Düsseldorfer zieht es in die EifelMit dieser Aktion wollen sie einen Bauernhof finden
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Eifelland – Bauernhofsuche per Bierdeckel: Was sich abenteuerlich anhört, machen Bea und Patric, zwei ITler aus Düsseldorf, seit dem vergangenen Mai: Sie verteilen entlang des Eifelsteigs in der Nord- und Vulkaneifel Bierdeckel mit ihren Konterfeis, ihrer Mobilfunknummer und ihrem Anliegen: „Wir suchen: unseren Hof am Eifelsteig.“
Weltfremd wirken die beiden gerade nicht, wie sie da im Café in Hillesheim sitzen, wo sie sich seit einem Monat einfach mal ein Ferienhaus gemietet haben. „Wir wollen jetzt mal wissen, wie das ist, in der Eifel zu leben und zu arbeiten. Dank schnellem Internet in Hillesheim ist das Homeoffice ja kein Problem.“
Raus aus der Großstadt und rein in die Eifel
Bea Karperien, 45 Jahre alte Diplom-Kauffrau und wie ihr zwei Jahre älterer Partner Patric Scharoff in Düsseldorf in der IT-Branche beschäftigt, wirkt entschlossen. Es handelt sich schließlich um eine tiefe Eifel-Liebe, die die beiden Rheinländer in die Region getrieben hat. Er habe sich seit seinem ersten Kletterabenteuer an den Buntsandsteinfelsen in Nideggen in die Eifel verguckt, gesteht Patric Scharoff, der auch Guide bei der Sektion Düsseldorf des Alpenvereins ist.
Bei Bea dauerte es etwas länger, bis sie sich in die Region verliebte. Doch spätestens als die beiden den Eifelsteig von Kornelimünster nach Trier gewandert waren, war ihnen klar: Raus aus der Großstadt und rein in die Eifel, wo „alles ruhiger und entspannter ist“, so Bea. Dieser erste Eindruck hat sich bei beiden bis heute gehalten.
Bed & Breakfast-Hotel geplant
So begeistert sind viele, die am Wochenende in ihr Ferienhäuschen oder zum Urlaub kommen – auch um auf dem Eifelsteig zu wandern. Doch bei den beiden aus Düsseldorf ist mehr dahinter: „Wir wollen nicht nur in der Eifel leben, wir wollen der Eifel auch gerne etwas geben“, sagt Bea. Also planen sie ein kleines Bed & Breakfast-Hotel mit Zimmern vielleicht in „Tiny Houses“, mit Yoga-Kursen, Biogarten-Seminaren und einem Kinder- und Jugendprogramm.
Vor allem aber: „Bitte nahe am Eifelsteig oder einem anderen viel begangenen Wanderweg oder Radweg“, so Patric.Nur woher die dafür nötige Immobilie nehmen, wo der Angebotsmarkt spätestens seit der durch die Corona-Pandemie ausgelösten neuen Lust auf die Eifel so gut wie leergefegt ist?
10.000 bis 15.000 Quadratmeter Land gesucht
Da muss man sich eben was einfallen lassen, lautet für Bea Karperien und Patric Scharoff die Devise. Gesagt, getan: 500 Bierdeckel ließen sie bedrucken. Mit ihren gezeichneten Konterfeis, dem Grund der ganzen Aktion – der Suche nach ihrem Bauernhof – und auf der Rückseite einigen Schlüsselbegriffen, die für sie bei ihrem Leben in der Eifel wichtig sein sollen: „Gemeinschaft, Ruhe genießen, Eifel-Verbundenheit, Ehrenamtliches Engagement.“ Und als zentrale Botschaft: „Teil Ihrer Gemeinschaft – Lebensmittelpunkt.“
Ja, so sei das auch geplant, dass sie sich gerne am Ort ihrer Träume im Eifeldorf einbringen wollen, betont Patric. Und so haben sie es auch in Präsentationen, die sie Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen in der Nord- und Vulkaneifel geschickt haben, weiter ausgeführt. Es geht im Klartext um 10.000 bis 15.000 Quadratmeter unbebautes Land oder bebautes Land mit einem Gebäude, das maximal 1000 Quadratmeter groß sein sollte. Einen sechsstelligen Betrag würden sie dafür investieren. Idealerweise entlang des Eifelsteigs in der Nordeifel. Nicht weiter in die Eifel rein, denn Patric will weiterhin bei seinem Arbeitgeber in Düsseldorf beschäftigt bleiben, wobei Bea sich vermutlich ganz dem Betrieb des kleinen „B & B“ widmen wird.
So haben es die beiden auch den Anrufern gesagt, die sich bisher aufgrund des Angebots auf dem Bierdeckels bei ihnen gemeldet haben. „Bisher waren die Höfe, die uns angeboten wurden, schlicht zu groß – etwa mit einem Stall, in dem an die 250 Kühe standen“, so Bea.
Ein halbes Jahr dauert die Suche schon. Bisher blieb sie allerdings ergebnislos. Entmutigt hat dies das Paar nicht. Warum auch? „Wir werden hier immer sehr freundlich aufgenommen“, sind die beiden von den Eifelern und Eifelerinnen schlicht begeistert. Vielleicht wird ja mehr draus.
Wer Bea und Patric bei der Suche nach ihrem „Bauernhof am Eifelsteig“ helfen will, der kann sie telefonisch unter 01 57/ 39 27 68 28 oder per E-Mail erreichen.