Weihnachtsmarkt in Bad MünsteifelEin Stück Normalität nach der Flut
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Bad Münstereifel – Die Erleichterung war Ute Jost anzumerken. Endlich ein Markt, der auch stattfindet. Fünf Märkte hatte die Vorsitzende des Stadtmarketingvereins von Bad Münstereifel geplant – allesamt mussten sie aus unterschiedlichen Gründen abgesagt werden. Ausgerechnet der Weihnachtsmarkt in einer immer noch schwer von der Flut gezeichneten Kurstadt ist die Premiere für Jost. Doch so ganz traut sie ihrem Glück noch nicht. Der Grund: Die nächsten Hürden und Einschränkungen stehen bevor.
„Vermutlich werden wir am nächsten Wochenende den Zugang reglementieren müssen und die 2G-Regel anwenden“, blickte Jost in Zukunft. Sollte die Regelung des Landes kommen, wovon auszugehen ist, müssen die schmalen Zugänge vom Klosterplatz und vom Markt auf den Kirchplatz abgesperrt werden. Dann können Besucher nur noch über den Zugang an der Stiftskirche auf den Weihnachtsmarkt gelangen. „Aber auch das schaffen wir noch“, so Jost.
Glückliche Bürgermeisterin
Doch nicht nur Organisatorin Jost war glücklich und versprühte Optimismus. Auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Bad Münstereifeler selbst und die ersten Gäste waren selig, ein wenig heile Welt um sich herum zu haben. Dafür sorgten auch die Klänge der Eifeldombläser aus Houverath, die das eine oder andere Weihnachtslied spielten.
„Es ist ein Markt von Münstereifelern für Münstereifeler“, sagte Preiser-Marian bei der offiziellen Eröffnung. Er sei nicht mit den Märkten in den Jahren zuvor zu vergleichen. Das habe aufgrund der Gesamtsituation aber auch niemand erwartet. Jedes Fünkchen Normalität sei gut. Es sei einfach schön, Leben in der Stadt zu haben.
Zwölf Buden stehen rund um die Stiftskirche. In einer bietet Tanja Wolff ihren selbsthergestellten Schmuck an. „Es geht um Normalität, es geht um Solidarität“, sagte die Mahlbergerin. Sie habe nicht eine Sekunde überlegt, als die Anfrage gekommen sei. „In dieser Zeit halten wir alle noch ein wenig mehr zusammen, als wir das eh schon machen“, so Wolff.
Dass niemand auf einen Glühwein verzichten muss, dafür sorgt Rudi Bresgen. Der 81-jährige Gastwirt betreibt in Bad Münstereifel eigentlich das „Little Bit“ an der Werther Straße. Die Kneipe wurde durch die Flut aber stark in Mitleidenschaft gezogen. Da ist der kleine Weihnachtsmarkt eine willkommene Abwechslung für den Senior. „Wir müssen arbeiten, damit wir das alles irgendwie vergessen“, sagte Bresgen.
Geöffnet hat der Weihnachtsmarkt donnerstags und freitags von 18 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 21 Uhr. Ausnahmen sind Mittwoch und Donnerstag, 22. und 23. Dezember, an denen der Markt von 13 bis 21 geöffnet hat.