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Fußball-BezirksligaEx-Profi Fabian Giefer patzt beim Debüt für Dahlem einmal entscheidend

Lesezeit 4 Minuten
Ein Nierfelder Spieler kann sich gegen zwei Dahlemer Gegenspieler durchsetzen.

Im Derby geht Nierfeld, hier Nils Hahn (v.l.) gegen Niklas Hahn und Aleksander Miller, gegen Dahlem-Schmidtheim als Sieger vom Platz.

Der SV Nierfeld ist nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen den Aufsteiger Dahlem-Schmidtheim erster Tabellenführer der Bezirksliga-Saison.

SV Nierfeld – SG Dahlem-Schmidtheim 4:0 (2:0). Das war ein Saisonauftakt nach Maß: Der SV Nierfeld schickt den Liga-Neuling, der auch aus der Eifel kommt, souverän und ungefährdet mit 4:0 wieder nach Hause und ist erster Tabellenführer der Saison. Für die gegnerische Mannschaft von Trainer Marcel Timm heißt es indes: „Willkommen in der Bezirksliga!“ Fehler werden jetzt schneller bestraft. Wer sich zu sehr von der neuen Klasse beeindrucken lässt, blockiert sich selbst und bleibt nur Zuschauer, anstatt aktiv zu sein.

Vor der ansehnlichen Kulisse von rund 200 Zuschauern auf der Kunstrasenplatzanlage im Müsgesauel gaben in den ersten 45 Minuten die Einheimischen aus Nierfeld klar den Ton an. Bereits nach acht Minuten erzielte Tomas Delcio Mateus die 1:0-Führung. Vorangegangen war ein Fehler auf der rechten Außenbahn der Dahlem-Schmidtheimer. Der Nierfelder Angreifer lief mit schnellen Schritten entschlossen in Richtung des Gästetors und erzielte das 1:0.

Ex-Bundesliga-Torhüter Fabian Giefer huldigt mit Outfit einem Kollegen

Zwischen den gegnerischen Pfosten stand der frühere Bundesliga-Torwart Fabian Giefer (34). Er überragte mit seiner Körpergröße von 1,96 Meter – und erinnerte in seiner grauen Schlabber-Jogginghose an den früheren Hertha-BSC-Schlussmann Gábor Király. Dem früheren Bundesliga-Profi Giefer, der in seine Heimat zurückgekehrt ist und als Geschäftsmann fungiert, ist ein deutlicher Trainingsrückstand anzumerken. Er war für die bisherige Nummer eins der Dahlemer, Yannick Schmitz, nach dessen schwerer Verletzung eingesprungen und wird den Eifelern in der Saison helfen.

Dahlems Torwart Fabian Giefer trägt graue Schlabber-Jogginghose. Neben ihm Trainer Marcel Timm.

Der Giefer-Effekt blieb aus: Dahlems Trainer Marcel Timm (l.) und der frühere Bundesliga-Profi sind auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Doch auch ein Torwart mit Bundesliga-Erfahrung bewirkt keine Wunder, wenn seine Vorderleute den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringen können. Beim 0:2 der Nierfelder durch ihren Spielführer Stephen Kinnen nach 21 Minuten sah Torwart Giefer sogar relativ schlecht aus, da ihm der Ball durch die Handschuhe flatterte. Kurz danach blitzte auf, was Marcel Timm sich für die neue Saison erhofft hatte: einen Schlussmann mit guten Nerven. Giefer konnte zwei Einzelaktionen der Nierfelder durch Delcio und Jonas Küpper glänzend parieren. Danach gab es noch einen Freistoß aus Strafraumnähe, den parierte Giefer ebenfalls.

Nierfeld schaltet einen Gang zurück und trifft trotzdem noch zweimal

Nierfelds Trainer Dirk Scheer war mit den ersten 45 Minuten zufrieden: „Das Tempo war hoch. Wir hatten das Spiel im Griff.“ Nach der Pause schaltete sein Team einen Gang zurück. Und dennoch köpfte Jonas Küpper nach 50 Minuten das 3:0.

Dahlems Coach Timm setzte alles auf eine Karte und verstärkte den Sturm. Doch die Einheimischen blieben die spielbestimmende Mannschaft. Erneut Delcio erhöhte in der 75. Minute auf 4:0. Vorangegangen war ein langer Einwurf von Eugen Stier. Delcio hatte Platz und Zeit, um den Ball mit der Brust anzunehmen und ihn dann aus kurzer Distanz einzuschieben.

Für Dahlem-Schmidtheim zählt nur eines: „Lernen, lernen, lernen!“

Timms junges Team blieb chancenlos: „Wir haben zu viel Respekt gezeigt, uns zu wenig zugetraut und wir waren viel zu zurückhaltend. Dadurch hatten wir wenig Spielanteile.“ Ab jetzt zähle: „Lernen, lernen, lernen!“ Dieser Prozess habe mit dem ersten Spieltag und dem Kampf gegen den Abstieg begonnen.

Auch Dirk Scheer ordnete den ersten Saisonsieg ein: „Wir freuen uns über wichtige drei Punkte, aber sowohl der Tabellenplatz eins nach dem hohen Sieg als auch der Auftritt sagen noch nichts über den Saisonverlauf aus. Für uns wird es noch schwer genug. Dieses Spiel war nicht das Maß der Saison.“


Drei Tore von Nico Heuser reichen dem SC Wißkirchen nicht

SV Rhenania Bessenich - Alemannia Lendersdorf 3:2 (1:0). Bessenichs neuer Trainer Stephan Reimer sprach nach der erfolgreichen Heimpremiere beim neuen Verein von einem verdienten Sieg. „Wir haben es unnötig spannend gemacht. In der ersten Halbzeit hätten wir mindestens 4:0 führen müssen.“ Für Bessenich trafen Siegfried Kunst, Jehon Vatovci und Moritz Abels. Die Gäste glichen durch Jonathan Spicher zum 1:1 (46.) und Pierre Andre Stollenwerk zum 2:2 (64.) aus. Die Nachlässigkeiten im Angriff blieben ohne Konsequenzen.

Frechen 20 II - SC Wißkirchen 4:3 (0:0). Nach einem 0:2-Rückstand konnten die Wißkirchener dank eines Doppelschlags von Nico Heuser (60., 63.) wieder ausgleichen. Die Gastgeber zogen allerdings in der Folgezeit mit 4:2 davon. Bennet Maraun erhielt in der Nachspielzeit (90.+2) die Gelb-Rote Karte. Erneut Heuser verkürzte in der 95. Minute noch auf 3:4.

Trainer Kevin Greuel sagt: „Wir haben gegen eine starke Zweitvertretung von Frechen 20 verloren. Der Gegner wird wahrscheinlich auch in Zukunft eine Wundertüte sein, wenn das Team mit Spielern aus der Mittelrheinliga aufgefüllt wird. Die Partie war bis zum Ende offen, der Gegner hatte mehr Spielanteile und wir die besseren Chancen. Am Ende geht die Niederlage in Ordnung, da der Gegner einfach mehr investiert hat.“ Timo Quast hatte den Ausgleich noch auf dem Fuß, sein Abschluss ging gegen den Pfosten.