Der Modellauto-Verein Eifel-Elos muss umziehen und stellt seine Pläne für den Sportplatz am Weißen Stein vor.
Eifel-ElosHellenthaler Modellautoverein sucht neue Heimat – Politik mit Bedenken
Das ganz große Spektakel blieb aus. Zwar hatte Stephan Elgas, Vorsitzender der Eifel-Elos, einen seiner Elektro-Modellflitzer zur Sitzung des Ausschusses für Bauen und Planen mitgebracht. Doch einmal im Ratssaal hin- und herzufahren, um den Politikern den Geräuschpegel einmal live zu demonstrieren, lehnte er angesichts des auf Hochglanz polierten Parkettbodens ab: „Das könnte Spuren hinterlassen.“
Mit diesem Modell habe er auf der Messe Intermodellbau in Dortmund an Rennen teilgenommen – und mit der Rennübersetzung sei es auf dem glatten Parkett kaum möglich, ohne durchdrehende Reifen zu starten.
Wie flott die Modellautos sind, demonstrierte er mit einem Video, bei dem die Kamera auf dem Fahrzeug montiert war. Bis zu 40 km/h erreichen die Modelle auf dem engen Kurs – mehr wäre zwar möglich, allerdings nicht auf der Strecke in Hellenthal. Um genau deren Zukunft ging es auch.
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Verein Eifel-Elos muss vom Tennisgelände nahe der Olefstaumauer wegziehen
Auf dem ehemaligen Tennisgelände unterhalb der Olefstaumauer kann der Verein nicht bleiben, so viel steht fest. Im September 2024 endet der Pachtvertrag, dann sollte der Verein nach Möglichkeit wieder ein neues Zuhause haben.
Bereits im Februar hatte der Ausschuss sich mit dem Thema befasst. Denn der Verein hat sich den nicht mehr von einem Fußballverein genutzten Sportplatz in Udenbreth als neue Heimstatt ausgeguckt. Das Gelände soll umzäunt und mit drei Bürocontainern als Ersatz für das bisherige Vereinsheim bestückt werden. Strecke und Fahrerstand würden wie gehabt wieder aufgebaut, es stünde jedoch etwas mehr Platz zur Verfügung.
Einer Erweiterung der Rennstrecke stehen zwei Probleme im Weg: zum einen das Reglement des Dachverbandes DMC, der da strenge Grenzen setzt, zum anderen die knappen Kassen des Vereins, die den Erwerb von weiterem Kunstrasen als Streckenbelag nicht zulassen.
Sportplatz in Udenbreth: Symbiose mit Wintersport
44 Mitglieder hat der 2012 gegründete Verein. Unterstützung erhält er vom DMC, der den Mitgliedern nahegelegt hatte, die Deutsche Meisterschaft nach 2018 auch dieses Jahr in die Eifel zu vergeben, damit die Elos Einnahmen für den Umzug generieren können. Rund 120 Fahrer werden dann in Hellenthal erwartet. „Die kommen sehr gerne zu uns und nutzen die Möglichkeit, ein paar Tage dranzuhängen und Urlaub mit der Familie zu machen“, so Elgas.
Elgas bemühte sich nach Kräften, die Bedenken der Politiker wegen des Standorts in Udenbreth zu zerstreuen. Da die Rennen vor allem im Sommer stattfinden, könnten die Elos eine perfekte Symbiose mit dem Wintersportbetrieb am Weißen Stein bilden.
Auch gebe es keinen Konflikt mit dem geplanten Ferienhausbetrieb, da bei größeren Veranstaltungen sowieso damit zu rechnen sei, dass die Häuser allesamt von den Fahrern belegt würden. „Normalerweise sind am Wochenende kleinere Gruppen da, manchmal zwölf Fahrer, aber keine Beschallung“, sagte Elgas.
Vereinsvorsitzender Elgas mit düsterer Zukunftsaussicht
Die Fahrer seien wie eine große Familie. „Wenn wir auf den Fahrerstand klettern, sind wir Feinde, wenn wir wieder herunterkommen, Freunde“, so Elgas. Auch sei es möglich, dass Touristen eine Probefahrt machen: „Wir freuen uns über jeden, der sich für unser Hobby interessiert, und haben dafür extra ein paar Leihmodelle angeschafft.“
Eine Diskussion fand im Ausschuss nicht statt, man nahm die Infos zur Kenntnis. Doch eine düstere Zukunftsaussicht malte Elgas: „Uns läuft die Zeit weg.“
Man müsse einen nahtlosen Übergang hinbekommen, sonst drohe das Vereinsleben zum Erliegen zu kommen – und Einnahmemöglichkeiten wegzufallen. Nötig sei ein fünfstelliger Betrag und ein Jahr Zeit für die Vorbereitung. „Sonst droht der Wegfall eines Alleinstellungsmerkmals des Hellenthaler Vereinslebens“, so Elgas.