Kreis Euskirchen – Die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Covid-19-Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Astrazeneca auszusetzen, hat auch Auswirkungen auf das Regionale Impfzentrum in Marmagen. Dort finden seit Montag vorerst keine Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca statt.
In einer Krisensitzung, die Landrat Markus Ramers noch am Montagabend einberief, wurde entschieden, dass alle Impfungen bis einschließlich Sonntag, 21. März, abgesagt werden. Insgesamt 1900 Impftermine in Marmagen müssen deshalb abgesagt werden.
Betroffen ist vor allem pädagogisches Personal
Davon sind vor allem Personen aus Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen betroffen. Aber auch Mitarbeitende aus Arztpraxen, Busunternehmen, Behindertenwerkstätten und physiotherapeutischen Praxen müssen vorerst auf eine erste Impfstoffdosis verzichten.
Alle betroffenen Einrichtungen und Einzelpersonen werden vom Impfzentrum kontaktiert und über die Absage ihres Termins informiert. Einen Ersatz für die Impfdosen gebe es wegen des aktuellen Impfstoffmangels nicht, sagt Kreissprecher Wolfgang Andres. Das sei auch der Grund für die Absage aller Termine. Die vorhandenen Astraeneca-Dosen könne man aber problemlos im Kühlschrank lagern.
Senioren nicht betroffen
Nicht betroffen vom Impfstopp sind Personen, die das Vakzin von Moderna und Biontech-Pfizer erhalten. Die Biontech-Impfdosen sind ausschließlich für Personen über 80 Jahren vorgesehen. Der Kreis bittet deshalb alle Senioren, die einen Impftermin in Marmagen haben, diesen Termin auch wahrzunehmen.
Trotz Impfstopp sind an den kommenden Tagen täglich etwa 300 Impfungen geplant.
Seit Impfbeginn am 27. Dezember hat es im Kreis etwa 23.000 Impfungen gegeben. Für rund 16.000 davon wurde der Impfstoff von Astrazeneca benutzt. Damit kam bei mehr als zwei Dritteln aller Impfungen das Vakzin des britisch-schwedischen Unternehmens zum Einsatz.
Das könnte Sie auch interessieren:
Häufungen von Thrombosen nach der Impfung mit Astrazeneca, wie sie die Experten des Paul-Ehrlich-Instituts beobachtet haben, sind im Kreis nicht aufgetreten. Fünf Personen reagierten allerdings allergisch auf eine Impfung.
Das Institut rät den Personen zu einer ärztlichen Behandlung, die sich mehr als vier Tage nach der Impfung mit Astrazeneca unwohl fühlen. Anzeichen für Komplikationen seien etwa starke und anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen.
Die Zweitimpfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin stehen erst Ende April an. Deshalb stelle sich die Frage nach dem Bestand dieser Termine aktuell noch nicht, so Andres. Auch die Impftermine mit dem Astrazeneca-Impfstoff, die in der kommenden Woche stattfinden sollen, wurden bisher noch nicht abgesagt. Am Freitag will der Kreis Euskirchen bekannt geben, ob die Impftermine stattfinden können.