Beitragsstelle schreibt an Mechernicher Jagdhund Nanuk vom Veybach. Dessen Herrchen ist verwundert und nimmt's mit Humor.
Er schaut nicht mal Kommissar RexRundfunkbeitragsstelle will Auskunft von Mechernicher Hund

Seine Arbeit fordert den ganzen Hund: Da bleibt Nanuk vom Veybach kaum noch Kraft, gemütlich fernzusehen.
Copyright: Privat/Uwe Wilde
Das amtliche Schreiben ist an Nanuk vom Veybach adressiert. Der Mechernicher möge doch bitte endlich seinen Pflichten nachkommen, eine Betriebsstätte anzumelden und/oder künftig Rundfunkbeiträge zu zahlen, ist dem Brief unter der ordnungsgemäßen Nennung des Aktenzeichens zu entnehmen – vielleicht nicht ganz so frech formuliert, aber schon eindeutig. „Lassen Sie uns daher schnell alle Unklarheiten beseitigen“, heißt es noch in dem Brief.
Richtig so, mag man rufen als rechtschaffener Beitragszahler für die Leistungen, die man im Fernsehen und im Radio geboten bekommt. Gut auch, dass die Beitragsstelle sich derart ins Zeug schmeißt, um Gerechtigkeit herzustellen. Oder haben sie es dieses Mal nicht doch ein wenig übertrieben?

Die Gebühreneinzugszentrale fordert Nanuk vom Veybach auf, seine Betriebsstätte anzumelden.
Copyright: Privat/Uwe Wilde
Im Falle des vermeintlichen Beitragshinterziehers Nanuk vom Veybach sollten die fleißigen Beschäftigten der Beitragsstelle von ARD, ZDF und Deutschlandradio jedenfalls nicht mit einer Antwort rechnen – auch nicht mit der Anmeldung einer Betriebsstätte, die ihn gegebenenfalls von Zahlungen der Beiträge befreien könnte, sofern sie sich in einer Privatwohnung befindet. Und schon gar nicht sollten sie erwarten, dass Nanuk vom Veybach das Geld fürs Programm herausrücken wird.
Alles zum Thema ARD
- Rundfunkbeitrag Schreiben an Mechernicher Hund – So reagiert Beitragsstelle von ARD und ZDF
- „Gefragt – Gejagt“ Verschollener Jäger kehrt überraschend zurück – Staffelstart rückt näher
- TV-Stars der 70er und 80 Jahre Erinnern Sie sich an diese 11 Ansagerinnen von ARD und ZDF?
- Star aus „Lindenstraße“ Liz Baffoe wechselt die Branche und „will hoch hinaus“
- Diskussion über Waffenruhe „Putin kann nicht Nein sagen“ – Druck auf Moskau wächst nach US-Einigung mit Ukraine
- Die geheime Welt der Viren Aufwendige Doku „Spillover“ von Kölner Produzent feiert Premiere
- Impfungen und Schutzmaßnahmen Corona-Pandemie brachte Streit in viele Familien
Nanuk vom Veybach, man muss es wohl so deutlich sagen, ist ein Beitragsverweigerer! Pfui!
Dass er den Hinweis der Beitragsstelle derart störrisch ignoriert, könnte allerdings auch damit zu tun haben, dass Nanuk vom Veybach rein körperlich und auch geistig leider nicht über die Fähigkeiten verfügt, derartige oder auch andere, nettere Briefe zu öffnen und zu lesen, geschweige denn, den darin enthaltenen Aufforderungen nachzukommen.
Beitragstelle von ARD und ZDF nennt Hund in der Adresse
„Ich habe ihm das leider alles immer noch nicht beibringen können“, bedauert Uwe Wilde fast schon in einem schuldbewussten Tonfall. Fehlt nur noch, dass Wilde unter Tränen gesteht: „Ich habe da wohl versagt.“
Uwe Wilde ist sozusagen der Verwalter in allen steuerlichen und gebührenrechtlichen Angelegenheiten des dem Namen nach anscheinend adligen Zeitgenossen Nanuk vom Veybach. Mehr noch: Uwe Wilde ist sein Herrchen.
Oder anders ausgedrückt: Die Beitragsstelle ist auf den Hund gekommen. Nanuk vom Veybach, jener Übeltäter, der bisher einfach noch keine GEZ-Beiträge gezahlt hat, verdient seine Leckerchen als Jagdhund. Als solcher führt er weder ein Kraftfahrzeug, noch einen Betrieb, eine Filiale oder eine Zweigstelle, was bei der Erhebung von Rundfunkbeiträgen alles eine Rolle spielen könnte, wie er dem Schreiben der Beitragsstelle entnehmen könnte, wenn er es denn könnte.
So aber dürfte der stolze Vertreter der Rasse Deutsch-Langhaar trotz seines geradezu unverzeihlichen Vergehens, seinen Beitrag für Bildung, Sport, Kultur und Unterhaltung aus öffentlich-rechtlichen Quellen rotzfrech zu unterschlagen, wohl auch ungeschoren davonkommen. „A Hund is er scho“, würden sie in Bayern sagen.
Noch nicht einmal „Kommissar Rex“ entlockt Mechernich Jagdhund ein Winseln
Dabei brächte Nanuk vom Veybach auch nicht jenes (Schein-)Argument vor, das so viele Beitragsverweigerer allzu gerne vorbringen: „Aber ich gucke doch gar kein Fernsehen. Und Radio höre ich auch nicht.“
Im Falle seines Hundes stimme das aber wirklich, bietet sich Herrchen Uwe Wilde als Zeuge an. Bilder aus dem Kasten und Töne aus dem Radio entlockten dem Vierbeiner in der Regel nicht mal ein Winseln. Was das betrifft, ist Nanuk vom Veybach ein ziemlich sturer Hund.
Er sitzt laut seinem Herrchen ohnehin äußerst selten in der ersten Reihe, wenn's aus der Kiste flimmert – noch nicht einmal beim Kollegen „Kommissar Rex“, immerhin auch eine Art Jagdhund, wenn man so will.
Für Lanz, Pflaume und Maischberger hat Nanuk vom Veybach wenig übrig
Wenn das Gerät dann mal laufe, gehe es ihm wie vielen menschlichen Zuschauern: Er schlafe ziemlich rasch ein auf der Couch. Wahrscheinlich, um von Wildschweinen zu träumen, vermutet Wilde.
Denn als Jagdhund hat Nanuk vom Veybach nun wirklich alle Pfoten voll zu tun. Da ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, dass er sein müdes Haupt am Abend gepflegt zur Ruhe legt, ungeachtet dessen, dass Lanz, Pflaume, Maischberger und Co. alles geben, um die lieben Zuschauer draußen an den Geräten bei Laune oder zumindest wachzuhalten.

