Wann wird gebaut?

Der Schulcampus wird ab Ende 2019 in verschiedenen Bauabschnitten realisiert. Die Realisierung der neuen Erschließungsstraße erfolgt im Zusammenhang mit dem Bau der Mehrfamilienhäuser. „Es steht noch kein Projektentwickler fest. Angedacht ist ein Baubeginn im kommenden Jahr“, so Hürtgen.

Wie viele Wohnungen und Parkplätze werden geschaffen?

Es können maximal 25 Wohnungen mit etwa 35 privaten Stellplätzen realisiert werden. Hinzu kommen rund 50 öffentliche Stellplätze. Neben dem Schulcampus werden hinter der Realschule in Richtung Königsberger Straße mehrere Mehrfamilienhäuser mit einer maximalen Höhe von neun Metern errichtet. Sie werden einen Abstand von sechs Metern zu den Grundstücken an der Königsberger Straße haben.