Stimmung war angesagt, auch wenn die Musik in Zülpich bisweilen vom Plattenteller kam.
Copyright: Cedric Arndt
Zülpich – Die Mode der 1990er Jahre erlebte dank Plateau-Schuhen, bauchfreien Tops und Bandana-Kopftüchern einige Highlights, die heute immer häufiger ihren Weg zurück in die Kleiderschränke finden. Doch nicht nur die Outfits, sondern auch die Musik des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts feiert derzeit ein Comeback.
Während das „90er live“-Konzert in der Veltins-Arena auf Schalke mit rund 60 000 Besuchern bereits zu den bestbesuchten Open-Air-Partys der Welt zählt, hielt dieser Trend mit dem „Mega-Dance-Festival“ am Samstag auch im Zülpicher Seepark Einzug.
Obwohl die hohen Erwartungen der Veranstalter aufgrund regelmäßiger Regenschauern vor und während des Konzertes nicht erfüllt wurden, schwelgten dennoch rund 1500 Besucher in den wohligen Erinnerungen ihrer Jugend. „Die Musik hat eine ganze Generation geprägt und ist darüber hinaus auch bei einer jüngeren Zielgruppe bekannt und beliebt“, berichtete Organisator Hans-Peter Pesch, der in den 1990er Jahren selbst unter dem Namen „DJ HP“ auf unzähligen Tanzflächen für Stimmung sorgte.
Es geht um die Leichtigkeit bei der Musik
„In allen Titeln schwingt eine Leichtigkeit mit, die in der heutigen Musik fehlt. Statt sich der allgemeinen Stimmung anzupassen, wie es heute leider oft der Fall ist, wollte man damals noch Begeisterung wecken“, so Pesch weiter
Dieser Plan schien am Samstag auch für die Besucher des Seeparks trotz widriger Wetterbedingungen aufzugehen. Von seichter Popmusik bis zu harten Techno-Beats erweckten die Akteure auf der Bühne die Tophits der 1990er Jahre zu neuem Leben.
Mit Discjockeys und Livemusik ließen die Akteure die 90er Jahre wieder aufleben.
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Neben stimmungsvoller Musik zahlreicher DJs wie Heinz Live oder Jam El Mar, der mit dem bereits verstorbenen Mark Spoon Berühmtheit erlangte, durfte das Publikum zahlreiche bekannte Gesichter willkommen heißen. So fegten Hunderte begeisterte Konzertbesucher beim Auftritt der Gruppe Bellini mit ihrem weltberühmten Song „Samba de Janeiro“ über die Tanzfläche und brüllten dem Drill Instructor den Text seines „Captain Jack“ entgegen.
Mitgerissen von der Stimmung ob man will oder nicht
„Obwohl man vielleicht schon Jahrzehnte lang nicht mehr an bestimmte Lieder gedacht hat, kenne ich zumindest die Refrains fast aller Lieder auswendig“, schwärmte Agnes Schmitz: „Schon damals wurde man von der einzigartigen Stimmung einfach mitgerissen, ob man wollte oder nicht. Und das hat sich auch heute kein bisschen verändert.“
Angesteckt von der guten Laune der Musiker feierten Hunderte Besucher des Mega-Dance-Festivals ihre nostalgischen Erinnerungen an die 1990er Jahre und hatten Spaß dabei.
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Tatsächlich schienen sich die Gäste am Zülpicher Seepark allesamt in der Zeit zurückversetzt zu fühlen. Lautstark stimmten sie zum Text des Liedes „I'm blue“ der Band Eiffel 65 mit ein und präsentierten eine längst in Fleisch und Blut übergegangene Choreografie des Macarena-Tanzes.
„Es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen diese Musik wecken kann und wie schnell sich Texte und Tänze wieder aus dem schlummernden Gedächtnis abrufen lassen“, so Schmitz: „Es scheint fast, als sei kein einziger Tag seit den 1990ern vergangen und dieses leichte, unbeschwerte Lebensgefühl wollen wir heute alle zusammen genießen.“ Bis in die Nacht hinein kamen die Konzertbesucher diesem Wunsch nach, bis sie sich auf den Heimweg machten und sich wieder dem Alltag des 21. Jahrhunderts stellten.
