Kall – Exakt 419.153 Euro und 58 Cent hat die Hilfsgruppe Eifel im Jahr 2019 an Spenden erhalten. Eine Rekordsumme, wie der Vorsitzende Willi Greuel auf Nachfrage bestätigte. Rund 258 000 Euro habe der Verein im gleichen Jahr ausgegeben, sodass für künftige Projekte noch einiges übrig bleibe.
Das hohe Spendenaufkommen sei genau zur richtigen Zeit gekommen, sagte Greuel. Denn die Hilfsgruppe habe zugesichert, die Inneneinrichtung des neuen Familienhauses im Kinder-Eltern-Zentrum an der Bonner Uni-Klinik mit 100.000 Euro zu unterstützen. Im Februar soll das Projekt starten.
Nachwuchs fehlt
Greuel freute sich zudem, berichten zu können, dass seit Beginn des Jahres die Wassertherapie für gehandicapte Kinder wieder stattfinden könne. Das Angebot hatte der Verein im Sommer 2019 eingestellt, weil er sich von dem Therapeutenteam habe trennen müssen, so Greuel. Die Wassertherapie bietet die Hilfsgruppe als Alternative zur Delfintherapie im Ausland an, die sie eine Zeit lang finanziert hatte. Die Nachfrage danach sei so groß geworden, „dass wir Nein sagen mussten“, so Greuel. Und weil er das nicht gerne tue, habe die Gruppe die Wassertherapie gestartet.
Die Liste der Personen, Vereine und Firmen, die die Hilfsgruppe Eifel 2019 mit kleinen und großen Beträgen unterstützt haben, sei lang, erklärte der Vorsitzende Willi Greuel. So habe beispielsweise die Firma Schilles aus Floisdorf 10 000 Euro gespendet. 5000 Euro erhielt der Verein aus dem Nachlass einer Zülpicher Familie. Die Basar-Gemeinschaft Lommersdorf konnte 3000 Euro überreichen. Das Konzert der Bundeswehr-Bigband in Vogelsang brachte der Hilfsgruppe mehr als 29 000 Euro ein. Neben den großen Projekten unterstützt der Verein mit dem Geld beispielsweise Familien, die durch Krankheit in Notlage geraten sind, oder auch Krebskranke, die finanzielle Unterstützung für Medikamente brauchen. (jre)
Erfreuliches hatte er zudem über einen leukämiekranken Familienvater aus dem Kreis Euskirchen zu berichten, für den der Verein 2018 eine große Typisierungsaktion organisiert hatte. „Max geht es gut“, erzählte Greuel. Die Hilfsgruppe Eifel hat in den 28 Jahren ihres Bestehens schon 13 Typisierungsaktionen im Kreis Euskirchen initiiert. Und das ist nicht günstig: Eine Typisierung kostet 35 Euro. „Sagen wir, es kommen 1000 Leute, und die haben Sie schnell, dann kostet das 35 000 Euro“, rechnet Greuel vor. Damit der Verein immer helfen kann, hat er für solche Aktionen Rücklagen gebildet. „Es gibt nichts Schlimmeres, als in solch einer Situation Nein sagen zu müssen“, sagte Greuel. Knapp 25.000 Menschen seien schon typisiert worden, berichtete er. 342 Spender für Menschen in 34 verschiedenen Ländern wurden dabei gefunden.
Neben all den erfreulichen Nachrichten äußerte Greuel auch Sorgen: Der Nachwuchs fehle. Der harte, aktive Kern der Hilfsgruppe umfasse 26 Leute, „die immer da sind, wenn man sie braucht“, so der Vorsitzende. Doch sie werden auch nicht jünger. Er selbst werde in diesem Jahr 75 Jahre alt. „Da macht man sich schon Gedanken“, so Greuel. Aber im Moment laufe es noch gut. Das liege vor allem an den Eifelern, die immer wieder spendeten und mit Basaren oder Konzerten Geld für die Hilfsgruppe sammelten. „Das ist schon eine klasse Sache“, lobte er und fügte hinzu: „Das soll der Eifel mal einer nachmachen!“