Es gibt neue Pläne für den Weißen Stein in Udenbreth. Einige Hellenthaler Politiker haben Bedenken wegen der Eifel-Elos.
Nicht nur WintersportDas sind die Pläne für Ferienhäuser und Modellauto-Anlage am Weißen Stein
Hier ist schon lange kein Ball mehr gerollt. Die Tornetze sind abgehängt und weggepackt, weiße Linien sind seit Jahren nicht mehr gezogen worden. Stattdessen nutzen die Wintertouristen den Udenbrether Sportplatz gern zum Bau von Schneemännern oder für Schneeballschlachten. Außer bei sporadischen Aktionen, etwa dem Freiluftkino in Corona-Zeiten oder dem Zelten beim Zugvögel-Festival, liegt die Fläche brach. Doch immer noch wird der höchste Sportplatz des Rheinlandes am Weißen Stein akkurat gepflegt.
Das könnte sich bald ändern. Gleich zwei Vorhaben gibt es für das Gebiet. Damit beschäftigten sich jetzt die Politiker im Hellenthaler Planungsausschuss, da gegebenenfalls Änderungen des Bebauungsplans notwendig werden. Zum einen ging es um den Plan eines Investors, auf der Freifläche neben dem Grillplatz eine Feriensiedlung mit zehn Naturhäusern zu realisieren. Zum anderen sieht die Verwaltung auf dem Sportplatz die Möglichkeit, dem Modellautoverein Eifel-Elos eine Ausweichmöglichkeit zu bieten und ihn so in der Gemeinde zu halten.
Der Modellauto-Verein benötigt eine neue Bleibe
Still, heimlich und ohne großes Geknatter haben sich die Enthusiasten mit den kleinen Elektromodellautos mit ihrer Strecke in Hellenthal so etabliert, dass sie an ihrem Standort auf dem ehemaligen Tennisplatz an der Olefstaumauer auch internationale Rennen veranstalten dürfen. Neben der Rennstrecke, die sich in engen Kurven über Grasmatten schlängelt und viele Sprünge bietet, gibt es auch eine Fläche, auf dem ferngesteuerte Geländefahrzeugmodelle ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis stellen können.
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Doch das Ende dieses Idylls steht bereits fest. Spätestens Ende 2024 müssen die Eifel-Elos mit ihren Modellflitzern ihr Vereinsgelände verlassen, da der Pachtvertrag ausläuft und von dem neuen Eigentümer nicht verlängert wurde. Auf dem Udenbrether Sportplatz könnten die 48 Mitglieder des Vereins eine neue Strecke aufbauen.
Damit das genehmigungsfähig ist, so Bürgermeister Rudolf Westerburg, müsse nach Auskunft des Kreisbauamtes die derzeitige Festsetzung im Bebauungsplan von „Sportplatz“ auf „Sondergebiet Freizeitfläche“ geändert werden. Auch das bisher als Grünfläche vorgesehene Gelände, das für das Feriendorf vorgesehen ist, müsse eine Umwidmung auf „Sondergebiet Ferienhausgebiet“ erhalten.
Bürgermeister Rudolf Westerburg sieht kein Geräusch-Problem
Während das Vorhaben zum Bau von „zehn familienfreundlichen Naturhäusern“ durch einen Projektentwickler hinter verschlossener Tür vorgestellt wurde, die Pläne der Bevölkerung bislang aber nicht erläutert wurden, debattierten die Politiker über das Modellauto-Areal öffentlich. Denn während sie die Ferienhaussiedlung befürworteten, befürchteten unter anderem Werner Wamser (SPD) und Armin Holzem (CDU), dass gerade der vom Rennparcours ausgehende Lärm für die Menschen, die am Weißen Stein Urlaub machen, störend sein könne.
„Die Geräuschentwicklung ist kein Problem, da hört man nur ein Zischen“, widersprach Westerburg. Auch hätten die Investoren für die Ferienhaussiedlung gesagt, dass sie keine Probleme mit der Modellauto-Nachbarschaft hätten. Und die Gäste auf dem Wohnmobilstellplatz seien noch weiter weg. Auch Gunther Echtle (Grüne) sah keine Probleme: „Wir haben da oben einen Mischmasch mit Jugendzeltplatz, Wandern, Skifahren, da kommt es auf die Elos auch nicht mehr an.“ Auch wäre es ein Schritt in Richtung Ganzjahresnutzung.
Gibt es Alternativen für die Modellauto-Anlage der Eifel-Elos?
Doch das überzeugte SPD und CDU nicht. Holzem und Roland Kaul (SPD) regten an, die Eifel-Elos auf einer Fläche neben dem Reifferscheider Sportplatz anzusiedeln. „Da müssen wir den Flächennutzungsplan ändern, das dauert zwei Jahre“, gab Martin Berners vom Bauamt der Gemeinde zu bedenken. Auch Wamser will dem Verein nicht die Zukunft verbauen. Er regte Alternativen am Blumenthaler Friedhof oder auch auf einem Platz beim Wasserverband an.
Die Eifel-Elos wollen laut Westerburg gerne in der Gemeinde bleiben. Am Weißen Stein habe man das Planrecht und die erforderlichen Parkplätze für die Teilnehmer, die aus ganz Deutschland zu den hochklassigen Rennen anreisen. Und da die Gemeinde mittlerweile Eigentümerin des Restaurants am Weißen Stein sei, sei auch da eine Zusammenarbeit möglich.
„Wenn wir mit dem Beschluss über den Sportplatz in Richtung Freizeiteinrichtung gehen, vertun wir uns nichts. Fußball wollen wir da oben nicht mehr haben“, so Ausschussvorsitzender Ulrich Hofmann. Natürlich könne im konkreten Fall der Eifel-Elos nach einer anderen Fläche gesucht werden. Auf seine Anregung hin wird der Verein zur nächsten Sitzung eingeladen und dem Rat die Änderung des Bebauungsplans empfohlen.