Schlafen unter dem SternenhimmelBlankenheim bekommt zwei Naturlagerplätze
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Noch vor zwei Jahren hatte das Gremium einen nahezu identischen Vorstoß von Bürgermeister Rolf Hartmann abgelehnt – nun kommen die Trekkingplätze doch.
Ziel ist es jetzt, ein Trekking-Wegenetz in der Eifel einzurichten.
Blankenheim – Naturfreunde, die in den Blankenheimer Wäldern übernachten wollen, müssen bald nicht mehr wild campen. Denn der Ausschuss für Gemeindeentwicklung beschloss, zwei Naturlagerplätze einzurichten. Diese werden anschließend von der Nordeifel Touristik in Kall vermarktet. Die beiden Trekkingplätze sollen in der Nähe von Eifel- beziehungsweise Ahrsteig ausgewiesen werden.
Noch vor zwei Jahren hatte das Gremium einen nahezu identischen Vorstoß von Bürgermeister Rolf Hartmann (parteilos) in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Vertreter von CDU und UWV hatten damals argumentiert, dass Campingplatzbetreiber die Einrichtung dieser Trekkingplätze ablehnen würden. Zwar können auf jedem dieser Plätze maximal zwei kleine Zelte aufgebaut werden, doch trotzdem wolle man keine Konkurrenz zu den Campingplätzen.
Holzplattform
In der Zwischenzeit haben sich die in anderen Kommunen vorhandenen Trekkingplätze zu wahren Rennern entwickelt: Die Belegungsquote liegt weit über 90 Prozent. In zahlreichen Medien wurde ausführlich und ausschließlich positiv über diese Plätze berichtet. Deshalb startete Hartmann nun einen zweiten Versuch.
Peter Gieseler vom Naturpark Nordeifel stellte das Konzept der Naturlagerplätze den Politikern noch einmal ausführlich vor: Jeder Naturlagerplatz besteht aus einer Holzplattform, auf der die besagten maximal zwei Zelte aufgeschlagen werden können. Meistens, so Gieseler, buche ein Benutzer jedoch direkt die komplette Plattform.
Jeder Platz sei mit einer Komposttoilette ausgestattet. Offenes Feuer sei untersagt. Bisher habe man keinerlei Probleme mit Vandalismus gehabt, auch wilder Müll sei nicht gefunden worden. Vor allem junge Leute, so Gieseler, würden diese Möglichkeit nutzen, legal unter dem Sternenhimmel zu übernachten.
Trekking-Wegenetz in der Eifel geplant
Man wolle nun weitere Plätze einrichten, um ein Trekking-Wegenetz in der Eifel aufzubauen. Dieses erstrecke sich nicht nur über den Kreis Euskirchen, sondern auch über benachbarte Regionen. Außerdem wolle man ehrenamtliche Strukturen zur Betreuung der Plätze schaffen.
Sowohl der Eifelverein als auch der Deutsche Alpenverein wollten sich beteiligen. Die Einrichtung eines Platzes kostet rund 5400 Euro, die Gemeinde rechnet allerdings mit einem 65-prozentigen Zuschuss aus der Leader-Förderung. Die Folgekosten sind gering: Einmal im Jahr muss die Komposttoilette geleert werden.
„Ich wünsche mir, das wir dieses Mal positiv über die Naturlagerplätze entscheiden“, appellierte SPD-Fraktionschef Wilfried Wutgen in die Runde. „Dies ist ein gutes Projekt, lasst uns dieses Mal Ja sagen“, äußerte sich Wilfried Gierden (Grüne). Doch die CDU war nicht zu einer Zustimmung zu bewegen.
„Irgendwann ist Schluss, wir müssen auf den Euro achten“, erklärte CDU-Fraktionschef Ingo Bings. Simone Böhm (UWV) sagte dazu: „Diese Problematik sehe ich nicht, zwei Komposttoiletten im Jahr zu leeren wird den Bauhof nicht überfordern.“ Rudolf Huth (FDP) erklärte: „Wir befürworten diese Trekkingplätze ganz klar.“
Gute Entscheidung
Das Schlusswort hatte Bürgermeister Hartmann. „Es ist nie zu spät, eine gute Entscheidung zu treffen“, sagte er und forderte die CDU auf, „über ihren Schatten zu springen.“ Doch dies geschah nicht: Mit einer Mehrheit von Bürgermeister, UWV, SPD, Grüne und FDP wurde die Einrichtung zweier Trekkingplätze schließlich beschlossen.