Euskirchen. – Kein Mucks war auf dem Annaturmplatz zu hören, als am Donnerstagabend die Mitglieder der Prinzengarde zum Jubiläumszapfenstreich aufmarschierten. Gefeiert wurde das 75-jährige Bestehen des Euskirchener Karnevalsvereins.
„Die Musiker proben seit einem Dreivierteljahr“, so erzählte Kommandant Georg Harzheim. Auch der Aufmarsch wurde mehrmals auf dem Sportplatz geübt, sodass wirklich jeder wusste, wo er zu stehen hatte. „Wer bei der Probe nicht dabei war, darf auch nicht mitlaufen“, sagte Harzheim. Das sorgte bei manchen Mitgliedern, die spontan noch mitgehen wollten, für Tränen, doch dem Kommandanten war es wichtig, dass wirklich alles glatt lief.
Damit das klappte, holten sich die Karnevalisten Unterstützung von befreundeten Vereinen. So marschierten der Spielmannszug der Euskirchener Feuerwehr und die Zülpicher Prinzengarde mit.
Unterstützung aus Zülpich
„Ohne eure Unterstützung hätten wir das Projekt Jubiläumszapfenstreich niemals durchführen können“, dankte Harzheim den Zülpichern. Die Idee war nämlich geboren worden, als die Euskirchener die Zülpicher bei ihrem 100-jährigen Bestehen unterstützten. Die Rot-Weißen aus Euskirchen nahmen mit Kanone und großer Besetzung sowohl am Umzug als auch beim Zapfenstreich teil.
Bei der Musikauswahl für den Zapfenstreich entschied sich der Karnevalsverein für Stücke, die zum Verein passen. So bildete den Abschluss nicht die Nationalhymne, sondern das „Öskerche“-Lied. Dabei schunkelten und sangen die gut 350 Zuschauer auf dem Annaturmplatz mit. Zum ersten Mal wurde die umgeschriebene Fassung der Euskirchener Hymne präsentiert. Die Noten des Stücks lagen bisher nur für die Besetzung eines Salonorchesters, also Saxofon, Cornett und Klavier, vor. Für den Zapfenstreich schrieb Renold Quade eine mehrstimmige Fassung für Trompeten, die nun zu Gehör kam. Während der gesamten Darbietung konnte man spüren, dass sich die Prinzengarde lange auf den Auftritt vorbereitet hatte. Der Zapfenstreich ging nahezu reibungslos über die Bühne und wurde vom Publikum mit viel Applaus gewürdigt.
Das Programm hatte schon am frühen Nachmittag mit Auftritten der Prinzengarde und befreundeter Vereine – der Blauen Funken Zülpich und der Rheinbacher Stadtsoldaten – begonnen.
