Bad Münstereifel – 280 Jugendliche aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Belgien, Luxemburg und Frankreich steigen in dieser Woche auf ihre Fahrräder, um gemeinsam durch die Großregion zu radeln. Die rund 800 Kilometer lange „Fairplay-Tour 2018“ führt von Bitburg über Bertrange, Bastogne, Bad Godesberg, Daun, Birkenfeld und Saarbrücken nach Trier. Auf ihrem Weg vom belgischen Bütgenbach nach Bad Godesberg legten die Sportler am Dienstag einen Boxenstopp in der Kurstadt ein.
70 Rosinenwecken und 27 Laibe Graubrot, dazu literweise Wasser, Kakao und Apfelschorle hatten die ehrenamtlichen Helfer für die hungrigen Radler vorbereitet. „Heute war es bis jetzt eher entspannt. Von Bütgenbach geht es nämlich fast nur bergab“, berichtete Tourleiter Herbert Ehlen schmunzelnd, der an diesem Tag mit seiner Enkelin vorne auf dem Tandem unterwegs war.
„Das ist eine großartige Leistung von den Kindern und Jugendlichen, schließlich sitzt man jeden Tag rund sechs Stunden auf dem Fahrrad“, lobte der Lehrer den Einsatz der jungen Teilnehmer. Rund 100 Kilometer bewältigten sie täglich auf der Tour, so Ehlen: „Das funktioniert nicht ohne ein entsprechend intensives Training vorab.“
7.000 Euro für Welthungerhilfe
Im gemeinsamen Sportreiben wolle man mit der Fairplay-Tour im spielerischen und grenzüberschreitenden Miteinander den respektvollen Umgang miteinander praktizieren, erklärte der 67-Jährige, der die Veranstaltung vor 20 Jahren aus der Taufe gehoben hatte. Zusätzlich sei das Projekt mit einer Spendensammlung der Teilnehmer verknüpft. Der Erlös von 7000 Euro, so Ehlen, komme wieder der Welthungerhilfe zugute.
Auch weil die Aktion für einen guten Zweck sei, mache es Spaß dabei zu sein, bestätigten Phil (12), Florian (14) und Niklas (13) einstimmig, die, an ihre Drahtesel gelehnt, die Auszeit genossen. Für die Gesamtschule Eifel in Blankenheim und die Jünkerather Graf-Salentin-Schule hatten die drei mit ihren Mitschülern Spenden in Höhe von mehr als 5000 Euro gesammelt. „Herbert hatte mich in der Schule angesprochen, weil er weiß, dass ich viel Sport mache“, erzählte Florian: „Jetzt bin ich schon zum vierten Mal dabei.“
Schüler aus Bad Münstereifel nehmen teil
Dass sie die engagierten Radfahrer erstmals in der Kurstadt begrüßen durfte – wenn auch der Haltepunkt aus Platz- und Zeitgründen von der Innenstadt auf das weitläufige Areal hinter der Heinz-Gerlach-Halle verlegt werden musste –, freute Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Ebenso die Tatsache, dass diesmal auch Schüler des städtischen St.-Michael-Gymnasiums mit von der Partie waren.
Fünf Schüler und eine Schülerin der neunten Klasse hatten sich angemeldet. „Wir sind alle gut drauf. Selbst die Schüler, die sich vorher nicht zugetraut hatten, die gesamte Strecke mitzufahren“, wusste Lehrerin Sarah Krippner zu berichten, die die Jugendlichen die ganze Zeit über begleitet. „Die Aktion schweißt die Gruppe richtig zusammen, und die übergreifenden Kontakte mit den anderen Teilnehmern sind super“, so Krippner.
So wie sie hofft auch Markus Ramers, stellvertretender Landrat und ebenfalls Lehrer an der Bad Münstereifeler Schule, auf eine Fortsetzung der Teilnahme im kommenden Jahr. „Gerade in der heutigen Zeit ist es ein tolles Zeichen und eine Bereicherung, dass bei der Tour Menschen aus so einer großen Region zusammenkommen“, so Ramers. Im Zeichen des Engagements schwang er sich dann nach der einstündigen Pause ebenfalls aufs Rad und begleitete die Truppe bis zur Kreisgrenze.