Nanuk und sein Sohn schauen eher nicht fern, sondern träumen lieber von Wildschweinen.
Copyright: Privat/Uwe Wilde
Noch nicht einmal „Hundeprofi“ Martin Rütter schafft es, das Interesse bei Nanuk vom Veybach zu wecken. Aber der sendet ja sowieso nicht für die beitragsfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen.
Und nun? Eine Antwort wird die Beitragsstelle wahrscheinlich nicht bekommen, trotz der Bitte, „Ihre Beitragsnummer oder Ihre Anmeldung bis spätestens 1.4.2025“ zu senden. Sollte uns das Datum etwa stutzig machen? Wohl kaum, denn die wahrscheinlich eingesetzte KI dürfte so viel Spaß nun auch nicht aufbringen. Die, so vermutet Wilde, hat auch das mit der Adresse verbockt, in der neben dem Hundenamen immerhin auch seiner angegeben ist.
Das deute vielmehr darauf hin, dass die Software ziemlich humorlos im Internet die Homepage des „Club Langhaar“ aufgestöbert habe, auf der Nanuk vom Veybach als Jagdhund sowie sein Herrchen vorgestellt werden.
Und wovon auch sollte Nanuk vom Veybach den Beitrag entrichten? Für ihre Dienste, die sie ehrenamtlich verrichten (so viel zum Thema Betriebsstätte), erhalten Hunde nun mal kein Geld, höchstens was zu fressen.
Aber vielleicht wäre der Beitragsstelle ja mit einigen Brocken Kennerfleisch gedient...