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Schwerer Verkehrsunfall56-jähriger Zülpicher schwebt in Lebensgefahr

Lesezeit 3 Minuten

Mit Trennschleifern machten sich die Einsatzkräfte ans Werk, um den Fahrer aus dem Wrack zu befreien.

Zülpich-Nemmenich – Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der L 162 bei Nemmenich ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei waren die Beine des 56-jährigen Zülpichers eingeklemmt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst benötigen am Freitagabend gegen 22 Uhr fast eineinhalb Stunden, um den Mann aus dem demolierten Fahrzeug zu befreien.

„Die Bergung war für uns keine Routine. Dafür war der Mann zu stark eingeklemmt. Das war eine Herausforderung“, so Einsatzleiter Daniel Wachendorf. Wie die Euskirchener Polizei mitteilte, war ein mit zwei 18 Jahre alten Männern und einer gleichaltrigen Frau besetzter Nissan Navara auf einem Wirtschaftsweg vom Zülpicher Gewerbegebiet in Richtung Nemmenich unterwegs.

Nissan drehte sich um 90 Grad

Im Bereich der Einmündung der L 162, kurz vor Nemmenich, kollidierte der Pick-up mit dem Mercedes C180 des Zülpichers. Der 56-Jährige war der Polizei zufolge vom Wassersportsee in Richtung Oberelvenich unterwegs. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass sich der Nissan um 90 Grad drehte und der Mercedes in die Leitplanke schleuderte. Der 18 Jahre alte Pick-up-Fahrer wurde dabei schwer verletzt, seine Mitfahrer überstanden die Kollision mit leichten Verletzungen.

Das abgetrennte Dach des Mercedes kündete vom Einsatz der Wehr.

Unter der Führung von Daniel Wachendorf waren 41 Feuerwehrleute des Löschzugs 3 im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Kollegen der Löschgruppe Zülpich, die mit einem Rüstwagen zur Einsatzstelle geeilt waren. Eine Entscheidung, die sich als richtig herausstellen sollte, da nicht nur zusätzliches schweres Gerät benötigt wurde, sondern auch gleich zwei Seilwinden an den Feuerwehr-Fahrzeugen zum Einsatz kamen.

Mercedes mit Seilwinde gesichert

Zunächst musste der Nissan Navara, dessen Fahrer nach Angaben der Polizei den Unfall offenbar verursacht hatte, um einige Meter weggezogen werden. Dann wurde der Mercedes des lebensgefährlich verletzten 56-Jährigen mit einer Seilwinde gesichert. „Hätten wir das nicht gemacht, wäre das Auto wohl die Böschung hinuntergerutscht“, erläuterte Wachendorf. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuerwehr bereits alle Türen aus dem Mercedes herausgetrennt. Auch die Leitplanke, die sich Wachendorf zufolge mit dem Auto verkeilt hatte, flexten die Feuerwehrleute auf einer Länge von etwa zehn Metern ab.

Der Unfall verursachte einen Schaden im fünfstelligen Euro-Bereich.

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt schützten die Einsatzkräfte den Mercedes-Fahrer vor Unterkühlung, indem sie zwei Halogenstrahler auf den Mann richteten. Um ihn später aus dem Auto befreien zu können, trennten die Feuerwehrleute die B-Säule und später auch die Rückenlehne des Fahrersitzes ab. Erst dann gelang es den Einsatzkräften, den 56-Jährigen mithilfe eines Spineboards – ein Kunststoffbrett mit Griffen und Fixierungsmöglichkeiten, mit dem Patienten rückenschonend transportiert werden können – aus dem Wrack zu befreien. Der lebensgefährlich verletzte Autofahrer wurde mit dem Rettungswagen in die Uni-Klinik Köln gefahren.

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Einsatzleiter Wachendorf lobte die Zusammenarbeit des Löschzugs 3 und der Kameraden der Löschgruppe Zülpich. „Sie arbeiten nicht so oft zusammen. Deshalb muss die reibungslose Arbeit hervorgehoben werden“, sagte Wachendorf. Nach Angaben der Polizei entstand ein Sachschaden im unteren fünfstelligen Euro-Bereich.