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Zum Tod von Prof. SchumacherTrauer im Kreis Euskirchen um einen „Menschenfreund“

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Das Bild zeigt Professor Wolfgang Schumacher bei einem Vortrag in einem Wald.

Professor Wolfgang Schumacher ist 79-jährig gestorben.

Ihm ist die Wiederbelebung der Narzissenwiesen in der Eifel zu verdanken. Sein Leben hat der Geobotaniker der Eifel-Natur gewidmet.

Sein Zuhause war nie der Elfenbeinturm. Professor Dr. Wolfgang Schumacher fühlte sich draußen wohl, in der Natur, bei Fauna und Flora. Und bei den Millionen Narzissen am Perlbach, im Fuhrtsbachtal und im Oleftal, deren Erblühen durch die Entfichtung der Täler er initiiert hat. Im Zusammenwirken mit Kanzlergattin Loki Schmidt machte er das Naturschauspiel deutschlandweit populär.

Und bei den Menschen. Wenn der Geobotaniker mit Gruppen unterwegs war, um ihnen die Pflanzenwelt zu erklären, war Schumacher in seinem Element. Nun ist der „Eifelpapst“, wie er anerkennend genannt wurde, im Alter von 79 Jahren gestorben. „Er war ein Menschenfreund“, sagt sein langjähriger Wegbegleiter, Schleidens Altbürgermeister Alois Sommer.

Schumacher, der die seltene Begabung besaß, das Erforschte auch Laien vermitteln zu können, versuchte nicht, Naturschutz mit ständigen Untergangsszenarien zu betreiben. Sein Ansatz war es, das Wissen über und die Liebe zur Natur zu vermitteln. Und er war damit erfolgreich. „Mit seinem profunden Wissen hat er vielen Menschen die Wunder der Eifel nähergebracht“, sagt Sommer.

Mit seinem profunden Wissen hat er vielen Menschen die Wunder der Eifel nähergebracht.
Alois Sommer, Altbürgermeister von Schleiden

Schumacher ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Eifelregion als einzige das 2010-Ziel der Europäischen Union nicht nur erreicht, sondern sogar noch übertroffen hat: den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Wobei er seine Rolle dabei nie hervorhob: „Wenn man glaubt, man könnte als Einzelkämpfer Naturschutz betreiben, dann ist man auf dem Holzweg“, sagte Schumacher.

Vor Habilitation und Promotion war Wolfgang Schumacher Lehrer in Marmagen. Dort habe alles 1971 mit einer Arbeitsgruppe „Biologischer Umweltschutz“ begonnen, erzählte er später. 1976 wurde er Vorsitzender des neu eingerichteten Landschaftsbeirates im Kreis Euskirchen. Er blieb es 18 Jahre lang.

Loki Schmidt und Prof. Schumacher machten Narzissenwiesen in Nettersheim bundesweit bekannt

Das Pilotprojekt „Landwirte pflegen Biotope“ war der Auftakt für eine immer intensivere Kooperation mit Landwirten und der Forstwirtschaft, an deren Ende ab 1980 der Vertragsnaturschutz stand, mit einem Jahresbudget von einer Million D-Mark in den besten Zeiten. Unter Schumacher initiierte der Landschaftsbeirat zahlreiche Pilotprojekte. Auch der Aufbau der Biologischen Station geht maßgeblich auf den Beirat zurück.

Nach der Emeritierung hatte Prof. Schumacher mehr Zeit für den Vorsitz der NRW-Stiftung „Natur, Heimat und Kultur“. Dort sorgte er für die Förderung zahlreicher kultureller und biologischer Projekte im Kreis Euskirchen aus Lotterieerlösen.

Für sein Engagement erhielt er 1976 den Albert-Steeger-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland, 1981 die Silberpflanze der Loki-Schmidt-Stiftung, 1982 den Umweltpreis des Kreises Euskirchen, 1987 das Bundesverdienstkreuz und 2008 die Schmitt-Degenhardt-Medaille des Naturparks Nordeifel. Schumacher verfasste weit über hundert wissenschaftliche Artikel und zahlreiche Fachbücher.

2019 erhielt er den begehrten Rheinlandtaler im Mechernicher Rathaus, das von Dr. Hans-Peter Schick geführt wird, der wiederum bei Schumacher promoviert hatte.

Professor Schumacher hinterlässt Ehefrau Rita, mit der seit 1968 verheiratet war, seine Söhne Bernd und Dirk, deren Ehefrauen und die drei Enkeltöchter Franziska, Johanna und Christina. Seine sterblichen Überreste werden am Dienstag, 7. November, nach Exequien um 14 Uhr in der Antweiler Pfarrkirche St. Johannes Baptist auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.