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Gastro-Tipps für BonnWo die Queen und Beethoven einkehrten – schöne Biergärten in Bonn

Lesezeit 6 Minuten
Vom Schaumburger Hof aus fällt der Blick romantisch auf das Siebengebirge.

Vom Schaumburger Hof aus fällt der Blick romantisch auf das Siebengebirge.

Im fünften Teil unserer Biergarten-Serie ist Michael Sachse von der Rheinaue flussaufwärts unterwegs.

Der größte Biergarten der Stadt steht inmitten der Rheinaue. Gastgeber Dirk Dötsch und sein Team aus dem Parkrestaurant Rhein Aue verfügen über 800 Sitzplätze unter schattigen Kastanienbäumen. Die Bierbänke verteilen sich rund um die Bühne, auf der bis Ende August beim SWB Sommerfestival live Musik geboten wird. Die Konzerte finden dienstags bis sonntags zwischen 19.30 und 22 Uhr statt.

Dann kann es durchaus vorkommen, dass sämtliche Plätze belegt sind. Aus den Zapfhähnen fließen Radeberger Pils und Sion Kölsch. Es gibt zudem drei offene Weine und Spritzgetränke, darunter die alkoholfreie und bittersüße Variante „Crodino“ aus Italien. Hungrige Gäste können sich an verschiedenen Imbisswagen mit Snacks versorgen. Das Angebot ist breit aufgestellt. Aus den Öfen kommen drei verschiedene Pizzen (10 Euro) und zwei Flammkuchen-Varianten (9 Euro). Eine Frikadelle mit Kartoffelsalat (8,50 Euro), Salat mit Käse, Ei und Joghurtdressing (8 Euro) oder Currywurst mit Pommes (je 9 Euro) sorgen für Abwechslung.

Biergarten im Parkrestaurant RheinAue, Ludwig-Erhard-Allee 20, 53175 Bonn, Telefon (0228) 374030, montags bis freitags ab 16 Uhr, samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 10 Uhr. rheinaue.de

Schaumburger Hof

Eine der traditionsreichsten Gaststätten Bonns befindet sich am Plittersdorfer Rheinufer. Im Schaumburger Hof haben schon Queen Victoria, Ludwig van Beethoven und Heinrich Heine gespeist und die Aussicht auf den Rhein genossen haben. „Dort wieder unter dem Lindenbaum, sitz ich vor der alten Schänke ...“ soll Heine gedichtet haben. Im kommenden Frühjahr wird die Gaststätte 270 Jahre alt. Oberhalb der Rheinpromenade verwaltet Gastgeber Karl-Heinz Burkat mehr als 250 Sitzplätze. Die Gäste verweilen im Schatten der Linden. Diese sollen zu den ältesten Bonner Bäumen gehören. Hinter der Theke des alten Fachwerkhauses werden Veltins Pils, Früh Kölsch und Grevensteiner Landbier frisch gezapft.

Beim Wein setzt Burkat vornehmlich auf deutsche Erzeugnisse. Als Getränkespezialität gilt der Vino Tinto de Verano, ein erfrischender Drink auf der Basis von spanischem Rotwein (Tempranillo) und Sprite. Ein beliebter sommerlicher alkoholfreier Schlager ist die Mate-Schorle. Aus der Küche kommen sowohl Kleinigkeiten wie verschiedene Dips mit Brot (7,50 Euro) oder gebackener Feta mit Kirschtomaten, Knoblauch und Olivenöl (12 Euro) als auch Flammkuchen (Elsässer Art für 14 Euro). Zu den Dauerbrennern unter den Hauptgerichten zählen Schnitzel vom Eifelschwein mit Pommes frites, Salat und hausgemachter Pilzrahmsauce (23 Euro) oder Rinderleber Berliner Art (mit Beilagen für 21 Euro). Aktuell bereichern zudem Gerichte mit Pfifferlingen die Speisekarte.

Schaumburger Hof, Schaumburger Hof 10, 53175 Bonn, Telefon (0228) 9563529, dienstags bis donnerstags und sonntags 12 bis 22 Uhr, freitags und samstags 12 bis 23 Uhr. schaumburger-hof.de

Bastei

Einen Kilometer weiter südlich liegt die Bastei. Unweit der Fähre nach Niederdollendorf vollzieht sich hier die Gastronomie auf drei Ebenen. In der Mitte ist das Restaurant. Unten an der Promenade liegt die Basteria am Rhein und oben thront die Basteria am Park. Auf allen Ebenen wird ein eigenes gastronomisches Konzept verfolgt. In beiden Basterias oben und unten wird italienisch gespeist, und die neapolitanische Steinofenpizza spielt eine Hauptrolle. Zudem ergänzen Antipasti, hausgemachte Pasta und Salate das lukullische Angebot. Als Vorspeise wird unter anderem Antipastiteller mit Aubergine, Zucchini, Paprika, Oliven, luftgetrocknetem Schinken und Parmigiano Reggiano für 17 Euro aufgetischt. Etwa 20 verschiedene Pizzen zieren die Speisekarte.

