Lange ersehnt war eine Radweg-Verbindung zwischen Arloff und Kalkar. Doch das Ergebnis stimmt weder die Politik, noch die Bürger zufrieden.
Bad MünstereifelCDU-Politiker üben heftige Kritik am Radweg bei Kalkar
Reiner Jansen ist kein Mann, der um den heißen Brei herum redet. Und der Arloffer CDU-Ratsherr hat eine klare Meinung zum Radweg, der nun bei Kalkar entstanden ist. „Das ist Mist! Hätten wir gewusst, wie der Weg aussieht, hätten wir nicht zugestimmt“, sagte Jansen.
Sein Fraktionskollege Martin Finder, als Stadtverordneter für Kalkar zuständig, hatte das Thema im Stadtrat angesprochen. „Wir sind überrascht von der Ausführung des Fahrradweges“, sagte er. Wie Sand sehe der Weg aus und er stellt die Frage: „Wann beheben wir das? Selbst der Teer weist Mängel auf.“
Kreisverkehr auf der Landesstraße war die langersehnte Lösung
Dabei sollte der Radweg endlich, nach vielen Jahren, die ersehnte Verbindung zwischen Arloff und Kalkar herstellen. Versuche, einen Geh- und Radweg entlang der Hauptstraße, der Landesstraße 11, zu errichten, schlugen wegen fehlenden Grundstücksbesitzes fehl.
Die Lösung war der Kreisverkehr auf der Landesstraße und der damit verbundene Wegfall der Linksabbiegerspur von Kreuzweingarten nach Arloff. Auf der Kalkarer Seite der L194 war so Platz für einen Geh- und Radweg, der am ersten Feldweg in Richtung Kalkar beginnen sollte.
Gewünschter Streckenverlauf war laut Straßen.NRW nicht möglich
Eigentlich von der Politik beschlossen war, dass dieser Weg am ersten Abzweig nach links und dann an der ersten Möglichkeit wieder nach rechts abbiege, um dann an der Verlängerung des Kreuzweingartener Weges zu münden. Diese Variante wurde vom Landesbetrieb Straßen NRW aber wegen landschaftspflegerischer Auflagen abgelehnt, berichtete Stadtwerkechef Peter Lanzerath. Deshalb sei es zu einer Änderung im Streckenverlauf gekommen. Der Weg führt von der L194 geradeaus bis zum Rand des Kalkarer Moors und dann nach links Richtung Kreuzweingartener Weg.
Verbunden war damit die Auflage, den Weg mit einer wassergebundenen Decke zu versehen. Wie genau die bei Straßen NRW aussieht, darüber konnte am Freitag keine Auskunft mehr gegeben werden. Laut Peter Lanzerath besteht eine wassergebundene Wegedecke aus drei Schichten: unten Schotter als Trag- und Frostschutzschicht, darüber eine sechs Zentimeter dicke dynamische Schicht, die Druck und Schub überträgt, und oben eine zwei bis vier Zentimeter dicke Deckschicht aus feinstem Gestein. Die oberste Schicht wird gewalzt. Richtig aufgetragen, hinterlassen selbst schmale Reifen keine Spuren.
Hufspuren auf dem noch nicht freigegebenen Radweg
Davon kann in Kalkar keine Rede sein. Zwar ist der Weg noch nicht freigegeben, doch Pferdehufe sind ebenso zu erkennen wie die ersten Schlaglöcher. „Wenn darüber ein Traktor gefahren ist, fährt da keiner mit dem Rad“, sagte Willi Hoever (CDU).
Karl Michalowski (SPD) bat die Verwaltung, noch einmal auf den Landesbetrieb Straßen NRW einzuwirken. „Wir gucken uns die Sache an“, versprach Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Martin Finder indes ärgert sich vor allen Dingen darüber, dass der Politik die Änderung des Belages nicht mitgeteilt wurde. „Ich hätte gerne vorher eine Entscheidungsmöglichkeit gehabt“, so Finder.