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WürdigungIm Freilichtmuseum entsteht ein Gedenkstein für Prof. Wolfgang Schumacher

Lesezeit 3 Minuten
Steinmetzin Ulrike Glaubitz arbeitet in ihrer beigen Handwerks-Kluft unter einem Sonnensegel an dem Gedenkstein für Prof. Dr. Wolfgang Schumacher. Um den Stein herum stehen (v.l.) Rita Schumacher, Dr. Carsten Vorwig, Ralf Sawatzki und Axel Jakob.

Wollen Wolfgang Schumacher würdigen: Ulrike Glaubitz, Rita Schumacher, Carsten Vorwig, Ralf Sawatzki und Axel Jakob.

An drei Sonntagen kann man Steinmetzin Ulrike Glaubitz beim Einschlagen der Inschrift im Freilichtmuseum Kommern zugucken.

Er kommt aus der Eifel, ist etwa 2000 Kilo schwer und hat selbst die Flut überstanden. Der Gedenkstein, den die NRW-Stiftung zusammen mit Steinmetzin Ulrike Glaubitz vom Freilichtmuseum Kommern für den im vergangenen Jahr verstorbenen Prof. Dr. Wolfgang Schumacher ausgesucht hat, hat Charakter. „Als wir den gesehen haben, habe ich gesagt: Das ist Wolfgang – ein paar Ecken, ein paar Kanten, ein paar glatte Flächen“, berichtet Ralf Sawatzki von der NRW-Stiftung.

Mehr als 17 Jahre lang sei Schumacher Vizepräsident der Stiftung gewesen, das habe man würdigen wollen, sagt er weiter. Und für ihn sei klar gewesen, dass man dafür das Freilichtmuseum in Kommern mit ins Boot holen sollte. Mit dieser Idee rannte Sawatzki bei Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig offene Türen ein. Er habe sich sehr über die Anfrage gefreut. Schließlich sei Wolfgang Schumacher jahrelang eng mit dem Museum verbunden gewesen.

Der Stein überstand 2021 die Flutkatastrophe im Ahrtal bei Schuld

Dann musste nur noch der passende Stein her. In einem Steinbruch bei Schuld wurden Glaubitz und Sawatzki schließlich fündig. Der große Grauwacker-Stein habe sich selbst in der Flutkatastrophe 2021 keinen Zentimeter bewegt, berichtet die Steinmetzin. Dieses Symbol von einem Fels in der Brandung passe sehr gut zu Wolfgang Schumacher und seinem Einsatz für Natur und Nachhaltigkeit. „Der ist einfach toll“, findet auch Rita Schumacher, die Witwe des Geobotanikers.

An den kommenden drei Sonntagen wird Glaubitz den Stein während der Museumsöffnungszeiten beschriften. „Ich fühle mich sehr geehrt“, sagt sie. Normalerweise benötige sie für eine solche Arbeit vielleicht sechs Stunden. Aber in diesem Falle werde sie sicher noch zwei, drei Mal ansetzen, bis sie ganz zufrieden sei und außerdem müsse sie ja auch zwischendurch noch Fragen von Besuchern beantworten.

Der Standort für den Gedenkstein wird noch geheim gehalten

Grauwacke sei ein sehr robustes, aber auch forderndes Material, so die Expertin. Die Inschrift soll in einer sehr gradlinigen Schrift erfolgen. „Die Schrift lebt natürlich von dem wunderschönen Schattenwurf, der hier entsteht“, berichtet die Steinmetzin. Allerdings könne man sie nicht mehr lesen, wenn der Stein nass werde. Deshalb soll die Inschrift noch mit Farbe ausgemalt werden, erklärt Glaubitz.

Das Schöne an diesem Stein sei, dass er bereits einige Jahre so da gelegen habe und daher schon viele Witterungen überstanden habe. Der werde noch die nächsten 100 bis 200 Jahre stabil stehen, ist sich die Steinmetzin sicher.

Aber wo das sein wird, wollen weder das Freilichtmuseum noch Rita Schumacher noch die NRW-Stiftung im Vorfeld verraten. Das werde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, berichtet Sawatzki. Nur so viel gibt er vorab preis: Der Stein solle nicht im Museum bleiben, sondern an einem Ort aufgestellt werden, der zu Wolfgang Schumachers Wirken in der Eifel passe.