Die Basteria ist eine der drei Gastronomie-Betriebe in diesem Bauwerk.

Die Basteria ist eine der drei Gastronomie-Betriebe in diesem Bauwerk.

Los geht's mit der veganen Variante „Marinara“, die mit San Marzano Tomaten, Knoblauch, Oregano und Olivenöl für 9,50 Euro auf den Teller kommt. Neben italienischen Desserts gibt es sowohl oben als auch unten nachmittags Brüsseler Waffeln (ab 5,80 Euro). Dazu schmecken italienische und deutsche Weine. Frisch gezapft werden Gaffel Kölsch und Bitburger Pils. Es gibt ein reichhaltiges Angebot an Aperitifs, darunter auch einige alkoholfreie Varianten.

Bastei, Von-Sandt-Ufer 1, 53173 Bonn-Bad Godesberg, Telefon (0228) 3680433, Basteria am Rhein: montags bis freitags 16.30 bis 23 Uhr, samstags und sonntags 12 bis 23 Uhr, Basteria am Park: täglich 12 bis 22 Uhr. bastei-bonn.de

Rheinhotel Dreesen

Nur wenige hundert Meter weiter flussaufwärts befindet sich mit dem Rheinhotel Dreesen ein weiterer Fixpunkt unter Bad Godesbergs Biergärten. Das Hotel kann auf eine mehr als 100-jährige Geschichte und namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur verweisen, die hier einst eingekehrt sind. Die von vielen auch „Weißes Haus am Rhein“ titulierte Adresse verfügt über einen weitläufigen Biergarten mit mehr als 300 Sitzgelegenheiten.

Er schließt sich an den Kastaniengarten an, der als Open-Air-Bankett-Raum genutzt wird. Den Biergarten erreicht man über eine kleine Treppe von der Rheinpromenade. Frisch gezapft werden Peters Kölsch, Radeberger Pils und Büble Weizenbier. Es gibt zudem mehrere offene Weine und Cocktails. Dazu schmecken Schmankerl wie Bayrische Käse Brezel (4,50 Euro), Gebackener Leberkäse (7,50 Euro) oder hausgemachte Kalbsfrikadelle (8 Euro). Vom Grill gibt es zusätzlich bayrische Käsekrainer (6,50 Euro), Geflügelwurst (6 Euro) oder zwei vegane Bratwürste (7,50 Euro). Alles Speisen werden mit Semmel und Senf angeboten. Fritten, Salate und Kuchen komplettieren das Speiseangebot. Donnerstags dürfen sich die Gäste zudem ab 17.30 Uhr auf Live Musik freuen. Am 25. August findet zudem zwischen 13 und 18 Uhr ein Kinderfest statt.

Dreesens Biergarten, Rheinstraße 45-49, 53179 Bonn-Bad Godesberg, Telefon (0228) 82020, montags bis freitags 15 bis 22 Uhr, samstags und sonntags 12 bis 22 Uhr. rheinhoteldreesen.de

Weinhäuschen am Rhein

Die Brüder Christoph und Edmund Kargerer sind 1983 aus dem Oberen Mühlviertel nach Bonn gekommen. Mitgebracht haben sie die Leidenschaft für ihre österreichische Küche. In Muffendorf hatten sie ihr ersten eigenes Restaurant. Von dort zogen sie weiter ins Bad Godesberger Zentrum. Seit 2005 sind sie am Mehlemer Rheinufer präsent. Auf ihrer Terrasse an der Uferpromenade finden 100 Gäste einen Sitzplatz. Bier kommt aus der Flasche. Das gilt auch für Hefeweizen, Goldbräu und Radler aus der Salzburger Stiegl Brauerei.

Das Faible der Kargerers für Wein ist offensichtlich. Die Weinkarte ist ein Who is Who aus deutschen und österreichischen Weinlanden. In den Temperierschränken und im Keller lagern Weine vom Mittelrhein über die Mosel bis in die Wachau oder ins Burgenland. Gegen den Hunger serviert das Team des Weinhäuschens kleine Gerichte wie Tafelspitzsülze mit Bratkartoffeln und Sauce Tartar (16,90 Euro) oder Ziegenkäse vom Grill mit Salatgarnitur (16,50 Euro). Die Hauptgerichte umfassen alpenländische Klassiker wie Original Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren und Kartoffelgurkensalat oder Tafelspitz mit Krensoße, Marktgemüse, Butterbrösel und Kartoffeln (je 28,50 Euro). Wer danach noch nicht satt ist, lässt es sich bei Palatschinken mit Mohnfüllung und Eis (6,50 Euro) oder Kaiserschmarrn mit Kompott (14 Euro) gutgehen.

Weinhäuschen am Rhein, Fährstraße 26, 53179 Bonn-Mehlem, Telefon (0228) 362756, mittwochs bis sonntags 12 bis 22 Uhr. kuk-weinhaus.de