Leader-ProjektEuskirchen installiert Bänke für Mitfahrer – ein Zukunftsmodell?
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Euskirchen verteilt Sitzbänke für Mitfahrer, auch andere Gemeinden der Leaderregion Eifel machen mit.
Mit dem Projekt soll die Mobilität erhöht und die Attraktivität der Region gesteigert werden.
Sind „Mitfahrbänke“ ein Verkehrsmodell
Kreis Euskirchen – Sie sind hübsch anzuschauen, die 20 blauen Bänke, die derzeit im Schleidener Bauhof lagern. In den nächsten zwei Wochen sollen sie in allen Orten der Stadt aufgestellt werden. Aber auch andere Gemeinden der Leaderregion Eifel werden solche Sitzgelegenheiten bekommen.
Die hat nämlich kürzlich 64 Mitfahrbänke gekauft, die nun platziert werden. Zu den teilnehmenden Kommunen gehören die Kommunen Dahlem, Bad Münstereifel, Nideggen, Heimbach, Schleiden und Monschau.
Mobilität der Bevölkerung fördern
Die Bänke sollen nicht nur als Sitzgelegenheit dienen, sondern auch die Mobilität der Bevölkerung fördern. An zentralen Orten in den Gemeinden werden sie aufgestellt. Die Sitzgelegenheiten mit ihrem strahlenden Blau fallen durchaus auf.
Personen, die gerne von vorbeifahrenden Pkw mitgenommen werden möchten, können sich auf ihnen niederlassen. Ihren gewünschten Zielort können sie dem Autofahrer durch umklappbare Schilder signalisieren.
Kommt nun ein Fahrer vorbei, der in die gleiche Richtung fährt, kann er anhalten und den Wartenden mitnehmen. Auf diese Weise ergeben sich nicht nur Verbindungen innerhalb einer Kommune, sondern auch eine Vernetzung mit den umliegenden Gemeinden der Leaderregion ist möglich.
Mit diesem Projekt soll die Mobilität für jedermann erhöht und die Attraktivität der Region gesteigert werden. Menschen, die keinen Zugang zum motorisierten Individualverkehr haben oder kein eigenes Fahrzeug besitzen, sollen profitieren. Ein Angebot, das aber auch Senioren, Jugendliche, Wanderer oder Flüchtlingen nutzen könnte. Auch die sozialen Kontakte innerhalb der Dörfer sollen gefördert werden.
Zusätzlich wird die Internetpräsenz der Leader-Region Eifel um eine Karte der Standorte der Bänke erweitert. Dort kann man auch Fahrten inserieren und Gesuche aufgeben. Mit Hilfe eines kurzen Videoclips wird auf der Homepage das Prinzip der Mitfahrbänke erklärt.
Die Projektkosten betragen etwa 58 000 Euro, 65 Prozent davon werden von der EU gefördert. Schleidens Bauhofleiter Rolf Jöbges: „Wir versuchen jetzt, die Bänke zügig aufzustellen.“ Bürgermeister Ingo Pfennings ergänzt: „In zwei Wochen stellt die Leaderregion das Projekt in Mariawald offiziell vor, bis dahin wollen wir alle Bänke aufgebaut haben.“
Ob die Mitfahridee überhaupt angenommen wird? „Es ist halt ein Zusatzangebot“, sagt Pfennings. „Wenn das angenommen wird, erfreut es die Stadt sehr, falls nicht, haben wir zumindest schöne neue Bänke“, ergänzt er. Sie bezahlt für die Bänke einen Eigenanteil von 7500 Euro. Um die sollen sich in den Dörfern der Stadt übrigens Paten kümmern, damit sie nicht verunstaltet werden und vergammeln. Und sollte jemand die Bänke bemalen – der Bauhof hält die Farbe der Bank vor. Übrigens: Natürlich kann man sich auf den Bänken auch ganz ohne Beförderungsabsicht niederlasse: Einfach nur, um sich auszuruhen oder mal ein Schwätzchen zu halten.