Die Münsterstraße lädt zum Schlendern ein und wenn es nach der FDP geht, soll man das bald auch ohne Autoverkehr machen können.
Das Konzept bedarf zwar noch etwas Feinschliff, aber das kann man im Dialog mit der Stadt ausarbeiten.
Das sagt zumindest Zülpichs FDP-Chef Detlef Krings!
Zülpich – Geht es nach der Zülpicher FDP, ist die Münsterstraße schon bald auto- und komplett barrierefrei. Wenn dieser Bereich autofrei sei, könne sich endlich eine schöne Außengastronomie entwickeln. Das könne der Stadt nur guttun, sagt Zülpichs FDP-Chef Detlef Krings.
Rückstand oder Stillstand in der Entwicklung
Das Potenzial für den Innenstadtbereich zum Wohlfühlen ist aus Sicht von Krings vorhanden, da es bereits seit Jahren an der Münsterstraße zwei Cafés, eine Gaststätte und zwei Restaurants gebe. Diese Art von Gewerbe sei eine der wenigen Konstanten in der Zülpicher Innenstadt, so Krings: „In den vergangenen Jahren habe ich sonst eher einen Stillstand, vielleicht sogar einen Rückschritt bei der Entwicklung der Innenstadt beobachtet.“
Die heutige Nutzung der Münsterstraße gleiche einer Katastrophe. Ein angenehmer Aufenthalt für Zülpicher und Gäste sehe anders aus, urteilt der Fraktionsvorsitzende. Derzeit kann die Münsterstraße aus Richtung Bonner Straße als Einbahnstraße befahren werden und dient als wichtige Verbindung etwa zur Kreissparkasse und dem Geriatrischen Zentrum an der Kölnstraße. Sollte die Münsterstraße autofrei werden, würden einige Parkplätze wegfallen. Kompensiert werden könnte das laut Krings mit dem Bau eines Parkhauses an der Von-Lutzenberger-Straße: „Dadurch würden wir sogar mehr Stellplätze generieren.“
Um weiterhin beispielsweise das Geriatrische Zentrum mit dem Auto erreichen zu können, müsse lediglich die Verkehrsführung der Brauersgasse geändert werden. Die ist aktuell, genau wie der Mühlenberg, als Einbahnstraße vom Markt sowie der Guinbertstraße kommend in Richtung Münsterstraße befahrbar.
Der Marktplatz
FDP-Chef Krings hat sich weitere Gedanken für eine mögliche Belebung der Zülpicher Innenstadt gemacht. So soll der Marktplatz nach Ablauf der Förderfrist am 31. Dezember 2023 teilweise umgewidmet werden. Dort sollen weitere Parkplätze geschaffen werden.
Derzeit gibt es vor dem Rathaus sechs Kurzzeit-Parkplätze, die im Juni 2018 eingerichtet worden sind.
Lange Zeit war das Parken am Markt vollends tabu. Seit dem 1. März 2013 durften dort keine Autos mehr abgestellt werden, weil mit den der Stadt zugesagten Städtebau-Förderungsmitteln keine Parkplätze subventioniert werden durften.
„Die Hoffnungen auf eine alternative Nutzung des Marktplatzes haben sich nicht erfüllt“, erläutert Krings. (tom)
„Der Verkehr muss genau andersherum ab dem Münstertor fließen, damit die Kölnstraße und das Geriatrische Zentrum weiterhin erreichbar sind“, so Krings. Das ginge zwar theoretisch auch über die Von-Lutzenberger-Straße und anschließend die Brabenderstraße, doch dafür müsse die Letztgenannte in beide Richtungen befahrbar sein. Dafür sei die Straße aber zu schmal.
Konzept bedarf noch einem Feinschliff
„Das Konzept hat noch ein paar Ecken und Kanten, kann aber im Dialog entwickelt werden. Es geht schließlich um Zülpich“, so Krings.Der Liberale möchte die autofreie Münsterstraße allerdings für Rettungsfahrzeuge und den Apothekendienst freihalten. Der Lieferverkehr könne bis 11 Uhr abgewickelt werden. Danach soll die Straße ausschließlich den Fußgängern gehören.
Um die Straße auch für Rollstuhlfahrer, bewegungseingeschränkte Menschen und junge Eltern attraktiv zu machen, müsse sie aber komplett barrierefrei gestaltet werden. Das Kopfsteinpflaster am derzeitigen Fahrbahnrand müsse deshalb zwangsläufig verschwinden. Als „alter Zülpicher“ sei er immer auf der Suche nach möglichen Verbesserungen. Eine solche ist seiner Meinung nach die echte Fußgängerzone in der Münsterstraße. „Die Fahrbahn der Münsterstraße muss eh erneuert werden. Also liegt es auf der Hand, das Thema sofort zu Ende zu denken“, sagt Krings.