Mechernich-Breitenbenden – 300 Strohballen, 300 Meter Rennstrecke – und nach rund 30 Sekunden ist alles schon wieder vorbei. Nicht ganz. Bevor sich in Breitenbenden die wagemutigen Piloten auf ihre Gefährt schwingen, um in rasantem Tempo die Münstereifeler Straße hinunterzuflitzen, steht für Organisatoren, aber auch für Teilnehmer des ungewöhnlichen Wettstreits einiges an Vorbereitung auf dem Programm. Mit zehn Leuten seien sie etwa eine Woche vor dem Startschuss mit dem Aufbau beschäftigt, schilderte Mike Trautmann, Vorsitzender des ausrichtenden Eifelroadrunners-Vereins.
Mit Ehrgeiz dabei
Für einen 15-Personen-Verein schon eine Leistung, gab er zu bedenken. Neben dem Heranschaffen der Strohballen müssten auch die Streckensperrung bei der Stadt beantragt werden und die Getränke- und Imbissstände herangeschafft werden.
Die Gewinner
Bei den Erwachsenen siegte Daniel Hecker mit einer Rennzeit von 33 Sekunden vor Paul Stollenberg und Frank Müller.
In der Teamwertung fuhren die Eifelroadrunners mit Anna Lena Schlösser und Bernd Wienand auf den ersten Platz. Dahinter Frank Müller und Björn Wassenberg. Platz drei ging an die Dorfpänz, Florian Hunkirchen und Michael Haußner.
Bei den Kindern gewann Tobias Müller mit 36 Sekunden vor seiner Schwester Emily Müller und Coe Bertram. (hab)
Und überhaupt sei nach dem Rennen vor dem Rennen, so Trautmann: „Wir fangen sofort mit der Planung für das nächste Jahr an.“ Nicht in den Planungen vorgesehen war der Schwund der Teilnehmer in diesem Jahr. Nur 17 statt wie gewöhnlich zwischen 20 und 30 Fahrern gingen ins Rennen.
Problem ist das Gleichgewicht halten
Dem Spaß der Rennpiloten, die unter dem Applaus der Zuschauer talwärts bretterten, tat das keinen Abbruch. Der Ansporn war trotzdem da, wie Florian Hunkirchen und Michael Haußner vom Team Dorfpänz berichteten. „Wenn, dann will man auch gewinnen“, sagte Michael Haußner: „Es macht mega viel Spaß.“ Ein-, zweimal hatten die Zülpicher geübt, da es nicht leicht sei, das Gleichgewicht auf der Tonne zu halten. „Das ist typisch Eifel, verrückt. Deshalb machen wir mit“, ergänzte Florian Hunkirchen. Zum Schutz vor Verletzungen herrschte für alle Teilnehmer wie üblich Helm-, Arbeitsschuh- und Schützer-Pflicht. „Die Stahlkappenschuhe braucht man auch“, erklärte Anna Lena Schlösser aus Satzvey: „Sonst sind die Zehen weg.“ Denn eine Bremse haben die geringfügig umgebauten Plastiktonnen nicht.
Ohne Schramme ins Ziel
Die elfjährige Emily Müller war trotz ihres jungen Alters schon rennerfahren, wie sie erzählte. „Die ersten zwei Jahre hatte ich noch Bauchkribbeln vor dem Start. Jetzt finde ich es einfach spannend.“ Ihr Tipp, um ohne Schrammen im Ziel anzukommen: Schlangenlinien vermeiden, damit die Achse nicht bricht.
Im kommenden Jahr sei sie auf jeden Fall wieder dabei. Müller: „Die Hauptsache ist der Spaß, aber ein bisschen Ehrgeiz ist mit dabei.“