Martin Finder löst Bernhard Ohlert an der Spitze der Christdemokraten in Bad Münstereifel ab.
NeuwahlDer Berlin-Frust in der Bad Münstereifeler CDU ist groß
Der CDU Stadtverband Bad Münstereifel hat einen neuen Vorsitzenden. Der Kalkarer Martin Finder löst Bernhard Ohlert an der Spitze der Christdemokraten ab. Ohlert hatte sich 2022 bereit erklärt, den Posten bis zur nächsten turnusmäßigen Wahl zu übernehmen. Die stand nun an. „Ich werde aber in der Fraktion weiter Politik machen und bei der nächsten Kommunalwahl wieder antreten“, so Ohlert.
Jetzt also der 33 Jahre alte Finder, der von sich sagt: „Ich habe einfach große Lust, Politik zu machen.“ Eine Aussage, die derzeit wohl nicht allzu häufig fällt. Das berichtete auch Ohlert in seiner Abschiedsrede. Teilweise sei der Frust bei den Mitgliedern mit Blick aufs Geschehen in Berlin so groß, dass sie sogar von der Ehrung für ihre langjährige Mitgliedschaft beim CDU Stadtverband Bad Münstereifel Abstand nehmen, so Ohlert.
Finder erhielt von den 32 stimmberechtigten Mitgliedern im Rats- und Bürgersaal in Bad Münstereifel 28 Ja-Stimmen. Drei Christdemokraten enthielten sich, einer stimmte gegen den neuen Vorsitzenden.
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Paul Schmitz ist seit 60 Jahren Mitglied in der CDU Bad Münstereifel
Kirsten Homberg und Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian sind die Vertreterinnen von Finder, der auf alle Mitglieder zugehen und die Kommunikation intensivieren will. „Und wir müssen unseren Mitgliedern einen Mehrwert bieten. Es muss sich lohnen, bei uns Mitglied zu sein“, sagte Finder. 180 Mitglieder habe der Stadtverband noch, hieß es in der Mitgliederversammlung. Einige von ihnen wurden geehrt.
Dazu gehörte Paul Schmitz. Der langjährige Kämmerer der Stadt Euskirchen ist bereits seit 60 Jahren Mitglied bei den Christdemokraten. Er habe viel zur erfolgreichen Parteipolitik beigetragen, sagte Kreis-CDU-Chef Ingo Pfennings.
Siegfried Berg und Roland Müller sind ein halbes Jahrhundert in der CDU dabei. Seit 40 Jahren ist Sabine Georgi Mitglied der CDU.
Parteiinteressierte über einen so langen Zeitraum zu binden, sei in der heutigen Zeit eine Herausforderung, berichtete Ohlert: „Die Menschen engagieren sich, aber nur kurzfristig und wenn sie persönlich betroffen sind.“ Mit Blick auf die jüngste Diskussion um eine mögliche Schließung der Stadtbücherei aus Kostengründen sagte Ohlert: „Wenn es eine andere Möglichkeit gibt, werden wir diesen Weg auch gehen. Auch wir wollen die Schließung nicht. Der Haushalt ist auch immer ein Stück Kaffeesatzleserei und bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich.“