Herrlich jeck: Hier fassen wir die Highlights aus dem Straßenkarneval der Gemeinde Hellenthal zusammen. Der Kernort feiert eine Party in Ruet un Jold.
Karneval 2025So feiert die Gemeinde Hellenthal – Der Kernort feiert in Ruet un Jold
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Als Hellenthaler Hausmädchen versorgte die Dorfjugend beim Rosenmontagszug die zahlreichen Jecken am Straßenrand.
Copyright: Thorsten Wirtz
An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus dem Gemeindegebiet Hellenthal.
Hellenthal feiert eine Party in Ruet un Jold
Mehr als 500 Zugteilnehmer in 26 Gruppen und viele Tausend bunt kostümierte Jecken am Straßenrand feierten in Hellenthal an Rosenmontag gemeinsam ein ausgelassenes karnevalistisches Hochamt. Die beiden Zugleiter Marcel Soggat und Tobias Frings hatten zahlreiche Aktive aus den eigenen Reihen der KG Ruet Jold Hellenthal und noch mehr Gäste aus dem Hellenthaler und Schleidener Umland mit ihren bunten Wagen und Fußgruppen in einen sehenswerten Zoch gepackt.
„Was wünscht man sich mehr an so einem Tag?“, fragte Soggat beim Blick in den wolkenlosen Himmel über Hellenthal, als sich der Rosenmontagszug pünktlich um 14.11 Uhr in Bewegung gesetzt hatte. Auffallend war, dass sich nicht nur zahlreiche Zugteilnehmer, sondern auch die meisten Besucher am Straßenrand Gedanken über ein passenden Kostüm gemacht hatten: Clowns in allen Variationen, prächtige Fantasiegestalten und – angelehnt an den Karnevalshit „Wackelkontakt“ – Kopfbedeckungen in Form von Stehlampen gab es in Hellenthal in Hülle und Fülle zu bestaunen.
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Tolle Outfits hatte sich auch die Hellenthaler Dorfjugend zugelegt, die als Hausmädchen mit weißer Schürze von ihrem Festwagen aus die Bewirtung der Zugbesucher übernommen hatte. Gleich mehrere Gruppen aus Udenbreth stellten bei ihrer Teilnahme am Hellenthaler Zoch unter Beweis, dass sie sich trotz ausgelassenem Feiern beim eigenen Zug am Vortag doch noch nicht ganz verausgabt hatten. Krönender Abschluss des raderdollen Zochs: Der rot-goldene Prinzenwagen mit Prinz Manni I. und Prinzessin Gaby aus Hellentahl.
21 Gruppen sind im Udenbrether Zoch vom Sönnche jebütz'
Nach drei Tagen grauem Himmel, gegen den die Jecken allerorten kräftig anfeierten, wurde nun der Karnevalstraum war: Sonnenschein pur und nach den Temperaturen um den Gefrierpunkt fast schon T-Shirt-Wetter. So auch in Udenbreth. Hier waren alle glücklich, nur eine Gruppe hatte sich im Kostüm verzockt. „Jetzt haben wir uns extra Schlechtwetterklamotten angezogen und dann das!“, schimpfte Andreas Franzen, allerdings mit einem deutlich jecken Augenzwinkern. Mit Gummistiefeln, Südwester und Ostfriesennerz waren sie perfekt auf das vorbereitet, was nicht kam: Regen.
Dass der Vorsitzende der KG Udenbreth als Mitglied in einer Fußgruppe mitlaufe, sei in Udenbreth völlig normal, sagte er. „Wir haben keinen Vereinswagen“, sagte er. Stattdessen würden die organisierten Karnevalisten in den verschiedenen Udenbrether Gruppen mitlaufen – und von denen gibt es so einige. Acht könnten es sein, schätzte Franzen, in denen bestimmt die Hälfte der Udenbrether Bevölkerung unterwegs sei. „Zu Hause sitzt keiner mehr“, war er sich sicher. Denn wer nicht selbst im Zug mitlief, der stand am Straßenrand und ließ sich entweder mit Kamelle bewerfen oder Getränke servieren.
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Richtige Kleidung, falsches Wetter oder umgekehrt, denn das war beim Udenbrether Zug kein Ostfriesennerzwetter.
Copyright: Stephan Everling
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Eisprinzessinnen am weißen Stein war die Verkleidung dieser Gruppe aus Udenbreth.
Copyright: Stephan Everling
Die „bunte Vielfalt“ hatten sich die Karnevalisten als Themen ausgedacht. So kamen aus Udenbreth Eisprinzessinen, teilweise mit eisgrauen Vollbärten. Die dürften sie aber nicht gehabt haben, als die Gruppe zum ersten Mal im Zug mitging. „Da waren wir 16 Jahre alt, das ist 49 Jahr her“, sagte einer von ihnen. Der erste Wagen sei zum Thema „Max und Moritz“ gewesen. Damals waren wir noch rund 20 Leute, jetzt sind wir noch acht“, sagte er.
Gleich 45 Udenbrether, die größte Fußgruppe im Zug, darunter 25 Kinder, hatten sich als Lego-Männchen verkleidet. Aufwendige Lockenfrisuren hatten sich dagegen die Waldelfen gemacht. „Wir haben gedacht, wir fangen in diesem Jahr früh an, und uns zum ersten Mal im Dezember getroffen. Doch dann waren wieder Nachtschichten nötig“, sagte Elke Huppertz.
Ob Fritten aus dem Ländchen, Schafe aus Wollenberg, die Hellenthaler Hausmädchen, die Hellenthaler Dorfjugend oder der mit der Vespa gelieferte Aperol Spritz aus Rescheid – insgesamt zogen 21 Gruppen durch den Ort und feierten mit den Besuchern Karneval.
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